Mats Hummels

Serie A Hummels und die Roma: Warten auf die ersten Spielbilder

Stand: 17.10.2024 17:01 Uhr

Im Spätsommer wechselte Mats Hummels zur AS Rom. Nach sechs Wochen hat er noch keine Minute gespielt. Hummels selbst zeigt sich geduldig.

Von Moritz Rommel

Mats Hummels ist sportlich noch nicht wirklich in Rom angekommen. Am Sonntag (12.10.2024, 20.45 Uhr) trifft seine Roma in der Serie A auf Meister Inter Mailand. Für solche Spiele ist der Weltmeister von 2014 in die italienische Hauptstadt gewechselt. Sein Problem: Er hat bisher noch keine Minute gespielt.

Wenn eine Mannschaft erfolgreichen Fußball spielt, gibt es meist keinen Grund für personelle Änderungen. Doch da bei der AS Rom aktuell genau das Gegenteil der Fall ist, verwundert es schon, dass Mats Hummels bisher keine Rolle spielt. Mit nur zwei Siegen aus neun Pflichtspielen und trotz eines bereits vollzogenen Trainerwechsels laufen die Römer ihren eigenen Ansprüchen hinterher.

Dennoch gab es bisher keine Verwendung für den 35-jährigen Hummels, der einer strauchelnden Mannschaft mit seiner Erfahrung helfen könnte. Die Gründe für die Nichtberücksichtigung des 78-maligen deutschen Nationalspielers sind vielschichtig.

Früher Trainerwechsel als Einschnitt

Der erste große Einschnitt erfolgte Mitte September, zwei Wochen nach Hummels' Unterschrift. Mit Daniele De Rossi wurde der Trainer, der Hummels nach Rom holte, völlig überraschend entlassen. Erst im Juni hatte der Klub den Vertrag mit Vereinsikone De Rossi, der selbst 616 Einsätze für die "Giallorossi" zu verzeichnen hat, um drei Jahre bis 2027 verlängert. Nur drei Monate später folgte die Freistellung.

Der neue Trainer Ivan Juric setzt bisher auf andere Innenverteidiger wie den italienischen EM-Fahrer Gianluca Mancini, den Ex-Frankfurter Evan N´Dicka und den Spanier Mario Hermoso, der wie Hummels erst im September zum Klub stieß.

Immer wieder stellte der Kroate zudem den Fitnesszustand des Deutschen infrage. Vor der Europa-League-Niederlage im schwedischen Elfsborg (0:1) Anfang Oktober sagte er, angesprochen auf Hummels: "Er ist spät zu uns gestoßen und muss sich erst in die richtige Verfassung bringen." Im folgenden 1:1 bei Aufsteiger AC Monza konnte Hummels dann wegen einer Erkältung nicht mitwirken.

Womöglich kam die anschließende Länderspielpause für den Innenverteidiger daher genau richtig. In der Pause hatte er nicht nur Zeit, an seinem Fitnesszustand zu arbeiten, sondern auch, sich im Training neu zu empfehlen.

Hummels gibt sich geduldig

Hummels selbst scheint mit schwierigen ersten Wochen gerechnet zu haben. Vor dem Europa-League-Duell gegen Elfsborg äußerte sich der Ex-Dortmunder in seinem Podcast "Alleine ist schwer" zu seiner aktuellen Zuschauerrolle: "Es wurde jetzt ein bisschen viel daraus gemacht, dass ich die ersten Spiele nicht gespielt habe, aber es war ehrlich gesagt das Erwartbarste auf der Welt, wenn ein 35-Jähriger nach drei Monaten ohne Mannschaftstraining dann doch drei Wochen braucht, um wieder in Form zu kommen."

Auf den Podcast folgte ein Instagram-Post, der den Ex-Dortmunder beim Erkunden der neuen Heimat und bei seiner Reservistenrolle zeigt. Die Bildunterschrift: "Rome so far. Spielbilder sind bald auch dabei, denke ich."

Heimspiel mit schwierigen Vorzeichen

Am Sonntag kommt mit Inter Mailand der aktuelle Tabellenzweite und die bisher beste Offensive der Liga um den Ex-Gladbacher Marcus Thuram ins Stadio Olimpico.

Das Spiel steht allerdings jetzt schon im Schatten der von den Roma-Ultras angekündigten Fanprotesten gegen die US-amerikanische Friedkin-Group, die den Verein 2020 für knapp 600 Millionen Euro gekauft hatte. So soll die Curva Sud (Südkurve) im Stadio Olimpico in den ersten 15 Minuten leer bleiben, um so den Protesten gegen die Führungsspitze des Vereins Ausdruck zu verleihen.

Sportlich ist die Partie gegen die "Nerazzurri" für die Roma auf jeden Fall die Chance, einen echten Befreiungsschlag zu landen - vielleicht ja mit Mats Hummels und seinen ersten Einsatzminuten für den neuen Klub.