Nationalspieler aus Uganda bei der Hymne

Kenia, Tansania und Uganda Afrika-Cup - Ostafrika-Gemeinschaft freut sich auf 2027

Stand: 12.10.2023 12:53 Uhr

Ostafrika ist fußballerisch gesehen in Afrika beinahe Niemandsland. Jetzt freut sich die Region - sie hat den Zuschlag für den Afrika-Cup 2027 bekommen. Marokko ist Gastgeber 2025.

Rogers Byamukama wusste Ende September in Kairo gar nicht so recht, wohin mit seiner Freude. Das Vorstandsmitglied des ugandischen Fußballverbandes strahlte im Konferenzzentrum des afrikanischen Fußballverbandes CAF über das ganze Gesicht, als der Austragungsort für die Endrunde des Afrika-Cups 2027 bekannt gegeben wurde. Sein Land war dabei: Die ostafrikanische gemeinschaftliche Bewerbung von Kenia, Tansania und Uganda bekam den Zuschlag.

"Werden uns die Hände schmutzig machen"

"Von nun an werden wir uns die Hände schmutzig machen und mit unseren Kollegen in Kenia, Tansania und Uganda zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die Stadien bis Dezember 2025 fertig sind", sagte Byamukama gegenüber der britischen BBC.

Um die Bedeutung dieses Bescheides für die betroffenen Länder einigermaßen einzuordnen, muss man wissen: In der afrikanischen Fußballszene spielt Ostafrika seit vielen Jahrzehnten nur noch eine untergeordnete Rolle. Bestes afrikanisches Land ist im Moment Marokko auf Platz 13, es folgt Senegal auf Rang 20. Auf Rang 89 ist Uganda aktuell das beste ostafrikanische Team. Insgesamt sind derzeit 17 afrikanische Nationen besser platziert.

Fußball-Weltrangliste
Land Platz
Uganda 89
Kenia 109
Tansania 122

Bergab seit den 70ern

Vor allem in Äthiopien, Eritrea und mit Abstrichen auch in Uganda war das in den 1960er und -70er Jahren noch anders. Damals spielten diese Nationen eine durchaus bedeutende Rolle. Aber seitdem ging es eigentlich nur noch bergab: Die westafrikanischen Länder haben Ostafrika in Sachen Niveau und Infrastruktur schon lange den Rang abgelaufen. Ebenso die Nationen aus dem Norden des Kontinents.

Kenia - als gedachter Gastgeber schon mehrmals gescheitert

Gerade Kenia war in den verganenen Jahren ein gebranntes Kind, was den Afrika-Cup betrifft. Das eigene Nationalteam verpasste regelmäßig sportlich die Qualifikation für das Endturnier, etliche Bewerbungen für die Austragung des Turniers gingen in die Binsen. Und wenn man einmal den Zuschlag erhalten hatte, ging er wieder verloren. So geschehen 1996 und 2018, als Kenia bereits als Ausrichter ausgewählt worden war, das Turnier im Laufe der Vorbereitungen aber aufgrund von mangelnder Infrastruktur-Entwicklung wieder abgeben musste.

In Kenia kündigte Sportkabinettssekretär Ababu Namwamba also nunmehr rasch Pläne an, in Nairobi ein neues Stadion mit einer Kapazität von 50.000 Zuschauern zu errichten, zusammen mit Verbesserungen am Nyayo-Nationalstadion der Hauptstadt, dem Kipchoge-Keino-Stadion in Eldoret und dem Moi International Sports Centre in Kasarani, in dem die U20-Leichtatheltik-Weltmeisterschaft 2021 stattfand.

Keine Überraschung - Marokko trägt Turnier 2025 aus

Keine Überraschung hingegen: Marokko richtet im Jahr 2025 zum zweiten Mal den Afrika-Cup aus. Das Land, bislang nur 1988 Gastgeber der Kontinentalmeisterschaft, springt für Guinea ein. Dem westafrikanischen Land war die Ausrichtung entzogen worden, da die Infrastruktur nicht bereit für das Turnier ist.