v. l. Paul Seguin FC Schalke 04, Marcin Kaminski FC Schalke 04, Assan Ouà draogo FC Schalke 04

Pleite beim Karlsruher SC Schalke verliert auch unter Trainer Geraerts

Stand: 23.10.2023 00:00 Uhr

Der FC Schalke 04 hat in der 2. Fußball-Bundesliga auch unter dem neuen Trainer Karel Geraerts eine Niederlage kassiert.

Beim Debüt des Belgiers auf der Trainerbank verloren die "Knappen" beim Karlsruher SC deutlich und in dieser Höhe auch verdient mit 0:3 (0:2). Die Tore vor 30.000 Zuschauern im Karlsruher Wildpark erzielten Lars Stindl (22.) und Igor Matanovic (37.) sowie Henning Matriciani (75.) per Eigentor.

Die Schalker verharren mit sieben Punkten auf dem Abstiegs-Relegationsplatz 16. Der KSC dagegen stoppte seine Talfahrt mit zuletzt fünf Partien ohne Sieg und schob sich mit zwölf Zählern auf Rang zwölf vor.

Die offensive Aufstellung habe sich gelohnt, fand KSC-Trainer Christian Eichner. "Es ist immer unsere Idee, den Gegner früh unter Druck zu setzen. Da hat heute sicher viel bei uns zusammengepasst."

Schalke-Trainer Geraerts wirbelt Startelf durcheinander

Mit sieben Änderungen in der Startelf krempelte Schalkes Geraerts das Team ordentlich um. Ins Tor rückte Ralf Fährmann anstelle von Justin Heerkenen, dazu lief Tomas Kalas hinten in einer neu formierten Dreierkette neben Timo Baumgartl und Marcin Kaminski auf. Im Mittelfeld erhielten Paul Seguin sowie Yusuf Kabadayi eine Chance. Zudem begann mit Assan Ouédraogo sowie Bryan Lasme und Simon Terodde eine komplett neue Offensive bei S04.

Die Umstellungen merkte man den Schalkern von Beginn an an, denn im ersten Durchgang spielte fast nur der KSC. Die Partie lief an den Gästen fast völlig vorbei. Die Führung von Stindl war da eine logische Konsequenz.

Nach einer Flanke von Fabian Schleusener legte Matanović dem Ex-Nationalspieler den Ball auf und der zog das Leder vom linken Sechzehner-Rand ins lange Eck. Kurz danach fast das 2:0. Eine Flanke von Paul Nebel wurde von Lino Tempelmann noch abgefälscht und klatschte auf die Latte.

Schalker vergibt Großchance, dafür trifft der KSC

Das erste offensive Lebenzeichen zeigten die Schalker dann in Minute 35, und das hätte dann auch der Ausgleich sein müssen, doch Lasme zog den Ball bei einem Konter frei vor dem Tor am Kasten vorbei.

Stattdessen legten die Karlsruher nach. Nebel passte von rechts ins Zentrum, wo Matanović völlig frei stand und aus der Drehung eiskalt vollendete.

Umstellungen bringen Schalke nichts

In der Pause brachte Geraerts in Soichiro Kozuki, Tobias Mohr und Matriciani drei neue Spieler, doch es änderte sich wenig. In der 58. Minute bewahrte Fährmann sein Team bei einem Schuss von Schleusener vor dem 0:3.

Auch weil die Karlsruher sich in der Folge zurückzogen, wurden die Schalker besser. Doch mehr als eine Doppelchance von Kozuki und Ouédraogo sprang dabei nicht heraus. Zumindest wurde Schalker in dieser Phase des Spiels wieder mutiger.

Entscheidung per Eigentor

Die Entscheidung fiel dann in der 75. Minute: Stindl spielte den Ball auf der rechten Seite schön raus auf Schleusener und dessen Flanke bugsierte Henning Matriciani ins eigene Tor. In der Schlussphase verhinderte Fährmann gegen spielfreudige Karlsruher sogar noch Schlimmeres für sein Team.

Weder von der Siegermentalität, die Geraerts gefordert hatte, noch von neuen Impulsen war bei den Schalkern etwas zu sehen. Im Gegenteil: Die Bilanz nach dem Rauswurf von Thomas Reis vor dreieinhalb Wochen ist mit drei Pleiten und 2:8 Toren ernüchternd. Statt des angestrebten Wiederaufstiegs droht der Abstieg in die 3. Liga. 

Schalkes Baumgartl: "So sind wir nicht konkurrenzfähig"

Die Fans der Schalker waren entsprechend aufgebracht, es habe viele Gespräche gegeben, als das Team nach der Begegnung in die Gästekürve gegangen war. "Das ist absolut gerechtfertigt, was da passiert ist. Unterstützung ist bedingungslos, und wir kriegen es mal wieder nicht auf die Platte", sagte Schalkes Timo Baumgartl.

Da müsse sich jeder hinterfragen, ob das genug ist. "Wir sind in einer Situation, die brandgefährlich ist. Wenn es fußballerisch nicht funktioniert, müssen wir es über Intensität machen. So sind wir nicht konkurrenzfähig, das ist von allen zu wenig und auch in der Höhe verdient."

KSC gegen St. Pauli, Schalke empfängt Hannover

Der Karlsruher SC ist am 11. Spieltag gegen den FC St. Pauli gefordert (Samstag, 28.10.2023 um 13.00 Uhr). Schalke hat zeitgleich Hannover 96 zu Gast.