Positive Ticketbescheide verschickt EM 2024: Warten auf die Mail von der UEFA
Mehr als 20 Millionen Anfragen gab es in der ersten Verkaufsphase für 1,2 Millionen Eintrittskarten bei der EM 2024 in Deutschland. Am Dienstag (14.11.2023) sind die positiven Bescheide, aber auch Millionen Absagen verschickt worden. Die nächste Chance auf EM-Tickets gibt es im Dezember, im Anschluss an die Auslosung.
Wer nicht zahlt, verliert sein EM-Ticket. Bis Ende Januar musste ursprünglich das Geld für die zugewiesenen Karten aus der Dezember-Verkaufsphase für die Fußball-EM 2024 überwiesen werden. So hatte es die UEFA den Ticketgewinnern mitgeteilt.
Was passiert konkret, wenn man seine Tickets nicht zahlt?
Nicht bezahlte Tickets gehen zurück in den Verkauf. Die Option, nur einige Karten aus einer Zuteilung zu bezahlen, besteht nicht. In diesem Fall verliert man die gesamte Bestellung. Die Empfehlung lautete deshalb, sich nur für Spiele zu bewerben, die man tatsächlich besuchen möchte. Eine Stornierung sei nicht möglich.
Welche weiteren Möglichkeiten gibt es, Tickets zu kaufen?
Im März soll eine Wiederverkaufsplattform durch die UEFA eröffnet werden, auf der ungewollte Karten weiterverkauft werden können. Eine weitere große Verkaufsphase ist nicht geplant. Allerdings soll es während des Turniers einen Last-Minute-Verkauf geben. Die UEFA teilt mit: "2024 könnte es noch weitere Möglichkeiten zum Ticketkauf geben. Weitere Details über künftige Ticketverkäufe werden zu gegebener Zeit bekannt gegeben."
Wie viele Tickets stehen insgesamt zur Verfügung?
Von insgesamt 2,7 Millionen Tickets stehen noch rund 500.000 zur Verfügung. Die genaue Zahl ergibt sich erst, wenn nicht gezahlte Karten an die Organisatoren zurückgehen. In den beiden großen Verkaufsphasen wurden 2,2 Millionen Karten zugeteilt. Die Nachfrage überstieg in beiden Phasen das Angebot.
Sind EM-Tickets übertragbar?
Bedingt. Ist man aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage, ein Spiel zu besuchen, kann man sein Ticket an einen Freund oder ein Familienmitglied weitergeben. Die persönlichen Daten des neuen Ticketinhabers müssen der Turnier-Organisation binnen einer bestimmten Frist mitgeteilt werden. Einen Anspruch auf Erstattung der Karte hat man nicht.
Wie lief die erste Bewerbungsphase?
Am 14. Juni 2024 startet Deutschlands Fußball-Nationalteam mit dem Eröffnungsspiel in München in die Heim-EM. Die Auslosung findet am 2. Dezember statt. Für das erste Ticketkontinengent, 1,2 Millionen von insgesamt 2,7 Millionen Tickets und damit die größte Charge, konnten Fans sich schon zuvor bewerben.
Der Verkauf und die Verlosung fanden ausschließlich über die offizielle EM-Homepage (euro2024.com) statt. Wegen der deutlich das Angebot übersteigenden Nachfrage in der ersten Verkaufsphase im Oktober musste gelost werden.
Für die Tickets waren bei der Europäischen Fußball-Union über 20 Millionen Anfragen eingegangen, wie die UEFA mitgeteilt hatte. Die Turnier-Organisatoren mussten zudem Millionen Anfragen von illegalen Computer-Bots ausfiltern.
Bewerbungen waren für alle 51 Spiele möglich. Die einzige Einschränkung: Interessierte konnten nur für eine Partie pro Tag Karten erwerben. Wie bei der WM in Katar wird es die Tickets ausschließlich digital geben - und nicht mehr wie früher auf Papier.
Was kosten die Tickets für die EM 2024?
