HSV-Stürmer Robert Glatzel

Vor der Relegation HSV mit Zuversicht, Zahlen sprechen für VfB Stuttgart

Stand: 01.06.2023 07:16 Uhr

In der Relegation treffen zwei Traditionsvereine aufeinander: der VfB Stuttgart und der Hamburger SV (Heute ab 20.45 Uhr, live im Ticker und in der Radio-Reportage). Zu gerne hätten diese beiden Schwergewichte im deutschen Fußball das Nachsitzen vermieden. Die Dramatik des letzten Spieltags schrieb eine andere Geschichte.

Der Hamburger SV wähnte sich am Sonntag (28.05.2023) mit dem Sieg beim SV Sandhausen bereits für einige Minuten in der Bundesliga, ehe der 1. FC Heidenheim mit seinen beiden späten Toren in der Nachspielzeit bei Jahn Regensburg doch noch an den Hanseaten vorbeizog.

Dem VfB Stuttgart hätte ein Sieg gegen die TSG Hoffenheim gereicht, um die Bundesliga zu halten. Doch das 1:1 gegen die Hoffenheimer war zu wenig. Die Schwaben schafften somit nicht den Sprung auf den rettenden 15. Tabellenplatz und müssen ebenfalls in die Saison-Verlängerung - zum zweiten Mal überhaupt in der Klubhistorie.

HSV-Coach Walter verbreitet Zuversicht

"Gefühlstechnisch war am vergangenen Sonntag von ganz oben bis ganz unten alles dabei", sagte Hamburgs Trainer Tim Walter mit Blick zurück. Der Coach war in den Tagen daher vor allem als Psychologe gefragt.

Nach außen verbreitete der Hamburger deshalb große Zuversicht. "Wir haben es wieder in der eigenen Hand, das Mögliche möglich zu machen", sagte Walter, der beim nur 48-minütigen Training am Dienstag viel lachte, scherzte und demonstrativ auf die anwesenden Fans zuging.

Walters Motto: "Wir fahren nach Stuttgart, um zu gewinnen." Mit einer "Jetzt-erst-recht-Stimmung", so Tim Walter, soll endlich im sechsten Anlauf die Rückkehr ins Oberhaus gelingen. Sein Team bringt immerhin den Schwung von drei Siegen aus der 2. Liga (Regensburg, Fürth, Sandhausen) mit in die Duelle gegen den VfB.

HSV-Trainer Walter - "Wollen uns krönen"

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Zahlen sprechen für den VfB Stuttgart

Doch bei allem Hamburger Optimismus: Es sprechen auch Zahlen für den Gegner aus Stuttgart. Seit Wiedereinführung der Relegation im Jahr 2009 schaffte der Zweitligist nur drei Mal den Sprung auf die große Bühne - einmal allerdings gegen den VfB, der 2019 gegen Union Berlin den Kürzeren zog.

Der VfB legte zuletzt in der Bundesliga unter seinem neuen Trainer Sebastian Hoeneß ebenfalls einen ansehnlichen Schlusspurt hin. Von den letzten acht Bundesligaspielen ging nur eines verloren, ausgerechnet das gegen Absteiger Hertha BSC am 31. Spieltag (1:2).

Historie: Jüngstes Duell mit HSV ging an Stuttgart

Das bislang letzte Pflichtspielduell gewannen ebenfalls die Schwaben. Der VfB Stuttgart schaffte 2019 den entscheidenden Schritt zum Wiederaufstieg in die erste Liga gegen den HSV. Nach einem 0:2-Halbzeitrückstand drehte das Team von Pellegrino Materazzo dank Wataru Endo, Nicolas Gonzalez und Gonzalo Castro die Partie noch zum 3:2-Heimsieg.

Torschütze Endo ist als einziger VfBer aus der Startelf von damals auch diesmal dabei. Torwart Fabian Bredlow saß vor vier Jahren auf der Ersatzbank. Inzwischen ist er die Nummer eins beim VfB, doch sein Einsatz ist am Donnerstag wegen Kniebeschwerden gefährdet. Auch ob Verteidiger Dan-Axel Zagadou spielen kann, ist offen. Bei den Hamburgern ist der zuletzt gesperrte Bakery Jatta wieder an Bord.

Erfahrener Tobias Welz leitet die Partie

Mit Tobias Welz hat der DFB einen seiner erfahrensten Schiedsrichter berufen, er pfeift bereits seit 2010 in der Bundesliga. Welz leitete in der vergangenen Saison jeweils ein Spiel der Kontrahenten, das beide gewannen - der VfB gegen Mönchengladbach. Der HSV schlug Hansa Rostock mit Welz als Schiedsrichter.

Voraussichtliche Aufstellungen

Stuttgart: Bredlow - Mavropanos, Anton, Ito - Vagnoman, Karazor, Endo, Sosa - Silas, Guirassy, Tomas

Hamburg: Heuer Fernandes - Heyer, David, Schonlau, Muheim - Kittel, Meffert, Reis - Königsdörffer, Glatzel, Dompe