Beschluss der FIFA Klub-WM ab 2025 - Bayern München wäre wohl dabei
Die FIFA hat beschlossen, wer an der Klub-WM 2025 mit 32 Teams teilnehmen darf. Bayern München wäre ziemlich sicher dabei. Ab 2024 soll es eine Art B-WM für Klubs geben.
Der FIFA-Rat beschloss bei seiner Sitzung in Ruandas Hauptstadt Kigali am Dienstag (14.03.2023) den Zugang zum Wettbewerb, der ab 2025 alle vier Jahre mit 32 Teams ausgetragen werden soll. So funktioniert die Qualifikation in Europa:
- Die Gewinner der Champions League 2021, 2022, 2023 und 2024 sind sicher dabei. Damit haben der FC Chelsea (Sieger 2021) und Real Madrid (2022) die Teilnahme schon sicher.
- Hinzu kommen die besten acht Teams einer UEFA-Rangliste über ebenfalls vier Jahre.
- Pro Land dürfen maximal zwei Teams über den Koeffizienten teilnehmen, insgesamt beträgt die Grenze vier pro Land.
- Bayern München ist derzeit Spitzenreiter der Fünf-Jahres-Rangliste der UEFA. Dadurch wäre der FC Bayern wohl sicher bei der WM dabei, Borussia Dortmund könnte sich zumindest Hoffnungen machen.
Platz | Klub | Land |
---|---|---|
1 | Bayern München | Deutschland |
2 | Manchester City | England |
3 | FC Liverpool | England |
4 | FC Chelsea | England |
5 | Real Madrid | Spanien |
6 | Paris Saint-Germain | Frankreich |
7 | Manchester United | England |
8 | FC Barcelona | Spanien |
9 | Juventus Turin | Italien |
10 | Ajax Amsterdam | Niederlande |
11 | Borussia Dortmund | Deutschland |
12 | Inter Mailand | Italien |
13 | AS Rom | Italien |
14 | Atletico Madrid | Spanien |
15 | RB Leipzig | Deutschland |
16 | FC Villarreal | Spanien |
Europa stellt den Großteil der Teams
Aus Europa werden die meisten Teams bei der WM antreten. Mehr als ein Drittel kommt aus dem Gebiet der UEFA. Die Verteilung der Startplätze hatte die FIFA bereits im Februar beschlossen.
Für alle Konföderationen gilt, ebenfalls dass die vier Sieger der wichtigsten kontinentalen Klubwettbewerbe 2021, 2022, 2023 und 2024 qualifiziert sind. Sollten danach Plätze übrig bleiben, werden diese über eine Vier-Jahres-Rangliste verteilt. Bei Ozeanien wird eine Rangliste zwischen den bis zu vier Siegern erstellt, um den teilnehmenden Klub zu ermitteln.
Konföderation | Plätze |
---|---|
UEFA (Europa) | 12 |
CONMEBOL (Südamerika) | 6 |
CAF (Afrika) | 4 |
AFC (Asien) | 4 |
CONCACAF (Nordamerika) | 4 |
OFC (Ozeanien) | 1 |
Gastgeber | 1 |
Summe | 32 |
FIFA beschließt eine B-WM für Klubs ab 2024
Die alte Klub-WM mit sieben Teams wird bald der Vergangenheit angehören, die Auflage 2023 soll in Saudi-Arabien stattfinden und die letzte sein. Die Konföderationen hätten jedoch den Wunsch geäußert, dass die Meister ihrer wichtigsten Klubwettbewerbe weiter jährlich gegeneinander antreten sollen. "Daher hat der FIFA-Rat ein strategisches Konzept eines jährlichen FIFA-Klubwettbewerbs ab 2024 beschlossen", hieß es in der Mitteilung.
Dabei soll der europäische Champions-League-Sieger an einem neutralen Ort auf ein Team treffen, das die anderen Kontinentalverbände zuvor in Playoffs ermittelt haben werden. Es soll also eine Art B-WM für Klubs werden.
