Heidenheim-Trainer Frank Schmidt

Bundesliga am Samstag Showdown - um 15.30 Uhr greifen die Außenseiter an

Stand: 06.12.2024 13:44 Uhr

Die Kellerkinder der Fußball-Bundesliga müssen am Samstag fast alle gegen Topteams antreten. Da stellt sich die Frage, was ist drin für die Außenseiter.

Was haben der FC St. Pauli, der 1. FC Heidenheim und Holstein Kiel gemeinsam? Sie alle stehen in der Fußball-Bundesliga im Tabellen-Keller und sie alle müssen am 13. Spieltag gegen einen Champions-League-Teilnehmer aus den Top-4 der Tabelle ran - und das alles dann auch noch zur besten Fußballzeit am Samstag um 15.30 Uhr (im Live-Ticker und in der Radio-Reportage bei der Sportschau).

Die Heidenheimer reisen zum FC Bayern München, St. Pauli muss bei Bayer Leverkusen ran, und Kiel erwartet RB Leipzig. Zudem spielt auch noch gleichzeitig der Zweitplatzierte Eintracht Frankfurt gegen den FC Augsburg. Und auch der Tabellen-Letzte VfL Bochum ist gefordert - und zwar daheim gegen Werder Bremen. Zusammenfassungen von allen Partien gibt es am Samstag ab 18.30 Uhr in der Sportschau.

Heidenheim sah gegen die Bayern schon immer gut aus

Da stellt sich die Frage, was drin ist für die Außenseiter. Für die Heidenheimer vom Papier her wenig. Die Bayern sind unter Trainer Vincent Kompany weiter ungeschlagen, die Elf von Frank Schmidt holte dagegen in den jüngsten sieben Spielen nur einen Punkt.

Doch da gibt es ja noch die Statistik. Am 28. Spieltag der vergangenen Saison führten die Bayern in Heidenheim zur Pause mit 2:0, Heidenheim drehte die Partie aber und gewann 3:2. Schon im Hinspiel in München ging es hoch her, die Bayern führten 2:0, der FCH glich aus, verlor am Ende dann aber doch mit 2:4.

Noch spektakulärer war das erste Duell der so ungleichen Vereine: Im April 2019 lieferten sich beide im Viertelfinale des DFB-Pokals in München ein wildes Spiel, das die Bayern am Ende glücklich mit 5:4 gewannen.

Zudem wird auf Heidenheimer Seite Paul Wanner besonders motiviert sein, denn der ist von den Bayern ausgeliehen und darf jetzt in München vorspielen. Und den Bayern fehlt Harry Kane, der eigentlich unersetzliche Mittelstürmer, der an 19 der 37 Saisontore direkt beteiligt war.

Leipziger Sieg für Kiel zur Unzeit

Holstein Kiel hätte eigentlich guter Dinge gegen RB Leipzig antreten können. Denn die Sachsen durchlebten zuletzt eine Novemberdepression und gewannen in jenem Monat keines ihrer sechs  Pflichtspiele. Mit vier sieglosen Bundesliga-Partien in Folge stellten sie ihren Vereinsnegativrekord ein, die 1:5-Heimniederlage gegen Wolfsburg war die höchste in Leipzigs Bundesliga-Geschichte, in der Champions League ist das Team noch punktlos und geht ohnehin personell am Stock.

Doch dann kam der Dezember und mit ihm das DFB-Pokal-Achtelfinale, das Leipzig überraschend klar gegen Eintracht Frankfurt gewann. Mit dem Sieg rettete das Team seinem Trainer Marco Rose vorerst den Job. "Für einen nachhaltigen Turnaround müssen wir jetzt dranbleiben. Ich glaube an die Jungs", sagte der Coach. Für Kiel sind das eher schlechte Nachrichten.

Augsburg hofft auf Frankfurter Pokal-Knacks

In Augsburg fanden sie das Ergebnis des Pokalspiels dagegen gar nicht so schlecht. Die Fuggerstädter hoffen, dass die zuletzt so formstarken Frankfurter, der Bayern-Jäger Nummer eins, nach der 0:3-Pleite in Leipzig auch in der Liga einen Knacks bekommen. Bei den Sachsen ging sogar Omar Marmoush, der Topscorer der Liga, leer aus.

Dagegen spricht die eigene Bilanz auf fremden Plätzen. Der FCA holte nur einen der bislang 15 Punkte dieser Saison auswärts. Und wahrscheinlicher als ein Augsburger Sieg ist es deshalb auch, dass die Eintracht nach dem Pokal-Aus eine Reaktion zeigt.

St. Pauli mit Rückenwind in Leverkusen

Eher schwierig wird es auch für den FC St. Pauli. Meister Leverkusen befindet sich auf der Überholspur. Das Team von Trainer Xabi Alonso ist seit zehn Bundesliga-Spielen ungeschlagen, der 1:0-Sieg beim FC Bayern München im DFB-Pokal-Achtelfinale hat zusätzlich Auftritt gegeben.

St. Pauli kommt nach dem wichtigen Sieg im Aufsteigerduell gegen Kiel aber mit Rückenwind. Zudem interessant: Die Hamburger haben erst 15 Gegentore kassiert, vier weniger als Leverkusen, und sie spielten auch deutlich öfter zu null.

Klappt es für Bochum mit dem ersten Sieg?

Und dann wäre da noch der VfL Bochum. Der Tabellen-Letzte spielt zwar nicht gegen ein Topteam, sondern "nur" gegen den SV Werder Bremen, steht aber dennoch im Fokus. Denn immer noch wartet das Team des neuen Trainers Dieter Hecking auf den ersten Sieg.

Der hat bei den Bochumern hinten auf eine Dreierabwehr umgestellt und damit die Defensive stabilisiert, in seinen drei Partien musste der VfL nur vier Gegentore hinnehmen.

Gegen Werder gewann Hecking in seiner Trainer-Karriere zwölfmal, gegen kein Team öfter. Die Statistik hat aber auch eine Kehrseite: Nur gegen Schalke feierte Werder in der Bundesliga mehr Siege (46) als gegen den VfL (44). Aktuell sind die Bremer gegen Bochum seit acht  Spielen ungeschlagen.