FIFA-Kongress im Mai 2024 WM 2027 in Deutschland? Die Entscheidung fällt in Bangkok
Der DFB bewirbt sich mit den Niederlanden und Belgien um die Fußball-WM der Frauen 2027. Die FIFA gab nun bekannt, dass die Entscheidung in Bangkok fallen wird - es gibt drei Konkurrenten.
Der Weltverband FIFA bestätigte am Freitag (23.06.2023), dass der FIFA-Kongress am 17. Mai in Thailands Hauptstadt Bangkok stattfinden wird. Bei der Versammlung der 211 Mitgliedsverbände der FIFA wird darüber abgestimmt, wo die WM 2027 stattfindet.
Vier Bewerbungen gibt es:
- Deutschland, Niederlande, Belgien
- Brasilien
- Südafrika
- USA, Mexiko
Drei Bewerbungen kommen in die Abstimmung
Der FIFA-Rat wird vor dem Kongress drei der vier Bewerbungen auswählen, die dem Kongress zur Abstimmung vorgelegt werden. Nicht stimmberechtigt unter den 211 Verbänden werden alle an den Bewerbungen beteiligten Länder sein.
Aber auch solche Verbände, die den Ländern zugehören, dürfen nicht abstimmen - im Fall der USA beispielsweise Puerto Rico oder die US Virgin Islands. Ebenfalls nicht stimmberechtigt sind gegebenenfalls suspendierte Verbände.
Konföderation | Stimmen |
---|---|
Europa | 55 |
Afrika | 54 |
Asien | 46 |
Nord-/Mittelamerika | 35 |
Ozeanien | 11 |
Südamerika | 10 |
Summe | 211 |
Harte Konkurrenz für die europäische Bewerbung
Die Bewerbung aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien geht keineswegs als alleiniger Favorit ins Rennen. Zumal Europa erst 2019 mit Frankreich dran war und Deutschland bereits 2011 eine Frauen-WM ausgerichtet hat.
- Brasilien: Noch nie fand eine WM der Frauen in Südamerika statt, durch die Männer-WM 2014 wäre zumindest ein Teil der Infrastruktur vorhanden.
- Südafrika: Ähnliche Argumente gelten auch hier, noch nie gab es eine WM der Frauen in Afrika, 2010 fand in Südafrika das Turnier der Männer statt.
- USA und Mexiko: Hier zumindest blieben ähnliche Einschränkungen wie in Europa: Erst 2015 richtete Nordamerika mit Kanada die WM der Frauen aus.
Die europäische Bewerbung wird sich zumindest auf einen Großteil der Stimmen aus der UEFA stützen können. Die "One-Love"-Posse bei der WM der Männer 2022 sorgte aber bei vielen Ländern für Unmut, das Verhältnis zur FIFA ist angespannt. DFB-Präsident Bernd Neuendorf wird als Mitglied des FIFA-Rats in Gesprächen viel sportpolitische Arbeit erledigen müssen, um eine Mehrheit für die Bewerbung zu gewinnen.
Jahr | Teams | Land | Siegerinnen |
---|---|---|---|
1991 | 12 | China | USA |
1995 | 12 | Schweden | Norwegen |
1999 | 16 | USA | USA |
2003 | 16 | USA | Deutschland |
2007 | 16 | China | Deutschland |
2011 | 16 | Deutschland | Japan |
2015 | 24 | Kanada | USA |
2019 | 24 | Frankreich | USA |
2023 | 32 | Austr./Neuseel. | ? |
2027 | 32 | ? | ? |
Die vier möglichen deutschen Spielorte stehen schon fest
Die gemeinsame Bewerbung wird bereits seit 2020 vorbereitet, der Slogan soll "BNG" für "Breaking new ground" ("Neue Wege gehen") lauten. Die drei Buchstaben stehen auch für die englischen Namen der Nationen "Belgium", "Netherlands" und "Germany".
Der DFB hat sich bereits auf die möglichen Spielstädte Dortmund, Duisburg, Düsseldorf und Köln festgelegt. "Wir werden dafür werben, auch außerhalb Europas. Wir sind sehr entschlossen, das Thema gut anzugehen - international und weltweit", hatte DFB-Chef Neuendorf angekündigt.
Infantino kündigt für 2027 gleiche Bezahlung wie bei den Männern an
Die FIFA will laut Präsident Gianni Infantino die Auflage 2027 nutzen, um die gleiche Bezahlung wie bei Männer-Endrunden durchzusetzen. "Wir sind zuversichtlich, dass wir das erreichen können", sagte Infantino auf dem FIFA-Kongress 2023 in Kigali. Bei der Männer-WM in Katar zahlte die FIFA 440 Millionen Euro an die Verbände aus.
FIFA-Präsident Gianni Infantino
Die FIFA versucht auch im Fußball der Frauen, kommerziell mehr zu erreichen. Das zeigte sich zuletzt im Streit um die Übertragungsrechte für die WM 2023.