Überraschung im DFB-Pokal Kampfstarke Bielefelder schalten Hannover aus
Defensiv stark und offensiv wirkungsvoll: Drittligist Arminia Bielefeld hat im DFB-Pokal für eine Überraschung gesorgt und sich souverän gegen Hannover 96 durchgesetzt.
Beim 2:0 (2:0) am Samstag (17.08.2024) gegen den Zweitligisten erzielten André Becker (13. Minute) und Louis Oppie (22.) die Tore für die Arminen, die auch in der Liga bereits zweimal siegreich waren und aktuell auf Platz drei stehen.
"Ich bin stolz auf die Mannschaft, die haben sich wirklich zerfetzt. Die Fans und die Mannschaft können heute Vollgas geben. Wir haben den Gegner in den ersten 30 Minuten überrumpelt - das war der Plan", sagte Bielefelds Trainer Mitch Kniat nach dem Spiel der Sportschau.
Halstenberg mit folgenschwerem Ballverlust
Vom Anpfiff weg waren die Bielefelder die deutlich präsentere Mannschaft, dominierten in den Zweikämpfen und drückten den klassenhöheren Gegner tief in die eigene Hälfte. Hannover wirkte völlig verunsichert und patzte in der 13. Minute auch noch folgenschwer im Spielaufbau: Nach einem Ballverlust von Ex-Nationalspieler Marcel Halstenberg traf Becker zur Führung für die Arminia.
Auch danach wurde es nicht besser für die Mannschaft von Stefan Leitl. In der Offensive gab es keine zwingende Aktion, dafür hielt die Passivität im Defensivverhalten an: Bielefelds aufgerückter Linksverteidiger Oppie konnte sich vor dem Strafraum der 96er den Ball in Ruhe zurechtlegen, und als ihn partout niemand angreifen wollte, schlenzte er aus 18 Metern gefühlvoll in den rechten Winkel.
Erste Hannover-Chance nach einer halben Stunde
Die Gäste hatten erst in der 31. Minute eine vielversprechende Offensivaktion, doch Arminias Keeper Jonas Kersken parierte mit starkem Stellungsspiel gegen den frei durchgebrochenen Nicolo Tresoldi.
Coach Leitl wurde an der Seitenlinie zunehmend ungehalten und reagierte in der 37. Minute gnadenlos: Mit Fabian Kunze und Josh Knight mussten gleich zwei Spieler noch deutlich vor der Pause unter die Dusche, Max Christiansen und Janik Rochelt sollten stattdessen für neuen Input sorgen.
Auch Leitls zweiter Doppelwechsel verpufft
Deutlich spürbar war ihr Einfluss zunächst nicht. Hannover tat sich auch weiterhin schwer, Chancen herauszuspielen, auch nach der Pause fehlten Ideen, Tempo und Präzision. Erst in der 58. Minute sorgten die Gäste mal wieder für etwas Torgefahr, Kersken war aber nach der scharfen Hereingabe von Christiansen erneut zur Stelle. Kurz danach nahm Leitl den nächsten Doppelwechsel vor, aber auch mit Havard Nielsen und Brooklyn Ezeh gelang die Wende nicht mehr.
Am Ende halfen Hannover auch neun Minuten Nachspielzeit nicht, um wenigstens mal den Anschlusstreffer zustandezubringen. Die Zugabe hatte es gegeben, weil Hannoveraner Anhänger das Stadion kurz nach dem Wiederanpfiff zur zweiten Hälfte minutenlang mit einer groß angelegten Pyroshow vernebelt hatten.