Fußball-WM DFB-Frauen starten WM-Titelmission mit Sorgen
Nach der verpatzten Generalprobe starten die deutschen Fußballerinnen am Dienstag vom Frankfurter Flughafen in ihre WM-Mission.
Am Dienstag um 22.20 Uhr starten die deutschen Fußball-Frauen mit dem Flug 048 vom Terminal 2 des Frankfurter Flughafens in ihre Titelmission. Knapp sechseinhalb Stunden dauert die erste Etappe bis nach Dubai, von dort geht es weiter zum Ziel aller WM-Träume nach "Down Under".
Leupolz mit Kind plus Babysitterin
In den Tagen nach der verpatzten Generalprobe gegen Sambia (2:3) am Freitag konnten sich Kapitänin Alexandra Popp und Kolleginnen noch einmal zu Hause sammeln - doch mit der Entspannung ist es wenige Tage vor dem Beginn der Endrunde in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) vorbei. "Bei der Familie nochmal Kraft tanken, nochmal genießen, dann Abflug", beschrieb Popp ihren Plan für die letzten freien Tage, bevor es ernst wird: "Es muss uns klar sein, dass wir gegen alle 100 Prozent geben müssen, wir dürfen keinen Gegner unterschätzen."
Doch nicht nur sportliche Gedanken gehen mit auf die Reise in Richtung des deutschen Basislagers nach Wyong - rund 90 Kilometer nördlich von Sydney. Schließlich steigt am Dienstagabend ein Team in den Flieger, das in seiner Zusammenstellung auch die moderne Gesellschaft repräsentiert. So geht Melanie Leupolz mit Kind plus Babysitterin an Bord und Svenja Huth muss sich vor dem Abflug von ihrer hochschwangeren Frau verabschieden.
Endspiel bleibt das Ziel
"Das wird schon hart. Klar hoffst du als Sportlerin, so lange wie möglich weg zu sein", verriet Huth: "Aber auf der anderen Seite ist man Familienmensch. Zu wissen, die Frau sitzt schwanger zu Hause - das wird schon noch mal was anderes. Es ist aber noch Luft zwischen WM-Finale und Geburtstermin."
Immerhin ist das Endspiel noch immer das Ziel - trotz des Schocks gegen Sambia inklusive dem WM-Aus für Carolin Simon (Kreuzbandriss) und den insgesamt schwachen Vorstellungen des zweimaligen Weltmeisters in den vergangenen Monaten. Nach der Finalteilnahme bei der EM im vergangenen Jahr blieb die erhoffte Weiterentwicklung bisher aus. Dass die Fans bereits die nächste deutsche Fußball-Blamage befürchten, lässt Popp aber kalt: "Ich mache mir keine Sorgen. Wir haben noch ein paar Tage."
Auch Minge reist mit
Am 24. Juli steht das erste WM-Spiel gegen Marokko auf dem Programm, es folgen die weiteren Duelle in der Vorrunde mit Kolumbien (30. Juli) und Südkorea (3. August). 23 Spielerinnen stehen im Kader von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, Janina Minge (SC Freiburg) reist zur Sicherheit als Ersatzkandidatin mit ins Hotel. Schließlich sind Abräumerin Lena Oberdorf (Oberschenkel) und Abwehrchefin Marina Hegering (Fuß) angeschlagen.
Noch viel Arbeit in Australien
"Wir werden in Australien nun die Zeit nutzen, um uns bestmöglich auf unsere bevorstehenden Aufgaben einzuschwören", sagte Voss-Tecklenburg beim Blick voraus auf die kommenden Tage, in denen die deutsche Auswahl noch jede Menge zu tun hat.
Doch im Gegensatz zu den Spielen darf der Start ins WM-Abenteuer erst einmal verpennt werden. "Auf jeden Fall Filme schauen, einige werden mit Sicherheit auch was für die Uni machen oder zusammen Karten spielen", sagte Lea Schüller hinsichtlich der langen Flüge: "Und dann natürlich schlafen - gewünscht sind schon so zehn Stunden insgesamt."