Partie ohne große Höhepunkte Freiburg findet keine Mittel gegen kompakte Mainzer
Mit einem Heimsieg hätte der SC Freiburg auf Rang drei der Fußball-Bundesliga springen können. Gegen einen defensivstarken 1. FSV Mainz 05 enttäuschten die Breisgauer beim 0:0 aber in ihren Offensivbemühungen.
Es gab nicht wenige Experten, die dem SC Freiburg nach dem Ende von Christian Streich unter seinem Trainer-Nachfolger Julian Schuster einen veritablen Leistungsabfall vorhergesagt hatten. Doch es ist alles anders gekommen. Unter Freiburg-Urgestein Schuster, der zehn Jahre als Spieler für den SC aktiv war, bevor er sechs Jahre bei dem gleichen Klub den Trainerjob erlernte, hat der SC zu einem weiteren Höhenflug angesetzt.
Mit einem Heimsieg über Mainz 05 würde der SC auf Rang drei der Tabelle springen - so die Ausgangslage vor der Partie am Sonntagnachmittag vor gut 30.000 Fans in der Freiburger Arena. Unter ihnen rund 2.000 aus Mainz angereiste Anhänger, die sich ganz besonders über eine Personalie freuen konnten. Der zuletzt wegen einer Muskelverletzung fehlende Jonathan Burkardt war wieder fit und begann in der Startelf.
Defensive Mainzer bereiten Freiburg Probleme
An der defensiven Ausrichtung der Mainzer änderte dies jedoch nichts. Dicht gestaffelt und extrem aggressiv in den Zweikämpfen begegneten sie den spielstarken Freiburgern, die so zunächst überhaupt nicht ins Rollen kamen. Der erste Torschuss konnte erst nach 26 Minuten notiert werden, als es Vincenzo Grifo mal aus der Distanz versuchte.
Schusters Miene am Spielfeldrand verdüsterte sich zusehends, der Coach forderte immer wieder mehr Bewegung von seinen Leuten in der Offensive. Angesprochen sah sich vor allem Junior Adamu, der sich nach 33 Minuten fantastisch ins Zentrum bewegte, wo er einen Pass von Grifo direkt mit dem Außenrist in Richtung Tor verlängerte. Auf dem Posten war aber FSV-Keeper Robin Zentner, der das Freiburger 1:0 mit einer starken Fußparade verhinderte.
Ereignisarme Partie zwischen Freiburg und Mainz
Mehr passierte nicht in einer sehr ereignisarmen erste Hälfte. Zum zweiten Abschnitt kam Mainz ohne Burkardt aufs Feld zurück, ihn ersetzte nun Armando Sieb. Die erste Aufregung gab es aber in der Freiburger Offensive, als dem Mainzer Dominik Kohr die Kugel im eigenen 16er an den Oberarm sprang. Schiri Benjamin Brand zeigte aber nicht auf den Elfmeterpunkt.
Die Partie aber blieb zäh. Auch der sonst mitunter so genial aufspielende Grifo blieb wirkungslos, wurde von Schuster nach 66 Minuten sogar vom Feld genommen. Vorangegangen war eine Riesen-Möglichkeit aus dem Nichts für die Mainzer, als Freiburg im Aufbau patzte. Nadiem Amiri konnte im 16er den Ball annehmen und in Richtung des zweiten Pfostens schlenzen - Freiburgs Keeper Noah Atubolu reagierte aber stark und lenkte die Kugel um das Gebälk.
Partie lebt von der Spannung
Wenig Spielfluss, wenige Tor chancen - die Partie lebte auch in der Schlussphase von der Spannung. Die Mainzer, die ja unter der Woche im DFB-POkal mit 0:4 gegen den FC Bayern untergegangen waren, blieben stur bei ihrer Devise "Safety first". Und Freiburg schien gegen diese kompakte Mainzer Elf nicht genug einzufallen, um die Entscheidung erzwingen zu können. So blieb es - beinahe logisch - beim 0:0 nach gut 90 eher zähen Spielminuten. Und Freiburg blieb auf Platz sechs der Tabelle hängen.
Freiburgs Trainer Schuster hatte ein solch zähes Spiel erwartet. "Die wenigen Chancen, die wir hatten, die haben wir nicht genutzt. Das würde bei so einem Gegner helfen, wenn du ein Tor schießt, weil sich dann Räume auftun", lautete sein Fazit im Interview mit der Sportschau. Sein Mainzer Kollege Bo Henriksen zeigte sich zufrieden mit dem Spiel: "Die Leistung war heute wirklich gut, wir waren sehr gut vorbereitet", sagte er.
Freiburg in Berlin, Mainz gegen Dortmund
Der SC Freiburg ist kommendes Wochenende bei Union Berlin zu Gast (08.11., 20.30 Uhr). Für Mainz 05 heißt der nächste Gegner Borussia Dortmund (09.11., 15.30 Uhr).