Zehntes Spiel ohne Sieg Union verliert bei Baumgart-Debüt in Heidenheim
Steffen Baumgart hat ein Debüt zum Vergessen erlebt. Mit dem kriselndem 1. FC Union Berlin verlor er 0:2 (0:1) beim 1. FC Heidenheim, der den erlösenden ersten Sieg in der Fußball-Bundesliga seit Ende September feierte. FCH-Neuzugang Frans Krätzig (17. Minute) erlebte mit seinem Tor einen traumhaften Einstand. Kurz vor Schluss erhöhte Adrian Beck (83.).
Union, das nach der Roten Karte gegen Tom Rothe (37.) wegen einer Notbremse lange in Unterzahl spielte, wartet nun seit zehn Pflichtspielen auf einen Erfolg. Der Vorsprung auf Heidenheim und Relegationsplatz 16 schmolz auf vier Punkte. "Wenn du in der Bundesliga so lange in Unterzahl spielst, ist es immer schwierig", sagte Unions Kapitän Christopher Trimmel im Sportschau-Interview. "Trotzdem: Für die kürze der Zeit, die wir jetzt mit dem neuen Trainer haben, war schon vieles richtig gut".
Union startet gut ins Spiel
Was Steffen Baumgart 388 Tage nach seinem zuvor letzten Einsatz in der Bundesliga (mit Köln bei Union) sah, musste ihm zunächst gefallen. Seine von einer Dreier- auf eine Viererkette umgebaute Defensive stand gegen den Ball im flachen 4-4-2 kompakt und schaltete gekonnt auf Offensive um.
Nach einer ersten Chance durch Benedict Hollerbach (6.) lenkte FCH-Torwart Kevin Müller einen Drehschuss von Jordan (8.) gerade noch an die Latte. Auf eine Ecke folgte die nächste Gelegenheit durch Robert Skov (16.), der bei seinem Kopfball aber zu zögerlich zu Werke ging.
Heidenheim trifft aus dem Nichts, Rothe sieht Rot
Im Gegenzug fiel aus heiterem Himmel die Heidenheimer Führung, als Krätzig aus dem Rückraum nach klugem Zuspiel von Leonardo Scienza gleich den ersten Torschuss der Hausherren nutzte. Eine Dublette dieses Angriffs hätte beinahe das 2:0 gebracht, doch Danilho Doekhi klärte vor dem zweiten Heidenheimer Winter-Zugang Budu Zivzivadze (21.).
Franz Krätzig, der vom FC Bayern in der Hinrunde noch an den VfB Stuttgart ausgeliehen war, macht in seinem ersten Spiel für Heidenheim sein erstes Bundesliga-Tor.
Wenig später musste der gute Scienza verletzt vom Platz, der FCH aber blieb die aktivere Mannschaft. Bei einem Konter kam Rothe gegen den für Scienza eingewechselten Sirlord Conteh zu spät und sah als letzter Mann zu Recht Rot.
Ereignisarme zweite Halbzeit zwischen Heidenheim und Union
In der zweiten Halbzeit versuchte Baumgart personell einiges und stellte auch wieder auf eine Dreierkette um. Doch Heidenheim war dem zweiten Treffer näher als seine Elf dem Ausgleich. Jan Schöppner (56.) etwa köpfte knapp am Tor vorbei. Auch Benedikt Gimber wurde noch angeschlagen ausgewechselt.
Vor dem 2:0 wurde ein Schuss von Zivzivadze, der als Neuner ein ordentliches Debüt hinlegte, von Torwart Alexander Schwolow abgeblockt. Der eingewechselte Beck verwertete den Abpraller.
Heidenheim in Bremen, Union gegen Augsburg
Heidenheim bleibt zwar auf dem Relegationsplatz, vergrößert aber mit dem ersten Sieg seit zehn Spielen den Abstand zu den direkten Abstiegsplätzen auf fünf Punkte. In der englischen Woche muss die Mannschaft von Frank Schmidt am kommenden Mittwoch auswärts in Bremen ran (15.01., 20.30 Uhr). Gleichzeitig ist Union Berlin gegen den FC Augsburg gefragt.