Neue Spielzeit 3. Liga - alles Wichtige zum Saisonstart
Zwei Knallerspiele zum Start, jede Menge Aufstiegsaspiranten und Live-Spiele in der ARD - alles Wichtige zum Start der 3. Liga.
Wie sieht der Spielplan aus?
Es ist die 17. Spielzeit der dritthöchsten deutschen Spielklasse. Los geht es am 2. August, spätestens am 17. Mai 2025 steht nach 38. Spieltagen der Meister fest. Nach dem 19. Spieltag (22. Dezember) geht es in die Winterpause, am 17. Januar 2025 rollt dann wieder der Ball. Es wird vier englische Wochen geben - am 7., 11., 28., und am 32. Spieltag.
Die Anstoßzeiten bleiben unverändert. Nach dem Freitagsspiel (19 Uhr), gibt es am Samstag fünf Spiele um 14 Uhr und eins um 16.30 Uhr, am Sonntag gibt es für die restlichen drei Partien drei Anstoßzeiten - 13.30 Uhr, 16.30 Uhr und 19.30 Uhr.
Was passiert zum Start?
Der TSV 1860 München und der 1. FC Saarbrücken eröffnen die Saison am Freitag (02.08.2024) mit einem Traditionsduell im Stadion an der Grünwalder Straße. Beide Klubs sind Gründungsmitglieder der Bundesliga. Zudem steht gleich zum Start am Samstag ein Westkracher an: Rot-Weiss Essen erwartet Alemannia Aachen.
Wie läuft die Berichterstattung in der ARD?
Fans werden von der ARD wieder bestens versorgt. In den dritten Programmen gibt es an fast jedem Spieltag zwei Partien live zu sehen. Die werden dann auch im Livestream auf sportschau.de und in der ARD Mediathek übertragen. BR, HR, MDR, NDR, RBB, SR, SWR und WDR zeigen insgesamt 68 Spiele kostenlos im Free-TV. Die Sportschau zeigt samstags ab 18 Uhr Zusammenfassungen ausgewählter Partien, die dann anschließend auch on demand angeboten werden.
Wer ist neu dabei?
Der SV Wehen Wiesbaden, Hansa Rostock und der VfL Osnabrück sind aus der 2. Liga abgestiegen. Aus den Regionalligen kommen der VfB Stuttgart II, Alemannia Aachen, Energie Cottbus und Hannover 96 II hinzu. Hannovers U23 spielt erstmals in der 3. Liga. Es ist auch ohnehin das erste Mal, dass dort die Zweitvertretung eines Zweitligisten antritt.
Die Zweitvertretungen von Erst- und Zweitligaklubs sind vielen Fans ein Dorn im Auge, weil sie für wenig Zuschauer und kaum Attraktivität sorgen. Erstmals seit der Saison 2015/2016 sind wieder drei Zweitvertretungen dabei. Neben Stuttgart und Hannover spielt auch Borussia Dortmund II in der Liga.
Wer sind die Favoriten?
Nachdem Dynamo Dresden zuletzt gleich zweimal nur ein Punkt zum Aufstieg fehlte, soll die Rückkehr in die 2. Liga nun im dritten Anlauf gelingen. Gute Chancen haben neben den drei Zweitliga-Absteigern zudem gewiss der 1. FC Saarbrücken, Arminia Bielefeld und der TSV 1860 München. Doch was heißt das schon? In der vergangenen Saison stiegen mit dem SSV Ulm und Preußen Münster zwei Überraschungsteams auf.
Was ist sonst noch neu?
Die "Mecker-Regel", die erstmals bei der EM angewendet wurde, wird auch in der 3. Liga eingeführt. Die "Kapitänsregelung" besagt, dass sich nur noch die Spielführer beider Mannschaften bei den Unparteiischen über deren Entscheidungen beschweren dürfen. Bei Kommentaren oder Reaktionen anderer Spieler drohen Gelbe Karten.
Wenn der Kapitän ein Torhüter ist, soll vor Spielbeginn ein Vertreter für ihn auf dem Feld für den Referee-Dialog benannt werden, falls sich weiter entfernt eine strittige Szene ereignet. In den EM-Partien hat es sichtbar weniger Diskussionen auf dem Rasen gegeben als sonst.
Novum durch Ingolstadts Trainerin
Ein besonderes Augenmerk der Öffentlichkeit wird in dieser Drittliga-Saison auf Sabrina Wittmann vom FC Ingolstadt liegen. Die 33-Jährige ist Deutschlands erste Trainerin im Profi-Fußball. Nach einer Interimsphase am Ende der vorigen Saison wurde Wittmann zur Cheftrainerin befördert.
Was tat sich auf dem Transfermarkt?
Die Klubs sind sehr darauf bedacht, sich wirtschaftlich nicht zu übernehmen. Das spiegelt sich traditionell auch auf dem Transfermarkt wider. Der Großteil der Zugänge wechselt ablösefrei oder es handelt sich um Leihgeschäfte.
Dynamo Dresden gab am meisten aus und unterstrich damit seine Aufstiegsambitionen. Für insgesamt 400.000 Euro kamen Vinko Sapina von Rot-Weiss Essen und Torwart Tim Schreiber von RB Leipzig.
Wie ist die wirtschaftliche Situation?
Seit dem Start der 3. Liga zur Saison 2008/09 haben immer wieder Klubs mit finanziellen Problemen zu kämpfen, was nicht selten in der Insolvenz endete. Oft scheiterten die Klubs auch an den wirtschaftlichen und technisch-organisatorischen Voraussetzungen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).
Der rief deshalb im September 2020 eine Task Force "Wirtschaftliche Stabilität 3. Liga" ins Leben. So wurde die Mindestkapazität für Stadien von 10.001 auf 5.001 Zuschauer angepasst. Das bedeutet vor allem für kleinere Klubs eine erhebliche Reduzierung bei den Kosten für die Infrastruktur.
Auf der anderen Seite gibt es seitdem aber auch höhere Hürden. Die betreffen zum Beispiel Flutlicht und Rasenheizung, beides ist jetzt vorgeschrieben. Seit den Änderungen durch die Task Force musste aber nur noch Türkgücü München in der Saison 2021/22 Insolvenz anmelden.
Kurz vor dem Start in die neue Spielzeit erhielt die 3. Liga aber einen Dämpfer. Der Wettanbieter "Bwin" ist als Vermarktungspartner abgesprungen, die Suche nach einem Nachfolger bislang erfolglos. "Es ist so, dass die Gesamtvermarktungserlöse dieses Jahr tatsächlich ein bisschen zurückgehen. Das bewegt sich im fünfstelligen Bereich", sagte Tom Eilers, Vorsitzender des Ausschusses 3. Liga.