Berater spricht von "Spott" Nach Tiktok-Wirbel um Osimhen - Neapel weist Vorwurf zurück
Ein TikTok-Video der SSC Neapel hat Stürmerstar Victor Osimhen und dessen Umfeld verärgert. Der Verein hat den Vorwurf der Beleidigung zurückgewiesen.
Das Video habe den nigerianischen Fußball-Nationalspieler "niemals beleidigen oder verhöhnen" sollen, schrieb der italienische Meister in einer offiziellen Stellungnahme zu dem Fall am Donnerstag (28.09.2023).
Osimhen-Berater: "Was passiert ist, ist nicht akzeptabel"
Osimhens Berater Roberto Calenda hatte zuvor angekündigt, der Stürmer ziehe die Möglichkeit in Betracht, rechtliche Schritte gegen seinen Verein einzuleiten. "Was heute auf dem offiziellen Profil von Napoli auf der Plattform Tiktok passiert ist, ist nicht akzeptabel", kritisierte Calenda.
Auf dem offiziellen TikTok-Account des italienischen Meisters war Medienberichten zufolge zuvor ein Video hochgeladen worden, in dem sich Osimhen nach Angaben seines Beraters verspottet fühlt. Darauf ist zu sehen, wie der 24-Jährige in der Partie gegen den FC Bologna am vergangenen Sonntag einen Elfmeter fordert und diesen dann am Tor vorbeischießt.
Wegen der verzerrten und hohen unterlegten Stimme sahen auch viele User das TikTok-Video als Verspottung des Nigerianers an. In den sozialen Medien verbreitete sich der Clip rasant weiter. Die SSC Neapel hatte das Video später wieder gelöscht.
Hintergründe bislang unklar
"Ein Video, in dem Victor verspottet wurde, wurde zunächst veröffentlicht und dann verspätet gelöscht", schrieb Calenda. Er bezeichnete den Vorgang als "schwerwiegende Tatsache", die Osimhen sehr schweren Schaden zufüge und die "Behandlung, die der Junge in der letzten Zeit zwischen Medienprozessen und Fake News erleidet, noch verstärkt".
Die Hintergründe des Posts sind bislang unklar. Osimhen hatte vergangene Saison mit 26 Toren entscheidend zum ersten Titelgewinn von Neapel in der Serie A seit 33 Jahren beigetragen und wird dort eigentlich hoch geschätzt. Auf Osimhens Instagram-Account waren am Mittwoch keine Fotos mehr zu sehen, auf denen er das blaue Napoli-Trikot trägt.
Es sei bekannt, dass die Ausdrucksweise in den sozialen Netzwerken, insbesondere bei Tiktok, stets etwas lockerer und kreativer sei, argumentierte der Verein. Im konkreten Fall habe keinerlei Absicht bestanden, "Osimhen zu verspotten oder zu verhöhnen". Falls der Stürmer sich beleidigt gefühlt habe, sei dies in keinster Weise gewollt gewesen.
Zerwürfnis nach geplatztem Sommer-Transfer?
Nur mutmaßen kann man, dass das mögliche Zerwürfnis aus dem geplatzten Transfer von Osimhen in diesem Sommer herrührt. Der Torjäger war zunächst von zahlreichen Topklubs umworben, zu denen auch der FC Bayern und der FC Chelsea gehörten. Angeblich favorisierte Osimhen aber dann einen Wechsel nach Saudi Arabien, wo sowohl die Ablöse als auch sein Gehalt in utopische Höhen geschnellt wären - doch Neapel verzichtete auf das Geld und erteilte keine Freigabe.
Osimhen sollte vielmehr seinen Vertrag bei der Napoli verlängern, was bislang aber nicht erfolgt ist. Sportlich hat er sich nicht hängen lassen: In fünf Ligaspielen hat er dreimal getroffen. Was menschlich zwischen Spieler, Berater und Verein in dieser Phase des angestrebten, dann aber verweigerten Wechsels kaputt gegangen ist, lässt sich nur sehr schwer einschätzen.