Christoph Daum

Hoeneß und Co. äußern sich Die Reaktionen auf den Tod von Christoph Daum

Stand: 25.08.2024 19:25 Uhr

Ehemalige Weggefährten haben auf den Tod von Christoph Daum reagiert. Auch sein früherer Intimfeind Uli Hoeneß trauert um den Ex-Fußballtrainer.

"Christoph Daum ist sein ganzes Leben keinem Disput aus dem Weg gegangen, aber wir beide haben vor langer Zeit unseren Frieden gemacht, und die Nachricht von seinem Tod macht auch mich sehr betroffen", sagte der Ehrenpräsident von Bayern München in einer Pressemitteilung am Sonntag.

Daum habe "tapfer gegen seine Krankheit gekämpft und dabei mit seinem offenen Umgang mit dem Thema auch vielen betroffenen Menschen Mut gemacht. Den letzten Kampf konnte er am Ende nicht gewinnen, aber der deutsche Fußball wird ihn als einen Menschen in Erinnerung behalten, der immer alles gegeben hat - für seine Vereine, seine Mannschaften und weit darüber hinaus", so Hoeneß weiter.

Neuendorf: "Pionier des modernen Spiels"

Auch Herbert Hainer, Präsident des Klubs, äußerte sich stellvertretend für den deutschen Rekordmeister. "Der FC Bayern steht wie die gesamte Fußballgemeinde in Trauer an der Seite der Familie, Angehörigen und Freunden von Christoph Daum. Christoph Daum hat den deutschen Fußball über Jahrzehnte bereichert. Sein Credo war stets: 'Es spielt keine Rolle, wie oft du hinfällst – sondern wie oft du aufstehst.' Der deutsche Fußball wird das Gedenken an Christoph Daum immer bewahren", so Hainer.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf sagte, Daum habe "den deutschen Fußball maßgeblich geprägt. Er war ein Pionier des modernen Spiels und in Sachen Fußball bis zuletzt streitbar und leidenschaftlich." Und weiter: "Er hat den Fußball mit jeder Faser seines Körpers gelebt. Christoph Daum genoss im In- und Ausland einen enormen Respekt. Der DFB trauert um einen bedeutenden Trainer und Menschen. Ruhe in Frieden, lieber Christoph Daum."

Dass Daum "seiner Zeit in seinen besten Jahren weit voraus war", sagte DFB-Sportdirektor Rudi Völler, der unter Daum in Leverkusen Spieler war. "Als Trainer und auch Mensch hat er oft polarisiert, doch sein Erfolg war stets das Ergebnis sehr harter Arbeit und außergewöhnlicher Leidenschaft."

DFL-Chef: Daum ein "Kind der Bundesliga"

Hans-Joachim Watzke, DFL-Aufsichtsratsvorsitzender und Geschäftsführer von Borussia Dortmund, bezeichnete Daum als "großer Trainer und eine starke Persönlichkeit - häufig streitbar, immer innovativ".

DFL-Geschäftsführer Marc Lenz würdigte Daum als "echtes Kind der Bundesliga". Er habe den Trainerberuf und die Bundesliga "im beginnenden Medienzeitalter mitgeprägt", sagte Lenz. "Nicht nur seine Spieler konnte er immer wieder zu Höchstleistungen motivieren - als öffentlicher Kämpfer gegen seine Krebserkrankung hat er in den vergangenen Jahren unzähligen Menschen Mut gemacht."

Das bewegte Leben des Christoph Daum

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Bundesligisten huldigen Daum

Auch der VfB Stuttgart fand zum Tod seines ehemaligen Trainers ehrenvolle Worte. "Der VfB hat Christoph Daum sehr viel zu verdanken, allem voran sein erfolgreiches Wirken als Trainer, das mit der Deutschen Meisterschaft 1992 gekrönt wurde. Auch nach seiner Karriere blieb er unserem Verein stets eng verbunden", sagte Klub-Präsident Dietmar Allgaier.

Für Vorstandschef Alexander Wehrle war Daum "eine herausragende Persönlichkeit unseres Sports und ein Mensch, der wie nur wenige ganz und gar für den Fußball gelebt hat. Seine Erfolge sprechen dabei für sich."

Der deutsche Fußball verliere "einen großen Trainer und eine ganz besondere Persönlichkeit", schrieb Eintracht Frankfurt. Bei den Hessen hatte Daum 2011 seine letzte Trainerstation in Deutschland absolviert. Als "eine große Persönlichkeit des deutschen Fußballs und ein beeindruckendes Vorbild im Kampf gegen den Krebs" bezeichnete der FC Schalke 04 Daum.

Calmund "tieftraurig"

"Der Verlust meines Freundes Christoph Daum hinterlässt mich tieftraurig", sagte sein langjähriger Wegbegleiter, der frühere Leverkusen-Manager Reiner Calmund, der "Deutschen Presse-Agentur". Ergriffen erzählte Calmund von einer letzten gemeinsamen Kreuzfahrt im Sommer. "Ach, Calli", habe Daum irgendwann geseufzt, "wir würden besser bis zum Schluss auf dem Schiff bleiben, bis es zu Ende geht". Daum lebe "in den Erinnerungen der Menschen weiter", sagte Calmund.