Brasilianer verlässt Paris Neymar wechselt nach Saudi-Arabien zu Al-Hilal
Der Brasilianer Neymar wechselt als nächster Fußball-Superstar nach Saudi-Arabien. Der 31-Jährige von Paris Saint-Germain spielt künftig für Al-Hilal.
Das verkündeten der saudische Klub und der französische Serienmeister am Dienstag (15.08.2023) in einem 70-sekündigen Video. Laut des von Saudi-Arabien finanzierten Nachrichtenkanals Al-Arabija soll PSG eine Ablöse von 90 Millionen Euro erhalten, Neymars Jahresverdienst mit 100 Millionen Euro sogar noch höher liegen.
Neymar war 2017 vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain gewechselt. Die Ablöse betrug damals die Rekordsumme von 222 Millionen Euro. An der Seine konnte der Südamerikaner die hoch gesteckten Erwartungen nicht erfüllen.
"Al-Hilal ist ein gigantischer Club mit fantastischen Fans und der beste in Asien. Das gibt mir das Gefühl, dass dies die richtige Entscheidung zur richtigen Zeit für mich ist. Ich liebe es, zu gewinnen und Tore zu schießen und ich habe vor, das in Saudi-Arabien mit Al-Hilal fortzusetzen", zitierte sein neuer Arbeitgeber den 31-Jährigen in einer Mitteilung. Er wolle eine neue Geschichte schreiben und die Liga in Saudi-Arabien habe "gewaltige Energie".
Der nächste Superstar
Tatsächlich ist die Liste der Stars in Saudi-Arabiens Profiliga SPL damit mehr als ansehnlich. Dort kicken bereits Cristiano Ronaldo (38), der Ex-Münchner Sadio Mané (32/beide Al-Nassr), Karim Benzema (35), N'Golo Kante (32/beide Al-Ittihad), Jordan Henderson (33/Al-Ettifaq) oder Riyad Mahrez (32) beim vom Deutschen Matthias Jaissle (abgeworben von RB Salzburg) trainierten Al-Ahli.
Neu ist dabei, dass nicht nur kurz vor der Verrentung stehende Helden ihren Lebensabend am Golf vergolden, sondern auch Profis wie der 24-jährige Diogo Jota oder sein 26-jähriger portugiesischer Landsmann Ruben Neves in der SPL anheuern.
Staatsplan "Saudi Vision 2030"
Die Transferoffensive ist Teil des saudischen Staatsplans "Saudi Vision 2030". Kronprinz Mohammed bin Salman will sich weniger abhängig von Öl machen, investiert neben Kultur und Tourismus massiv in den Sport. Neben Formel 1, Golf, Wintersport und Tennis ist der Fußball ein maßgebliches Instrument.
Neben der Stärkung der heimischen Liga, um perspektivisch auch im internationalen TV-Geschäft mitzumischen, geht es auch darum, mit der Nationalmannschaft künftig bei Großturnieren vertreten zu sein. Nach der gescheiterten Bewerbung für die WM 2030 gilt es als wahrscheinlich, dass Saudi-Arabien für 2034 einen neuen Anlauf nimmt.
Mancini soll ein Kandidat als Nationaltrainer sein
Interessant vor diesem Hintergrund ist eine andere in den vergangenen Tagen gehandelte Personalie. Italiens zurückgetretener Nationtrainer Roberto Mancini soll nach Medienberichten ein Kandidat für den Posten des Nationaltrainers sein.
Lage der Menschenrechte immer noch schlecht
Die Lage der Menschenrechte in Saudi-Arabien ist derweil schlecht. Die Todesstrafe wird vielfach vollstreckt, die Gerichtsverfahren gelten oft als nicht fair. Die Reise- und Meinungsfreiheit ist eingeschränkt. In der Rangliste der Pressefreiheit rangiert Saudi-Arabien auf Platz 166, noch hinter Somalia, Afghanistan oder Russland.
2018 wurde amerikanischen Geheimdienstberichten zufolge der kritische saudische Journalist Jamal Khashoggi auf Anordnung der Regierung Saudi-Arabiens in der Türkei ermordet und in Stücke gesägt.