Platzwunde am Kopf Ajax-Profi Klaassen von Wurfgeschoss getroffen - Spiel geht weiter
Eklat beim 2:1 (1:1)-Sieg von Ajax Amsterdam bei Feyenoord Rotterdam im niederländischen Pokal-Halbfinale: Beim Stand von 1:2 warf ein Zuschauer einen Gegenstand, vermutlich ein Feuerzeug, auf das Spielfeld. Ajax-Spieler Davy Klaassen wurde am Hinterkopf getroffen und zog sich eine blutende Wunde zu.
Schiedsrichter Allard Lindhout unterbrach die Partie in der 63. Minute für eine halbe Stunde, Feyenoords Co-Trainer John de Wolf richtete einen eindringlichen Appell an die Fans. Beim Wiederanpfiff war Klaassen dann nicht mehr dabei, Brian Brobbey kam für ihn ins Spiel. Die Rotterdamer Polizei teilte derweil per Twitter mit, dass der Verdächtige, ein 32 Jahre alter Mann, noch während des Spiels im Stadion De Kuip festgenommen wurde.
Auswärtsfans seit 2009 verboten
Duelle zwischen Ajax und Feyenoord werden als "De Klassieker" bezeichnet, bei aller sportlichen Rivalität kam es aber auch immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den Fanlagern. Seit 2009 sind deshalb keine Auswärtsfans erlaubt.
Beim Pokal-Halbfinale trafen Dusan Tadic (14.) und der ehemalige Werder-Bremen-Profi Klaassen (51.) für Ajax, Santiago Gimenez (45.+2) hatte zwischenzeitlich ausgeglichen. Amsterdams Kenneth Taylor sah in der Nachspielzeit noch Gelb-Rot (90.+6), bei Rotterdam stand der deutsche Torwart Timon Wellenreuther im Tor.
Schon direkt zu Beginn war die Partie für kurze Zeit unterbrochen worden, nachdem Fans eine erhebliche Menge an Rauchbomben gezündet hatten. Ajax trifft im Finale auf PSV Eindhoven, das sich tags zuvor gegen den Drittligisten SV Spakenburg durchgesetzt hatte.
Verband KNVB: "Weiterer Tiefpunkt erreicht"
Der niederländische Fußball-Verband KNVB hat die Zwischenfälle verurteilt und Ermittlungen angekündigt. Ein "weiterer Tiefpunkt" sei erreicht, teilte der KNVB mit: "Tausende Menschen gehen ins Stadion, um den Spielern beim Fußballspielen zuzusehen. Es ist Wahnsinn, dass diese auf dem Platz anscheinend nicht sicher sind."
Bei allen Sicherheitsvorkehrungen beginne das Problem mit den Absichten der Täter. "Wenn du nicht für den Fußball, sondern zum Randalieren ins Stadion kommst, dann bleib weg", schrieb der Verband, "natürlich" würden die Zwischenfälle untersucht.