1000. Länderspiel Nationalmannschaft Immer wieder die Schweiz - Fakten, Zahlen, Kuriosa
999 Länderspiele, unendlich viele Geschichten, Erfolge und exakt 12.153 Minuten mit Lothar Matthäus - vor dem 1000. Länderspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Ukraine (ab 18 Uhr live hören) gibt es hier wichtige Fakten und unnützes Wissen.
SPIELE: 999. Kurz gesagt: 578 Siege, 207 Unentschieden, nur 214 Niederlagen, dazu 17 Verlängerungen, 8 Elfmeterschießen (Bilanz 6:2). Häufigstes Ergebnis nach maximal 120 Minuten war ein 1:1 (91x), häufigster Spieltag der 11. Oktober (16x). Zwölf Spiele währte die längste Siegesserie in den Jahren 1979 und 1980, sieben Niederlagen in Serie kassierte die deutsche Mannschaft von 1912 bis 1915. Das "Wunder von Bern" oder die "Schmach von Cordoba" wurden Legenden.
BESONDERE SPIELE: Unnützes Wissen: Die vier WM-Titel brachten die Länderspiele 223, 396, 567 und 892. Europameister wurde Deutschland mit der 373, 453 und 642. Das 16:0 gegen Russland, der höchste Sieg jemals, war die 22, das 0:9 in Spiel 4 gegen England bis heute die höchste Niederlage. Die Nummer 436 wurde wegen Nebels nach 60 Minuten abgebrochen: Helmut Schöns Abschiedsspiel 1978.
Das Länderspiel 1978 muss aufgrund von zu starkem Nebel abgebrochen werden
KEINE SPIELE: Ausgefallen und abgesagt - 12 deutsche Länderspiele wurden zwar angesetzt, aber nie gespielt. Unter anderem wegen Angst vor Ausschreitungen am Geburtstag Adolf Hitlers (gegen England, 20. April 1994), einer Terrorwarnung (Niederlande, 2015) oder der Corona-Pandemie (3 Spiele, 2020).
ORTE: Die Bilanz der Hauptstadt ist sehr bescheiden. 46 von insgesamt 440 Heimspielen wurden in Berlin ausgetragen, aber nur 18 davon gewonnen. Sechs Städte waren nur ein einziges Mal Gastgeber: Aachen, Wuppertal, Erfurt, Krefeld, Magdeburg und Kleve. Im Ausland führt Wien (19) knapp vor Basel (18) und Budapest (17).
GEGNER I: Deutscher "Schicksalsgegner" ist eindeutig die Schweiz. Sie war am 5. April 1908 der erste deutsche Gegner (3:5) - und der erste nach beiden Weltkriegen. Gegen keine andere Mannschaft gab es mehr Spiele (53) und mehr Siege (36). Das bislang letzte Duell, ein 3:3 in Köln 2020, war das 100. Länderspiel von Toni Kroos.
GEGNER II: Die allermeisten kamen aus dem europäischen Kontinentalverband (842), es folgen Spiele gegen südamerikanische Teams (78). Zwei Länderspiele bestritt Deutschland sogar gegen das Saarland, eines gegen die DDR: ein 0:1 auf dem Weg zum WM-Titel 1974 (Sparwasser!). Negativ ist die deutsche Bilanz gegen Große wie Argentinien oder Brasilien, aber auch gegen Ägypten (nur ein Spiel) oder Algerien (3). Und, klar, die DDR.
TORE: Dann macht es bumm, wie einst Gerd Müller sang. 2.250 Tore erzielte die Nationalmannschaft, 71 davon Miroslav Klose, 68 in nur 62 Spielen Müller selbst. Sie kassierte nur 1.174 Treffer, darunter 31 Eigentore. Thomas Helmer, Arne Friedrich, Oliver Kahn und Mats Hummels unterliefen sogar zwei. Neun Nationalspieler schossen im DFB-Trikot ein "Tor des Jahres", Fallrückzieherkönig Klaus Fischer gelang dies zweimal. Die zehn Tore von Gottfried Fuchs in einem Spiel sind seit 1912 unerreicht.
Klaus Fischer erzielt im DFB-Trikot zweimal ein "Tor des Jahres"
JE SPÄTER, DESTO BESSER: In der Anfangsviertelstunde erzielte Deutschland insgesamt 296 Tore, dann wird es alle 15 Minuten etwas gefährlicher für den Gegner - 434 Treffer fielen ab der 76. Minute. Aber da zählen ja auch die Nachspielzeiten mit.
SPIELER: 968 Spieler kamen zum Einsatz, 26-mal gab es einen Feldverweis (bei den Gegnern: 46, zwei davon im WM-Finale 1990). Thomas Berthold, Jérôme Boateng, Carsten Ramelow und Christian Wörns flogen zweimal vom Platz.
KAPITÄNE: Fritz Walter trug niemals die Kapitänsbinde - denn diese wurde erst in den 1960er Jahren eingeführt. Rekordhalter (75 mal) ist selbstverständlich Lothar Matthäus. 2008 trugen die DFB-Binde vier Spieler in einem Spiel, bedingt durch Auswechslungen.
BUNDESTRAINER: 11 - alle männlich, weiß und vor allem: deutsch. Nur Otto Nerz, Erich Ribbeck, Joachim Löw und Hansi Flick waren selbst vorher keine Nationalspieler. Franz Beckenbauer und Rudi Völler liefen mangels Lizenz unter der Bezeichnung "Teamchef". Der DFB hat noch keinen Nationaltrainer entlassen, die meisten traten selbst zurück.
JUNG UND ALT: Lothar Matthäus ist nicht nur Rekordnationalspieler (150/12.153 Spielminuten), ein ständiger Beiname wie sonst nur "Bahnchef", sondern in der DFB-Historie auch der älteste Spieler (39 Jahre, 91 Tage) und Torschütze (38 Jahre, 128 Tage). Jüngster Spieler ist seit 1908 Willy Baumgärtner (17 Jahre, 104 Tage), jüngster Torschütze seit 1910 Marius Hiller (17 Jahre, 241 Tage).
EHRENSPIELFÜHRER: Sechs Personen sind in diesem elitärsten aller Kreise versammelt, allein Uwe Seeler schaffte es ohne prägende Rolle bei einem WM-Titel. In der Reihenfolge der Ernennung: Fritz Walter, Seeler, Franz Beckenbauer, Lothar Matthäus, Jürgen Klinsmann, Philipp Lahm.
KNALLSTART: Sechs Spielern gelangen beim Debüt drei Tore: Otto Dumke (1911), Josef Pöttinger (1926), Fritz Walter (1940), Heinz Strehl (1962), Dieter Müller (1976) und Serge Gnabry (2016). Gerd Müller traf viermal - allerdings in seinem zweiten Spiel.