Klub-WM: Für die Klubs attraktiv, für die nationalen Ligen nicht
Der FIFA-Rat hatte am Ende der WM 2022 in Katar beschlossen, dass ab 2025 die Klub-WM mit 32 Teams im Vier-Jahres-Rhythmus stattfinden wird. Für FIFA-Präsident Gianni Infantino war es einer seiner zuletzt eher selten gewordenen sportpolitischen Erfolge. Mit dem Zwei-Jahres-Rhythmus der Weltmeisterschaften für Nationalteams der Männer und Frauen war er gescheitert.
Die FIFA macht nur in den Jahren große Gewinne, in denen die WM der Männer ausgetragen wird. Eine Klub-WM der Männer mit 32 Teams ist wirtschaftlich die lang ersehnte Gelegenheit, auch in anderen Jahren Geld einzunehmen und mit der Geldverteilung Macht zu sichern.
Was der FIFA gefällt, ist allerdings nicht immer im Sinne aller Interessengruppen. Der Kalender ist voll, die Gelegenheiten zu spielen bleiben umkämpft. In England werden aus Terminmangel schon die Pokalwettbewerbe eingedampft. Viele sehen den neuen Wettbewerb mit Argwohn.
- Klubs: Die ECA drohte durch einige Vertreter mit einem Boykott des Turniers. Hintergrund dürften die Verhandlungen um einen neuen Kooperationsvertrag sein. Die ECA will mehr Geld für ihre Klubs für die Abstellung von Nationalspielern. Der Betrag war für die WM schon deutlich erhöht worden. Grundsätzlich stehen gerade die Klubs dem neuen Turnier nicht generell ablehnend gegenüber: Es gibt viel Geld zu verdienen.
- Ligen: Für die Bundesliga und andere nationale Ligen ist die Klub-WM ein weiterer Marktteilnehmer im Kampf um das TV-Geld, das für alle Verbände von denselben Sendern und Diensten kommt. Im Verteilungskampf um dieses Geld kommt neben der ab 2024 ausgeweiteten Champions League nun auch noch eine vergrößerte Klub-WM.
- Spielergewerkschaften: Die Internationale Spielergewerkschaft FIFPRO unterzeichnete während der WM in Katar einen Vertrag mit der FIFA, in der es auch um die Einbeziehung in Entscheidungsprozesse ging. Fünf Tage später legte die FIFA einseitig wichtige Teile des künftigen Kalenders fest - FIFPRO und die Ligen reagierten mit abfälligen Pressemitteilungen.
- UEFA: Die FIFA befindet sich seit langer Zeit im Machtkampf mit der UEFA. Dass die UEFA die Klub-WM als starke Konkurrenz zur Champions League hinnahm, lag nach Informationen der Sportschau auch an einem Deal: Die Reform der Länderspielfenster im Herbst, bei denen aus drei zwei Fenster gemacht wurden, war im Sinne der UEFA. Sie brauchte Platz im Kalender für ihre reformierte Champions League, die nun mehr Spieltage hat.
Turnier-Investor sollte bei letztem Versuch viel Macht bekommen
2021 hatte Infantino schon die Zusage für eine Klub-WM mit 24 Teams in der Tasche, musste diese aber wegen der Corona-Pandemie absagen. Beispiellos waren bei der Vorbereitung die Rahmenbedingungen im Hintergrund: Die FIFA suchte einen Investor, der ihr die Rechte an dem Turnier zu einem großen Teil abkaufen und ein ungewöhnlich großes Mitspracherecht bekommen sollte.
Der Investor sollte für sein Geld bei künftigen Auflagen des Turniers laut Medienberichten Vorschläge für alternative Turnierparameter unterbreiten können, "einschließlich der Häufigkeit, des Formats, der Qualifikationsmodalitäten und der beteiligten Teams". In den kommenden Jahren wird das Turnier wohl noch weiter mit sieben Teams gespielt - im Hintergrund läuft dann auch die Vorbereitung für die Rahmenbedingungen für das neue große Turnier.
Im nächsten Geschäftszyklus soll der Umsatz auf elf Milliarden US-Dollar (10,3 Mrd. Euro) steigen, wie Infantino ankündigte. Er betonte: Die neue Klub-WM sei dabei noch nicht eingerechnet.