Bayerns Gegner in der CL Lazio Rom - viel mehr als nur Immobile
Lazio Rom geht als Außenseiter ins Champions-League-Duell mit Bayern München heute (Ab 20.50 Uhr live in der Radio-Reportage und im Live-Ticker bei der Sportschau). Aber Vorsicht: Das Team von Trainer Maurizio Sarri hat so seine Tücken.
Mathijs de Ligt hat noch viele Bekannte in Italien. Unter anderem in der "Gazzetta dello Sport", der täglich erscheinenden Sportzeitung vom Apennin. Und so fanden die Journalisten des Blattes im Bayern-Verteidiger einen höchst willkommenen Interviewpartner vor dem Spiel Lazio Roms gegen den FC Bayern.
Angesprochen auf die zu befürchtenden Stärken Lazios sprach der Niederländer zunächst natürlich über Torjäger Ciro Immobile. "Er weiß, wo er als Mittelstürmer stehen muss. Er bewegt sich immer hart an der Abseitsgrenze und schießt viele Tore. Er ist sehr gefährlich", befindet de Ligt.
Bester Lazio-Torschütze: Ciro Immobile
Immobile ist auch in der laufenden Spielzeit wieder bester Torschütze Lazios. Der 33-Jährige hat in 27 Pflichtspielen neun Treffer erzielt.
Doch nicht nur auf den Ex-Dortmunder (2014-15), der in der Bundesliga einst nicht so recht Fuß fassen konnte, müsse man beim FC Bayern gehörig achtgeben. Auch der Trainerfuchs an der Seitenlinie sei für jede Überraschung gut, glaubt de Ligt. "Maurizio Sarri will immer mit einem bewährten System, viel Taktik und Intensität spielen", erklärt der Verteidiger, der einst selbst bei Juventus Turin unter dem 65-Jährigen spielte. "Unter ihm bin ich ein viel besserer Spieler geworden", sagt de Ligt.
In der italienischen Liga hinten dran
Allerdings treffen die Bayern auf einen Gegner, der durchaus angeschlagen ist. Lazio rangiert derzeit nur auf Rang acht der Tabelle, hat jetzt schon fünf Punkte Rückstand auf einen erneuten Champions-League-Platz. Bitter war vor Wochenfrist die Niederlage beim direkten Konkurrenten in Bergamo (1:3), womit möglicherweise entscheidender Boden verspielt wurde.
Immerhin gelang Lazio die Generalprobe vor dem Bayern-Spiel: Bei Abstiegskandidat Cagliari gewann das Team mit 3:1. Torjäger Immobile hat festgestellt: "Das Duell mit den Bayern müssen wir wie das Cagliari-Spiel vorbereiten: mit purer Freude und Leichtigkeit."
Kamada - nicht richtig angekommen
Überhaupt nicht richtig klar kommt bei Lazio der Ex-Frankfurter Daichi Kamada. Der Japaner, der sich vom Wechsel nach Italien noch einmal einen Karrieresprung erhoffte, ist unter Sarri meistens außen vor, wenn es um die Startelf geht. Wenn Kamada Glück hat, kommt er irgendwann in den zweiten 45 Minuten mal von der Bank.
36 Jahre, immer noch wichtig: Pedro
Wichtiger ist da schon der Brasilianer Felipe Anderson, dem bisher drei Tore und sieben Vorlagen in 32 Pflichstpielen gelangen. Eine große Rolle spielt auch immer noch der mittlerweile 36-jährige Pedro. Der Spanier, der 2020 nach insgesamt zwölf Jahren Barcelona und Chelsea nach Italien zu AS Rom wechselte, verließ den Verein nach nur einem Jahr in Richtung des Lokalkonkurrenten Lazio. Auf ihn können die Römer im Spielaufbau überhaupt nicht verzichten.
Zu wenig Tore, zu wenig Offensivpower bei Lazio
Linksaußen Mattia Zaccagni, mit einem Marktwert von 25 Millionen Euro der wertvollste Lazio-Star, ist verletzt. Kein Wunder also, dass Sarri seine Elf als Außenseiter sieht. "Wir spielen gegen eine Mannschaft auf absolutem Top-Niveau, eine der stärksten der Welt. Es wird ein extrem schwieriges Spiel, an der Grenze zum Unmöglichen", sagte er im Vorfeld der Partie.
Lazios Problem liegt eindeutig in der Vorwärtsbewegung. In 23 Ligaspielen gelangen Torjäger Immobile und Co. nur 28 Tore, in der Champions League sieben in sechs Partien. Der FC Bayern wird sich wohl auf ein ziemliches Abwehr-Bollwerk in Hellblau einstellen müssen.