
Mönchengladbach empfängt Mainz Kleindienst gegen Burkardt - Duell der DFB-Hoffnungsträger
Der 25. Spieltag in der Fußball-Bundesliga hält ein Duell bereit, auf das auch Bundestrainer Julian Nagelsmann genauer schaut. Zum Freitagabend-Spiel (ab 20.30 Uhr im Live-Ticker und in der Radio-Livereportage) empfängt Borussia Mönchengladbach den 1. FSV Mainz 05. Dann treffen die beiden aktuell besten deutschen Torschützen der Liga aufeinander: Tim Kleindienst und Jonathan Burkardt.
Vom aktuell eigentlich gesetzten Offensiv-Trio der deutschen Nationalmannschaft, bestehend aus Florian Wirtz, Kai Havertz und Jamal Musiala, bleibt Bundestrainer Julian Nagelsmann für das Hinspiel im Nations League Viertelfinale gegen Italien (20.03.25) zunächst nur Letzterer übrig. Wirtz fehlt gelb-gesperrt und Havertz zog sich Anfang Februar im Wintertrainingslager vom FC Arsenal eine Oberschenkelverletzung zu, die für den 25-Jährigen das Saisonaus bedeutete.
Doch damit nicht genug: Stürmer Deniz Undav vom VfB Stuttgart steckt derzeit in einer Krise. Sechs torlose Spiele in Folge erwecken den Eindruck, dass der fünffache Nationalspieler seinen Torriecher verloren hat. Auch Niclas Füllkrug ist keine Alternative. Der 33-Jährige stand in der Premier League für West Ham United nur ein einziges Mal über die vollen 90 Minuten auf dem Platz. Verletzungsprobleme bremsen den ehemaligen Dortmunder in England aus.
Diese angespannte Personalsituation in der Nationalmannschaft ist eine Chance für Tim Kleindienst und Jonathan Burkardt. Die starke Form der beiden offensiven Leader kommt Nagelsmann gerade recht, eine Nominierung für die anstehenden Länderspiele ist sehr wahrscheinlich. Vor dem direkten Aufeinandertreffen bietet sich daher ein Vergleich der beiden Hoffnungsträger an: Worin unterscheiden sich Kleindienst und Burkardt, was haben sie gemeinsam?
Kleindienst: mehr Malocher als Magier
14 Tore, davon 6 per Kopf - Kleindienst ist der Mann der Stunde am Bökelberg. Hält er seine aktuelle Torquote, ist er auf dem besten Weg, Borussias Bundesliga-Torschützenkönig des Jahrtausends zu werden. Dabei zeichnet er sich vor allem durch Eigenschaften aus, die nur indirekt mit dem Toreschießen zu tun haben. Sein Arbeitsverhalten gegen den Ball brachte ihm das Prädikat "Malocher" ein. Und dieser Spirit schlägt sich auch in Zahlen nieder: Keiner foult in der Bundesliga häufiger als Kleindienst. Zudem hat in der laufenden Saison nur Florian Wirtz noch mehr Zweikämpfe gewonnen. Top-3-Platzierungen in den Kategorien "Laufintensität" und "Anzahl Sprints" untermauern Kleindiensts Rolle als defensivstarken Stürmer im Team von Gerado Seoane.

Tim Kleindienst
Burkhardt: Gesicht des Mainzer Erfolgs
Auf Mainzer Seite hat Burkardt mit seinen bisher 14 Treffern entscheidenden Anteil daran, dass Mainz auf Champions-League-Kurs ist. Mehr als zehn Zentimeter kleiner als der hochgewachsene Kleindienst, profitiert er von einem hart arbeitenden Kollektiv um ihn herum. Denn die Mainzer gehören nicht nur nach Punkten zu den besten Mannschaften der Liga, sie gewinnen im Mannschaftsvergleich auch mehr Zweikämpfe, laufen und sprinten mehr als die meisten ihrer Liga-Konkurrenten.
Wie Kleindienst arbeitet auch Burkardt defensiv mit, geht weite Wege und erobert Bälle. Doch die Hauptaufgabe des Mainzer Kapitäns bleibt es, seine Mitspieler zu dirigieren, die Bälle zu verteilen und das Angriffsspiel der Nullfünfer zu lenken.

Jonathan Burkardt
Beide strotzen vor Selbstvertrauen
Burkardt ist nicht nur alleiniger Rekordtorschütze der Mainzer Vereinsgeschichte, sondern auch Kapitän, Führungspersönlichkeit und zusammen mit Nadiem Amiri das Gesicht der Mainzer Erfolgssaison. Ein wichtiger Faktor für seine Leistungen ist sicherlich, dass er nach seiner schweren Knieverletzung, die seine Leistungsentwicklung von 2022 bis 2023 immer wieder bremste, nun wieder über einen längeren Zeitraum verletzungsfrei ist.
Nach eigener Aussage ist Burkardt aus dieser verletzungsreichen Zeit mental gestärkt hervorgegangen. Hier findet sich eine weitere Gemeinsamkeit mit Kleindienst: Neben der Fähigkeit, das Tor besser zu treffen als jeder andere deutsche Stürmer, verbindet beide auch ihre Position in der Mannschaft. Beide strotzen vor Selbstvertrauen, verfügen über ein gefestigtes Selbstverständnis, eine unbändige Motivation und eine Kämpfernatur.
Wen stellt Nagelsmann auf?
Im Viertelfinale der Nations League werden in Abwesenheit eines Großteils der Offensivabteilung Führungsqualitäten gefragt sein. Im direkten Duell am Freitagabend im Borussia Park haben sie jetzt die Gelegenheit, nach ihren Debüts im Oktober gegen Bosnien-Herzegowina Argumente für einen Platz in der Startelf gegen Italien zu sammeln. Dort ist voraussichtlich nur für einen der beiden Platz.