Rückkehr zum FC Santos Neymar - verschwendetes Geld, verschwendetes Talent
Der Brasilianer Neymar kehrt zu seinem Jugendverein FC Santos zurück. In Erinnerung bleiben nicht etwa große Titel und Erfolge, sondern absurde Ablösesummen.
Als Neymar in jungen Jahren beim FC Santos spielte, da galt er als Verheißung für den brasilianischen Fußball. Er galt als ein Juwel, als der kommende Star der "Selecao", als einer, der das stolze Brasilien zu großen Titeln führen sollte. Dass er auch in Europa bei den ganz großen Klubs Erfolge feiern würde, das schien vorprogrammiert. 2011 und 2012 wurde Neymar zu Südamerikas Fußballer des Jahres gewählt. Da war er gerade mal 19 beziehungsweise 20 Jahre alt.
Unvergessen ist das Tauziehen um den jungen Neymar, der sich entscheiden konnte zwischen einem Vertrag bei Real Madrid und einem Wechsel zum FC Barcelona - den beiden ganz großen Klubs in Spanien. Am Ende fiel die Wahl auf die Katalanen. 2014 wechselte er für offiziell 57 Millionen Euro in die Primera Division.
Rückkehr zum Jugendverein
Jetzt, elf Jahre später, kehrt Neymar zu seinem Jugendverein FC Santos zurück. In Erinnerung geblieben ist der bald 33-Jährige aber nicht wegen seiner großen Titel und Erfolge, sondern wegen der absurden Ablösummen, die zwischenzeitlich für ihn bezahlt wurden - und ein wenig auch wegen der teuren Autos, glitzernden Ohrringe und fragwürdigen Frisuren.
"Es ist an der Zeit, unsere Geschichte neu zu schreiben. Komm zurück in dein Zuhause, wir empfangen dich mit offenen Armen", teilte Santos-Präsident Marcelo Teixeira in einem auf Instagram veröffentlichten Video mit. In Santos soll Neymar allerdings zunächst nur bis Mitte des Jahres unterschreiben.
400.000 Euro am Tag, sieben Spiele, ein Tor
Zuvor hatten Neymar und der saudi-arabische Fußballklub Al-Hilal ihre Zusammenarbeit beendet. Der mit angeblich 300 Millionen Euro dotierte Zweijahresvertrag des Brasilianers - das sind 400.000 pro Tag - wurde "einvernehmlich" aufgelöst, wie der Verein mitteilte.
Eigentlich stand Neymar bei Al-Hilal noch bis zum Sommer unter Vertrag, allerdings spielte er schon länger keine Rolle mehr im Team von Trainer Jorge Jesus. Der trickreiche Angreifer, dem Kritiker einen Hang zu unnötigen Kunsteinlagen, Schauspielereien und Provokationen vorwerfen, spielte seit seinem Wechsel nach Saudi-Arabien im August 2023 nur siebenmal für den Klub und erzielte nur ein Tor. Ein teurer Spaß.
Ein 90 Millionen Euro teures Missverständnis
Neymar war für 90 Millionen Euro Ablöse von Paris Saint-Germain in die saudi-arabische Liga gewechselt. Nach einem Kreuzbandriss, den er im Oktober 2023 bei einem Einsatz für die Nationalmannschaft erlitt, folgte eine einjährige Zwangspause. Bei seinem Comeback im Oktober vergangenen Jahres und im November kam Neymar zu zwei kürzeren Einsätzen, ehe ihn Oberschenkelbeschwerden stoppten.
"Ich habe alles gegeben, um zu spielen, und ich wünschte, wir hätten bessere Zeiten zusammen auf dem Spielfeld genießen können", teilte Neymar über Instagram mit: "Danke an Saudi-Arabien, dass ihr mir und meiner Familie eine neue Heimat und neue Erfahrungen gegeben habt."
Immer noch Rekord: 222 Millionen Euro
Wer 90 Millionen Euro als viel Geld für einen Fußballer ansieht, der muss weiter zurückschauen. Der 128-malige brasilianische Nationalspieler hält immer noch den Rekord für die höchste Ablösesumme im Fußball: 2017 war er für 222 Millionen Euro vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain gewechselt.
Die Unsumme, wie auch die 90 Millionen Euro, die Al-Hilal später zahlte, brachte den Klubs zwar jede Menge Aufmerksamkeit, muss am Ende aber als teure Fehlinvestition gesehen werden.
2015 die Champions League gewonnen
Verschwendet hat Neymar auch sein Talent. In nicht allzu ferner Zukunft wird er in den Ruhestand gehen. Voll ist aber nur das Konto und nicht der Trophäenschrank. Ja, einmal hat er die Champions League mit dem FC Barcelona gewonnen. Das war 2015 und Neymar stand da gemeinsam mit Lionel Messi, Andres Iniesta, Xavi und Luis Suarez auf dem Platz. Er wurde auch Olympiasieger, dazu in seiner Heimat. Doch dieses Gold ist im Fußball nur wenig wert.
Am Ende bleibt zu wenig
Am Ende bleibt zu wenig. Viel zu wenig. Was die Wahl seiner Arbeitgeber anging, entschied er sich nicht für die große Herausforderung, was zum Beispiel ein Wechsel in die englische Premier League gewesen wäre, sondern fürs Geld. So landete er in Paris und Saudi Arabien. Wer sich in zehn Jahren an Neymar erinnert, der wird das jedenfalls nicht wegen seiner Erfolge tun. Denn ob die Fans Neymar bei der WM 2026 zu sehen bekommen werden, ist völlig ungewiss.