Trauer um George Baldock Griechenland - wenn der Fußball in den Hintergrund rückt
Vor dem Nations-League-Spiel England gegen Griechenland steht der Sport nicht im Mittelpunkt. Der griechische Fußball ist nach dem plötzlichen Tod von Nationalspieler George Baldock geschockt – und auch England trauert.
Die schreckliche Nachricht kam rund 24 Stunden vor Anpfiff: Der zwölfmalige griechische Fußball-Nationalspieler George Baldock ist tot. Der Polizei zufolge wurde der 31-Jährige am späten Mittwochabend leblos in seinem Swimming Pool gefunden. Die genauen Hintergründe sind zwar noch unklar, aber eines steht schon jetzt fest: Die Nations-League-Partie der griechischen Nationalmannschaft wird kein Spiel wie jedes andere, zumal es ausgerechnet in Baldocks Heimat England stattfindet.
Baldock wurde in Buckingham geboren, sein Vater kommt aber aus Griechenland. In seiner Karriere spielte er überwiegend in England, darunter sieben Jahre für Sheffield United, mit denen er im vergangenen Sommer aus der Premier League abstieg. Danach wechselte er zu Panathinaikos Athen, wo er am Sonntag beim 0:0 gegen Olympiakos Piräus noch in der Startelf stand. "Wir sind entsetzt über den Verlust von George. Wir stehen an der Seite seiner Familie und seiner Angehörigen", schrieb Panathinaikos auf seiner Internetseite, die zu Ehren des Verteidigers geschwärzt wurde.
Beileid aus England
Baldocks Ex-Verein Sheffield drückte sein Mitgefühl aus: "Sheffield United ist schockiert und zutiefst traurig über die Nachricht vom Tod unseres ehemaligen Spielers, George Baldock. Er war bei Fans, Mitarbeitern und Mannschaftskollegen der beliebt", teilte der Klub mit. Auch die englische Nationalmannschaft kondolierte in den sozialen Netzwerken, Baldock habe vielen englischen Nationalspielern nahegestanden, schrieben die Three Lions bei X.
Für das Duell in Wembley gegen England war Baldock wegen einer Verletzung nicht nominiert worden, berichtet der griechische Fernsehsender ERT. Zuletzt war er im März in den Playoffs zur Europameisterschaft für die Nationalmannschaft im Einsatz, als Griechenland gegen Georgien nach Elfmeterschießen verlor.
Spitzenspiel in der Nations League
Vor dem Spiel in Wembley wird es nun eine Schweigeminute geben, darum hatte der griechische Fußballverband die UEFA gebeten. Sportlich geht es um viel. Die Griechen führen die Nations-League-Gruppe B2 nach Siegen gegen Irland (2:0) und Finnland (3:0) sogar noch vor den punktgleichen Engländern an. Es war der perfekte Start für den neuen Nationaltrainer Ivan Jovanovic. Ein Sieg in Wembley wäre der erste griechische Sieg gegen England überhaupt – und ein Sieg zu Ehren von Verteidiger George Baldock.