Fünfter Sieg in Serie KSC spielt den HSV eine Hälfte lang schwindelig
Eine Halbzeit wie im Rausch reichte dem Karlsruher SC, um den Hamburger SV mit 4:2(3:0) zu bezwingen. Der HSV verpasste den Sprung an die Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga. Die Karlsruher bleiben das Team der Stunde im Unterhaus.
Für die Badener war es bereits nun schon der fünfte Sieg hintereinander. Damit kletterten die Schützlinge von Trainer Christian Eichner auf Rang acht der Tabelle.
Paul Nebel (11. Minute), Leon Jensen (17.) und zweimal Fabian Schleusener (32./88.) schossen die Tore für die Karlsruher. Robert Glatzel (50./80.) gelang ein Doppelpack für den HSV, mit dem er die Führung in der Torjägerliste mit jetzt 16 Treffern übernahm.
KSC beginnt wie entfesselt gegen den HSV
In der ersten Halbzeit spielten sich die Karlsruher in einen Rausch und überrollten die Gäste aus der Hansestadt nach allen Regeln der Kunst. Zunächst nutzte Paul Nebel eine Kopfballverlängerung von Mikkel Kaufmann und drosch wuchtig in den Knick zum 1:0 ein (11.). HSV-Abwehryoungster Jonas David sah nicht gut aus.
Sieben Minute später ging es wieder über die linke Seite. Der Däne Kaufmann setzte sich gegen HSV-Verteidiger Moritz Heyer viel zu leicht durch und passte von der Grundlinie genau auf Leon Jensen zurück, der freistehend aus acht Metern mit links direkt einschoss - sein erstes Saisontor (17.) für den KSC.
Drei Gegentore noch schmeichelhaft für die Hamburger
Und nach gut einer Stunde klingelte es schon wieder im Tor von HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes. Diesmal leistetet sich - wieder auf Abwehr links - Miro Muheim einen katastrophalen Pass. Paul Nebel bedankte sich, flankte in die Mitte zu Fabian Schleusener, der per Direktabnahme zum 3:0 einnetzte. Der verletzte Abwehrchef und Kapitän Sebastian Schonlau fehlte den Hamburgern an allen Ecken und Enden.
Und es hätte noch viel schlimmer kommen können für die Hamburger, ja müssen. Denn die wie entfesselt aufspielenden Karlsruher ließen weitere Topchancen zwischen der 20. und 30. Minute aus, so durch Kaufmann, der leichtfertig vergab, und durch Nebel, der nur die Latte traf. Ein halbes Dutzend Gegentore nach 45 Minuten und der HSV hätte sich kaum beschweren dürfen.
Vier frühe Wechsel beim HSV
HSV-Trainer Tim Walter reagiete schon kurz vor der Pause mit zwei neuen Abwehrleuten: William Mikelbrencis und Javi Montero kamen für Noah Katterbach und Jonas David. Direkt nach der Pause kamen noch Ransford-Yeboah Königsdorffer und Andras Nemeth.
Die Wechsel-Orgie schien sich auszuzahlen. Robert Glatzel brachte die Hamburger mit seinem Schuss aus dem Getümmel heraus zum 1:3 (50.) wieder etwas heran. Es war sein 15. Saisontor.
Glatzel mit Doppelpack für den Hamburger SV
Die Begegnung war jetzt ausgeglichener und nicht mehr so einseitig wie im ersten Durchgang, auch weil die Karlsruher etwas das Tempo herausnahmen.
Als Torjäger Glatzel dann sogar der Anschlusstreffer zum 2:3 (80.) gelang, wurde es noch einmal richtig heiß in der Schlussphase im Karlsruher Wildpark. Völlig unnötig aus Sicht der Hausherren, die so viele gute Tormöglichkeiten ausgelassen hatten.
Erst Schleuseners Tor zum 4:2 in der 89. Minute machte den Deckel drauf. Zuvor hatte Javi Montero (Hamburg) wegen wiederholten Foulspiels (87.) die Gelb-Rote Karte gesehen.
In der hitzigen Schlussphase holte sich HSV-Trainer Tim Walter nach Meckerei auch noch einen Platzverweis ab. Der HSV war bedient und nach sieben Zweitligaspielen wieder einmal geschlagen.
Karlsruhe in Heidenheim, HSV gegen Kiel
Zum Auftakt des 25. Spieltages muss der KSC im Südwestduell zum 1. FC Heidenheim (Freitag, 17.03.2023 um 18.30 Uhr). Der HSV empfängt einen Tag später Holstein Kiel (13.00 Uhr).