In der Premier League oben festgesetzt Jetzt greifen Klopp und Liverpool die Spitze an
Mit einem Sieg bei Crystal Palace könnte der FC Liverpool die Tabellenführung in der englischen Premier League erobern - und sie sogar behalten, wenn Aston Villa mitspielt.
Jürgen Klopp war "not amused". Der Trainer des FC Liverpool fand es gar nicht lustig, was Marcus Buckland im Scherz zum Besten gab und legte sich live im TV mit dem Moderator von "Amazon Prime Video an". Zuvor hatte Buckland den deutschen Teammanager der "Reds" nach dem Sieg bei Sheffield United in der englischen Premier League (2:0) auf die Palme gebracht, als er mit Blick auf die nächste Partie Liverpools am Samstag bei Crystal Palace (Spiel-Zusammenfassung ab 18.18 Uhr in der Sportschau im Ersten) ironisch von Klopps "beliebtester Anstoßzeit" sprach.
"Es ist wirklich mutig von Ihnen, darüber einen Witz zu machen", wetterte Klopp, der sich in der Vergangenheit immer wieder über die frühe Anstoßzeit am Samstag nach einer Begegnung unter der Woche beschwert hatte: "Wenn Sie daraus einen Witz machen, sind Sie unwissend."
Als Buckland antwortete, dass er "nicht respektlos" sein wollte, nahm Klopp die Entschuldigung nicht an. "Das waren Sie bereits", sagte der Coach.
Gute Laune bei Klopp - Platz zwei gefestigt
Dabei könnte Klopp eigentlich kaum bessere Laune haben. Das Team von der Anfield Road ist in der Liga seit nunmehr acht Partien ungeschlagen.
In der Tabelle liegen die "Reds" mit 34 Punkten auf Rang zwei hinter Spitzenreiter FC Arsenal (36). Dritter ist Aston Villa (32), Meister Manchester City (30) folgt auf Rang vier.
Spitzenspiel zwischen Aston Villa und dem FC Arsenal
Apropos Aston Villa. Das Team aus Birmingham ist die Überraschungsmannschaft der Saison und feierte erst am Mittwoch einen 1:0-Sieg im Spitzenspiel gegen Manchester City.
Und der spanische Trainer Unai Emery und seine Mannen könnten schon am Samstag erneut für Furore sorgen, denn dann steht daheim gegen den FC Arsenal schon das nächste Topspiel an. Sollte Villa auch dort punkten, könnte der FC Liverpool, ein Sieg bei Crystal Palace vorausgesetzt, erstmals in dieser Saison die Tabellenspitze erobern.
Klopp will davon freilich nichts wissen. Er will trotz vier siegloser Premier-League-Spiele in Serie auch Titelverteidiger Manchester City nicht abschreiben. "Wenn jemand City abschreiben sollte, dann ist das offensichtlich der größte Witz, das ergibt keinen Sinn", sagte Klopp über den Klub seines Trainerkollegen Pep Guardiola.
"Reds" scheinen sich nach Umbruch gefunden zu haben
Auch der aktuelle Erfolg der "Reds" gilt in England ein wenig als Überraschung. Schließlich hatten im Sommer Führungsspieler wie Jordan Henderson, James Milner, Fabinho oder Roberto Firmino den Klub verlassen - und damit nahezu die gesamte Schaltzentrale. Klopp musste einen größeren Umbruch vollziehen, und der brauchte etwas Zeit. Nun scheint es aber so, als habe sich das Team gefunden.
Alexis Mac Allister, für rund 42 Millionen Euro aus Brighton gekommen, glänzt in der defensiven Zentrale. Der Ungar Dominik Szoboszlai, für 70 Millionen Euro aus Leipzig zum FCL gewechselt, übertrifft inzwischen alle Erwartungen und bildet mit Stümer Mo Salah ein neues Erfolgsduo.
Der Niederländer Ryan Gravenberch, der beim FC Bayern nicht glücklich geworden war und den sich die Engländer 40 Millionen Euro haben kosten lassen, blüht ebenfalls auf. Und auch Stürmer Darwin Núñez ist in seinem zweiten Jahr anscheinend angekommen beim Klub.
Joel Matip fällt bei Liverpool lange aus
Verzichten muss Klopp vorerst auf den ehemaligen Bundesliga-Profi Joel Matip. Der Innenverteidiger hat sich das vordere Kreuzband gerissen und wird dem FC Liverpool in dieser Saison wohl nicht mehr helfen können. "Das habe ich leider erwartet", sagte Klopp: "Es ist sehr unglücklich."
Der beim FC Schalke 04 ausgebildete Matip hatte sich die Verletzung beim hart erkämpften 4:3 gegen den FC Fulham am vergangenen Wochenende zugezogen. Auch Stammtorwart Alisson und Linksverteidiger Andrew Robertson sind im Spiel bei Crystal Palace weiter nicht dabei.
Beim 14. der Tabelle aus London ist Liverpool dennoch Favorit. Und bei einem Sieg der "Reds" und der dann zumindest vorläufigen Eroberung der Tabellenführung wäre gewiss auch die frühe Anstoßzeit vergessen.