
Tor nach 12 Sekunden Münster rettet Punkt nach Karlsruher Blitzstart
Nach der Blitzführung des Karlsruher SC rannte Preußen Münster lange erfolglos an. Erst in der Schlussphase wurde das enorme Engagement des Aufsteigers in die 2. Fußball-Bundesliga beim 1:1 (0:1) wenigstens teilweise belohnt.
Durch die Siege der direkten Konkurrenten im Abstiegskampf (Braunschweig 4:2 beim HSV, Ulm 1:0 gegen Magdeburg) waren die Preußen schon vor dem Anpfiff ihrer eigenen Partie am 29. Spieltag mächtig unter Druck geraten. Auf dem Relegationsrang liegend musste gegen den KSC eigentlich unbedingt ein Sieg her, um im Kampf um den Klassenerhalt zu kontern.
Albtraumstart für Münster
Münster erwischten nämlich einen Albtraum-Start: Gerade zwölf Sekunden waren gespielt, da zappelte der Ball schon im Münsteraner Tor. Der KSC spielte die Kugel nach dem Anstoß hoch an die linke Strafraumkante. Die Preußen-Innenverteidigung verschätzte sich, Dzenis Burnic konnte per Brust vorlegen für Louey Ben Farhat. Der Youngster fackelte nicht lange und jagte den Ball aus zwölf Metern hoch in die Maschen - 0:1.
Ein "Slapstick-Tor" nannte es Münsters Trainer Sascha Hildmann im Sportschau-Gespräch: "Das darf einfach nicht passieren." Es war ein Schock für die Gastgeber, die wenig später Glück hatten, nicht gleich mit 0:2 in Rückstand zu geraten. Burnic hatte nach flachem Zuspiel von Sebastian Jung aus neun Metern freie Bahn, scheiterte mit seinem Abschluss aber an SCP-Keeper Johannes Schenk (6.). Mit Blick auf den weiteren Spielverlauf haderte KSC-Trainer Christian Eichner mit der Chancenverwertung. "Wir hätten zur Pause den Deckel schon zu dreiviertel auf den Topf legen müssen", meinte Eichner im Sportschau-Interview: "Und wenn du dann Flanken, Eckbälle, Einwürfe im Minutentakt verteidigen musst, dann ist es schwierig."
KSC-Abwehr steht
Anschließend konnten die Preußen die Partie ein wenig beruhigen, kamen selbst aber kaum zu richtig guten Gelegenheiten. Die Karlsruher Abwehr präsentierte sich sattelfest, insgesamt wirkte das Team um Mittelfeldmotor Marvin Wanitzek einfach reifer als Münster.
In der 36. Minute hätte es für die Preußen dennoch um ein Haar zum Ausgleich gelangt: Nach einem Eckstoß stand Joshua Mees plötzlich blank, scheiterte mit seinem Kopfball-Aufsetzer aber an KSC-Keeper Max Weiß.
Strafstoß bringt Münster Ausgleich gegen Karlsruhe
Die Preußen kamen mit frischer Kraft aus der Halbzeitpause, hatten aber bei aller Feldüberlegenheit ein andauerndes Problem: Ganz vorn blieben sie einfach zu harmlos. Es sprang trotz allen Engagements keine einzige echte Tormöglichkeit heraus.
Und trotzdem fiel der Ausgleich, wobei den Gastgebern dafür ein Strafstoß zu Hilfe kommen musste. Nach Burnics Handspiel im Strafraum ging Referee Robin Braun zum Video-Monitor und entschied nach Sicht auf die Bilder auf Elfmeter. Marc Lorenz ließ sich die Chance nicht entgehen - 1:1 (73.). "Es ist keine Schande gegen den KSC unentschieden zu spielen. Aber wir wissen, dass wir natürlich noch Punkte holen müssen", meinte SCP-Coach Hildmann.
Münster in Köln, Karlsruhe gegen Fürth
Für Münster geht es am Wochenende zu Aufstiegskandidat 1. FC Köln (Sonntag, 20.04., 13.30 Uhr). Zur selben Zeit spielt Karlsruhe gegen die SpVgg Greuther Fürth.