Christiano Ronaldo bejubelt seinen Treffer gegen Dänemark in der Nations League

Portugal schlägt Dänemark Cristiano Ronaldo kämpft gegen die Kritiker

Stand: 24.03.2025 16:56 Uhr

Cristiano Ronaldo hat mit Portugal das Ticket für das Halbfinale der Nations League gelöst. Beim 5:2-Sieg nach Verlängerung gegen Dänemark erzielte der 40-Jährige zwar einen Treffer, steht aber trotzdem in der Kritik.

Von Patrick Bauser

Er ist der Mann der Rekorde. Cristiano Ronaldo ist Portugals Rekordtorschütze, Rekordspieler und seit Sonntagabend auch der erste Spieler, der im Alter von 40 Jahren für Portugal getroffen hat. Trotzdem fragt die portugiesische Sportzeitung "A Bola" nach dem Viertelfinal-Rückspiel der Portugiesen gegen Dänemark: "Warum spielt Ronaldo mit 40 Jahren noch in der Nationalmannschaft?"

Schwach getretener Elfmeter

Es war vor allem die sechste Spielminute, die in Portugal den ein oder anderen zu dieser Frage brachte. Cristiano Ronaldo wurde im Strafraum gestoßen, es gab Elfmeter. Natürlich eine Aufgabe, die der 40-Jährige höchstpersönlich lösen wollte. Ronaldo lief an und schoss den Ball flach in die rechte Ecke - allerdings viel zu unplatziert und mit viel zu wenig Wucht.

Dänemarks Keeper Kasper Schmeichel hatte keine Probleme, war rechtzeitig in der richtigen Ecke und konnte den Ball sogar sicher halten. Von "A Bola" wurde Ronaldo dafür ziemlich hart kritisiert: "Der nicht wiederzuerkennende Ronaldo verschießt einen skandalösen Elfmeter."

Zwischenzeitliche 2:1-Führung durch Cristiano Ronaldo

Nach 72 Minuten versuchte "CR7" dann, seinen Fehler wiedergutzumachen. Ein Schuss von Bruno Fernandes knallte gegen den rechten Pfosten, Cristiano Ronaldo lauerte im Strafraum auf den Abpraller und staubte zum zwischenzeitlichen 2:1 für Portugal ab. Dann folgte, was immer folgt, wenn Ronaldo ein Tor erzielt. Der obligatorische Jubelsprung, samt Drehung und ausgesreckten Armen: "Siuuuu" schallte es durch das Stadion, der portugiesische Nationalheld erzielte sein 136. Tor für Portugal.

Antwort auf Hojlunds Jubel aus dem Hinspiel

Im Hinspiel hatte es den "Ronaldo-Jubel" noch auf der anderen Seite gegeben. Rasmus Hojlund erzielte den 1:0-Siegtreffer für Dänemark und jubelte mit Ronaldos "Signature-Move". Für den Portugiesen zwar "kein Problem", gleichzeitig hoffe er aber, dass Hojlund seinen Jubel sehe, so Ronaldo vor dem Rückspiel. Der Plan des 40-Jährigen ging also auf.

In der Verlängerung nur auf der Bank

Doch Ronaldos Treffer genügte nicht. Da Dänemark ausgleichen konnte (76. Minute), sorgte erst der späte Treffer von Trincao zum 3:2 (86. Minute) für die erneute portugiesische Führung. Damit ging es dann in die Verlängerung, in der ein anderer Portugiese seinen großen Auftritt hatte: Gonçalo Ramos wurde nach der regulären Spielzeit für "CR7" eingewechselt, bereitete das 4:2 vor und erzielte das 5:2 selbst. Portugals Trainer Roberto Martinez begründete nach dem Spiel die Auswechslung Ronaldos mit leichten muskulären Beschwerden.

Negative Stimmung rund um die portugiesische Nationalmannschaft

Generell muss sich Martinez immer wieder dafür rechtfertigen, dass er den 40-jährigen Ronaldo noch immer nominiert. Viele werfen Portugals Nationaltrainer vor, dass er damit die Entwicklung von jungen Spielern blockiere.

Vor dem Rückspiel gegen Dänemark kritisierte Ronaldo die Medien für ihren Umgang mit ihm und dem Nationalteam: "Ich habe das Gefühl, dass die Nationalmannschaft von einer gewissen Negativität umgeben ist. Ich habe die Pressekonferenzen der letzten Tage gesehen, das gefällt mir nicht. Ich mag das nicht. Selbst einige der Fragen, die sie stellen, halte ich für einen Mangel an Respekt."

Ende in der Nationalmannschaft ist noch nicht abzusehen

Trotz der Kritik an ihm denkt Ronaldo aktuell noch nicht ans Aufhören. Doch warum spielt der 40-Jährige noch immer in der Nationalmannschaft? Schaut man auf die reinen Zahlen, dann bestätigen die, warum Ronaldo immer noch für Portugal spielt.

In der Nations League erzielte er in sieben Spielen sechs Tore. Darüber hinaus unterstrich Trainer Martinez vor kurzem in einem Interview bei "Coaches Vibe", wie wichtig Ronaldo für die Portugiesen sei: "Seine Leidenschaft, Portugal zu repräsentieren ist ansteckend und motiviert das gesamte Team. Er ist nicht in der Mannschaft für das, was er einmal war, sondern für das, was er weiterhin ist: der Top-Scorer mit 17 Toren in den 21 Spielen, die wir in den vergangenen zwei Jahren bestritten haben." Dazu könnte die WM 2026 weiterhin ein Ziel für Ronaldo sein.

Ronaldo hat noch nie gegen Deutschland gewonnen

Bevor die Weltmeisterschaft aber ernsthaft zum Thema werden könnte, steht für Portugal nach dem Sieg gegen Dänemark das Final Four in der Nations League an. Dort geht es jetzt gegen die deutsche Nationalmannschaft, gegen die Ronaldo noch nie gewinnen konnte.

Fünfmal spielte der 40-Jährige bislang gegen Deutschland - fünfmal verlor er. Allein diese Statistik ist Antrieb genug für Ronaldo, um weiterhin für die portugiesische Nationalelf aufzulaufen, auch wenn es in den Medien weiterhin Kritik gegen ihn gibt.