Leverkusens Neuzugänge glänzen Bundesliga - schon 100 Tore und ein echter Bayern-Konkurrent
Die Fußball-Bundesliga ist so torreich wie zuletzt vor fast 40 Jahren gestartet. Bester Scorer ist einer der vielen starken Neuzugänge von Bayer Leverkusen. Nach der Länderspielpause geht es mit einem Topduell weiter.
Zwei Mannschaften sind mit drei Siegen und damit der optimalen Punktzahl in die Saison gestartet. Genau jene beiden Teams werden den 4. Spieltag eröffnen. Am Freitag (15.09.2023), drei Tage nach dem Länderspielklassiker zwischen Deutschland und Frankreich, trifft der FC Bayern auf Bayer Leverkusen.
Nach den Eindrücken aus den ersten Partien sprechen in diesem Duell zwei Dinge für die Münchner: das Heimrecht und die Tatsache, dass es die Bayern sind. Die Form spricht für Leverkusen, denn die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso wirkt schon zu Saisonbeginn erstaunlich eingespielt. Mit eindrucksvollem Fußball gewann Leverkusen gleich das Topspiel gegen Leipzig, dann das Duell bei Borussia Mönchengladbach, zuletzt wurde Darmstadt 98 nach leichtem Hänger in der ersten Halbzeit klar bezwungen.
Boniface führt Scorerwertung an
Die Neuzugänge Granit Xhaka, Jonas Hofmann und Victor Boniface überragten, Alejandro Grimaldo überzeugte. Sie standen in den ersten drei Partien jeweils in der Startelf. Boniface, der von Royale Union Saint-Gilloise aus Belgien in die Bundesliga wechselte, führt mit vier Toren und zwei Assists die Scorerwertung an. Auf einen Treffer weniger kommt Harry Kane, Mittelstürmer des FC Bayern und teuerster Neuzugang in der Geschichte der Bundesliga.
In der Torschützenliste vorne ist jemand, über dessen Abgang ebenfalls spekuliert worden war. Aber Serhou Guirassy, dem schon fünf Treffer gelangen, blieb beim VfB Stuttgart, der durch die Abgänge von Wataru Endo (FC Liverpool), Konstantinos Mavropanos (West Ham United) und Borna Sosa (Ajax Amsterdam) eigentlich arg gebeutelt scheint. Bislang kompensierte die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß die Abgänge sehr gut, gewann die Heimspiele gegen den VfL Bochum und SC Freiburg jeweils mit 5:0. Selbst beim 1:5 bei RB Leipzig hielten die Schwaben eine Halbzeit lang sehr gut mit.
Auch Leipzig hat mit Christopher Nkunku (FC Chelsea), Dominik Szoboszlai (FC Liverpool) und Josko Gvardiol (Manchester City) hochwertige Spieler verloren, kam nach dem 2:3 in Leverkusen aber gut in die Spur. Dem Sieg gegen Stuttgart folgte ein souveränes 3:0 beim 1. FC Union Berlin, der mit den Neuzugängen Robin Gosens, Kevin Volland und Leonardo Bonucci spektakulär auf dem Transfermarkt unterwegs war.
Volland kassierte die bislang einzig Rote Karte der Saison, Gosens erzielte gleich bei seinem Startelfdebüt in der Partie bei Darmstadt 98 zwei Tore.
Nur 1984 gab es nach drei Spieltagen mehr Tore
Insgesamt ist schon die Marke von 100 Treffern geknackt, und zwar exakt. Das entspricht einem Schnitt von 3,7 Treffern pro Partie. In 15 der bisherigen 27 Spiele wurden mindestens vier Tore erzielt.
In der Geschichte der Bundesliga wurde die Marke von 100 Toren zuvor erst einmal schon am dritten Spieltag erreicht. In der Saison 1984/85 wurden sogar 109 Treffer in den ersten 27 Spielen gezählt.
Außerdem errechnete der Datendienstleister Sportec Solutions:
- 90 der 100 Treffer fielen von innerhalb des Strafraumes.
- Es gab bereits elf Strafstöße (acht wurden verwandelt) – so viele waren es nach drei Spieltagen zuletzt vor acht Jahren.
- Es gab schon 764 Torschüsse, so viele wie zuletzt vor zehn Jahren.
- Dafür gab es rund 500 Zweikämpfe weniger (182 pro Spiel) als zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Saison (201).
- Vier Spieler haben bereits mindestens vier Tore erzielt (Guirassy fünf, Jonas Wind vom VfL Wolfsburg, Kevin Behrens von Union Berlin und Boniface vier). Das gab es nach drei Spieltagen zuletzt vor 23 Jahren (2000/01 hatten sogar fünf Spieler mindestens viermal getroffen).
- Nur sechs der bisherigen 27 Spiele endeten mit einem Unentschieden (noch keins 0:0) – es gab 13 Heim- und acht Auswärtssiege.
- Die Aufsteiger 1. FC Heidenheim und Darmstadt 98 haben noch kein Spiel gewonnen (ein Remis, fünf Niederlagen, 6:17 Tore).
- An den drei Spieltagen gab es drei Tabellenführer (VfB Stuttgart, 1. FC Union, Leverkusen) – und der FC Bayern war immer Zweiter.