Linienrichter in Wolfsburg verletzt Köln freut sich über Punktgewinn in Wolfsburg
Der 1. FC Köln hat in der Fußball-Bundesliga beim VfL Wolfsburg ein 1:1 (1:1) erkämpft und einen Zähler im Abstiegskampf gesammelt. Die Tore am Samstag (27.01.2024) erzielten Faride Alidou (38. Minute) und Kevin Paredes (40.). Die Partie war lange wegen der Verletzung eines Linienrichters unterbrochen, ein Zuschauer half den Unparteiischen als Vierter Offizieller aus.
Der FC verbesserte sich mit dem Punkt vorerst auf den Relegationsplatz 16 und zog mit nun zwölf Zählern am 1. FSV Mainz 05 vorbei. Der hat allerdings noch das Nachholspiel gegen Union Berlin in der Hinterhand. Wolfsburg liegt mit 22 Punkten im Mittelfeld der Tabelle und verliert nach und nach die Europapokal-Plätze immer mehr aus den Augen.
"Ich denke, dass die Mannschaft alles gegeben hat", sagte VfL-Trainer Niko Kovac nach der Partie zur Sportschau, "die Mannschaft tut und macht. Aber es tut mir leid, wenn ich mich wiederholen muss - und ich gehe mir damit selbst schon auf die Nerven - sie belohnt sich einfach nicht." "Ich glaube, dass wir eine gute Leistung gezeigt haben, besonders im Defensivverbund", zeigte sich FC-Coach Timo Schultz im Interveiw mit der Sportschau zufrieden, "wir müssen die Konter besser ausspielen, dann ist vielleicht auch mehr drin. Aber das müssen wir uns erst erarbeiten."
Zuschauer springt als Vierter Offizieller ein
Die meiste Aufregung gab es im ersten Durchgang um Linienrichter Thorben Siewer: Dieser war von einem Klärungsversuch des Kölners Max Finkgräfe aus kurzer Distanz unabsichtlich im Gesicht getroffen worden und konnte nicht mehr weitermachen. Weil der Unparteiische in der Folge vom Vierten Offiziellen Nicolas Winter vertreten werden musste, übernahm ein Zuschauer von der Tribüne Winters Rolle zwischen den beiden Trainerbänken.
Der 32 Jahre alte Tobias Krull, der beim Wolfsburger Nachbarclub MTV Gifhorn in der Fußball-Landesliga als Torwart und sportlicher Leiter tätig ist und einen Schiedsrichter-Schein hat, übernahm. "Ich bin froh, dass der Tobias relativ zeitnah und schnell eingesprungen ist", sagte Referee Sören Storks. "Er hat es wirklich sehr, sehr gut gemacht, sehr ruhig, sehr gelassen. Das ist auch nicht so einfach, gerade wenn das Spiel ein bisschen hitziger wird."
Schiedsrichter-Assistent Siewer war nach der Partie in ein Wolfsburger Krankenhaus gebracht worden und musste über Nacht zur Beobachtung dort bleiben. Schiedsrichter Storks und sein Team besuchten ihn dort am Abend. Am Sonntagnachmittag konnte er das Krankenhaus wieder verlassen, wie die Wolfsburger auf Nachfrage bestätigten.
Wolfsburg gleicht Rückstand postwendend aus
Noch ohne Krull in neuer Funktion sahen die Zuschauer die erste Großchance der Gastgeber, die Timo Hübers gerade noch entschärfen konnte. Danach passierte bis zur Unterbrechung nichts, danach schlugen die Kölner zu: Alidou köpfte geschickt ein, allerdings jubelte der FC nur kurz - denn Paredes vollendete keine 120 Sekunden danach eine schnelle Kombination ohne Probleme.
Beiden Teams war nach den Resultaten der vergangenen Wochen anzumerken, dass sie nicht unbedingt vor Selbstvertrauen strotzen, vieles misslang - aber vor allem der FC wollte unbedingt, gab alles. Und so sahen die Zuschauer keine hochklassige, aber immerhin spannende Partie, in der Kölns Jan Thielmann den Ball in der Schlussphase nur um Zentimeter am Wolfsburger Tor vorbeilegte (82.). Noch knapper war es auf der anderen Seite für Paredes, der den Pfosten traf (89.).
Köln empfängt Frankfurt, "Wölfe" gegen die TSG
Die Kölner haben am kommenden Spieltag im Topspiel Eintracht Frankfurt zu Gast (Samstag, 03.02.2024 um 18.30 Uhr). Der VfL trifft einen Tag später auf Hoffenheim (15.30 Uhr).