Die günstigsten Tickets gibt es für 30 Euro (Kategorie "Fan First") in der Vorrunde. Die Mehrzahl der Tickets aber werden in der Kategorie 3 (60 Euro), Kategorie 2 (150 Euro) und Kategorie 1 (200 Euro) angeboten. Die Gruppenphase, aus der sich von 24 Teams gleich 16 fürs Achtelfinale qualifizieren, ist also kein Schnäppchen.
Fürs Eröffnungsspiel in München am 14. Juni (21.00 Uhr) werden die billigsten Karten ab 50 Euro angeboten, die weiteren Kartegorien liegen dann bei 195, 400 und 600 Euro. Ab dem Achtelfinale liegen die Preise in den vier Kartegorien bei 50, 85, 175 und 250 Euro. Die Preise sind im Turnierverlauf gestaffelt und werden mit jeder K.o.-Runde teurer: vom Viertelfinale (60 bis 300 Euro), Halbfinale (80 bis 600 Euro) bis zum Endspiel (95 bis 1.000 Euro).
Kategorie | Eröffnungsspiel | Gruppenphase |
---|---|---|
4 | 50 | 30 |
3 | 195 | 60 |
2 | 400 | 150 |
1 | 600 | 200 |
Die deutlich teureren Hospitality-Pakete sind bereits seit längerer Zeit auf dem Markt. Die Lounges und Skyboxen kosten zwischen 1.250 und 2.300 Euro pro Begegnung. Zudem gibt es sogenannte Premium-Angebote, für die zwischen 400 und 2.000 Euro pro Karte fällig werden.
Kategorie | Achtelfinale | Viertelfinale | Halbfinale | Finale |
---|---|---|---|---|
4 | 50 | 60 | 80 | 95 |
3 | 85 | 100 | 195 | 300 |
2 | 175 | 200 | 400 | 600 |
1 | 250 | 300 | 600 | 1.000 |
Sind Tickets personalisiert? Kann man sie zurückgeben?
Die Tickets sind zunächst auf den Besteller personalisiert. Dieser kann Bestellungen auf seinen Namen für insgesamt vier Personen aufgeben.
Die Namen seiner "Gäste" muss er erst später in einer entsprechenden App benennen - bei der erfolgreichen Bewerbung für mehrere Spiele können die Gäste von Partie zu Partie variieren.
Die UEFA will eine Rückgabe zum Einkaufspreis und einen Weiterverkauf ausschließlich über die offiziellen Kanäle ermöglichen. Der befürchtete Schwarzmarkt soll so bekämpft werden. Die Plattform für einen Weiterverkauf von Tickets soll allerdings erst im Frühjahr 2024 verfügbar sein. Der Verband weist zudem darauf hin, dass ein Weiterverkauf von Tickets nicht garantiert werden könne. Dieser hängt wie in jedem Markt von der Nachfrage ab.
Was ist mit dem öffentlichen Transport?
Um der angestrebten Nachhaltigkeit Rechnung zu tragen, hat die UEFA eine Vereinbarung mit der Deutschen Bahn getroffen.
Fernreisen in der 2. ICE-Klasse kosten für Ticketbesitzer knapp 30 Euro pro Fahrt. Die Tickets selbst gelten rund um die jeweiligen Partien gleichzeitig als Fahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr.
Was ist mit Kindern?
Kinder brauchen grundsätzlich Tickets. Davon sind auch Babys oder Kleinkinder, die theoretisch auf dem Schoß der Eltern sitzen könnten, nicht ausgenommen. "Alle Kinder benötigen unabhängig ihres Alters ein gültiges Ticket und bekommen somit einen Sitzplatz zugeteilt", heißt es dazu von der UEFA. Kinder müssen den vollen Preis bezahlen.
Für jedes Spiel werden Karten für Fans mit Behinderung bereitgestellt. "Diese Tickets werden in der günstigsten Kategorie angeboten, unabhängig davon, wo sich die barrierefreien Plätze im Stadion befinden", schrieben die Organisatoren. Zudem kann eine Freikarte für eine Begleitperson beantragt werden. Stehplätze gibt es bei der EM nicht. Dafür hatte sich DFB-Präsident Bernd Neuendorf vergeblich eingesetzt.