Spitzenspiel gegen Ajax Amsterdam Feyenoord will den nächsten Schritt machen
Seit Arne Slot Trainer bei Feyenoord Rotterdam ist, geht es für das Team bergauf. Es ist sogar die erste Meisterschaft seit 2017 möglich. Am Sonntag (19.03.2023) geht es zum Topspiel nach Amsterdam.
Das war eine klare Ansage: Mit einem 7:1-Kantersieg gegen den ukrainischen Topklub Schachtar Donezk im Achtelfinal-Rückspiel ist Feyenoord Rotterdam ins Viertelfinale der Europa League gestürmt. Damit hat sich das Team für das Spitzenspiel in der niederländischen Eredivisie warm geschossen. Am Sonntag tritt Rotterdam in der Johan-Cruyff-Arena bei Ajax Amsterdam an. Es ist die 201. Auflage von "De Klassieker", dem bedeutendsten Spiel des Landes.
Seit 18 Ligaspielen ungeschlagen
Und es könnte vorentscheidend für die Meisterschaft sein. Mit 58 Punkten ist Feyenoord Tabellenführer, Ajax ist mit 55 Zählern Zweiter. Bei einem Sieg würde Rotterdam den Vorsprung auf sechs Punkte ausbauen, das wäre ein gutes Polster. Das Team aus der Hafenstadt ist seit 18 Ligaspielen ungeschlagen und hat dort in dieser Saison überhaupt erst ein Spiel verloren – mit 3:4 in Eindhoven. Im Pokal stehen die Rot-Weiß-Schwarzen im Halbfinale, wo es Anfang April erneut gegen Ajax geht.
Mit Slot kam der Erfolg zurück
Seit 2017 wartet Feyenoord auf die niederländische Meisterschaft. Erzrivale Ajax, aber auch die PSV Eindhoven hatten dem Klub den Rang abgelaufen. Doch seit Arne Slot Trainer ist, geht es wieder bergauf. Der 44-jährige Niederländer übernahm den Posten im Sommer 2021. Er kam von AZ Alkmaar und war zuvor auch in Cambuur und Zwolle aktiv.
In seiner ersten Saison führte er Feyenoord auf Platz drei und – was noch wichtiger war – ins Finale der UEFA Conference League. Das ging in Tirana gegen die AS Rom aber knapp verloren. So wäre die Meisterschaft auch international ein Sprung. Der Klub hätte es dann in kurzer Zeit von der Conference League über die Europa League in die Champions League geschafft.
"Wir sind nur schwer zu schlagen"
Der ehemalige Mittelfeldspieler Slot lässt im 4-3-3-System spielen. Feyenoord gilt als gut organisiertes und sehr kompaktes Team. Das Umschaltspiel nach Balleroberungen ist sehr variabel. "Wir sind ein sehr offensiv ausgerichtetes Team, das gerne in Ballbesitz ist, wir spielen mit großer Intensität. Wenn wir den Ball verloren haben, versuchen wir ihn so schnell wie möglich zurückzuholen, indem wir sehr aggressives Pressing spielen. Ich glaube, dass wir nur sehr schwer zu schlagen sind", sagt Slot.
Dabei hatte der Erfolg im vergangenen Jahr Begehrlichkeiten geweckt. So verließen im Sommer unter anderem Linksaußen Luis Sinisterra (Leeds United), Innenverteidiger Marcos Senesi (Bournemouth), Linksverteidiger Tyrell Malacia (Manchester United) und Mittelfeldmann Fredrik Aursnes (Benfica Lissabon) für jeweils zweistellige Millionenbeträge den Klub.
Zugänge schlugen ein
Doch Slot sorgte für Ersatz. Die Zugänge, unter anderem Mittelstürmer Santiago Gimenez (Crul Azul), die Flügelspieler Javairo Dilrosun (Hertha BSC) und Igor Paixao (Coritiba FC), Innenverteidiger David Hancko (Sparta Prag) und Mittelfeldmann Quinten Timber (Utrecht) schlugen allesamt ein.
Gute Nachwuchsarbeit
Das Gerüst des Teams bilden Abwehrchef Hancko, Mittelfeldregisseur Orkun Kökcü, der schon zwölf Treffer erzielt hat und die Mittelstürmer Danilo (12) und Gimenez (14). Kökcü ist der beste Beweis dafür, dass der Klub den eigenen Jugendspielern immer wieder eine Chance gibt. Neun Eigengewächse stehen im aktuellen Kader. Der 21-jährige Kökcü ist Kapitän der Mannschaft.
Echtes Spitzenspiel: Auch Ajax hat einen Lauf
Am Sonntag bei Ajax kann Feyenoord mit Blick auf das Restprogramm vielleicht schon mit einem Punkt zufrieden sein. Bis zum Saisonende muss es gegen kein Topteam mehr antreten.
Zudem ist auch Amsterdam zurzeit bestens drauf und macht sich große Hoffnungen, das Titelrennen offen zu halten. Seit Johnny Heitinga Ende Januar den Trainerposten übernahm, hat das Team alle sieben Spiele gewonnen. Mit einem Sieg gegen Feyenoord könnte Ajax wegen der besseren Tordifferenz sogar an die Tabellenspitze zurückkehren.