Sieg im Verfolgerduell Union Berlin setzt Bayern-Jagd auch in Leipzig fort
Die Bayern behalten ihren hartnäckigsten Verfolger: Union Berlin hat auch das Top-Spiel der Fußball-Bundesliga bei RB Leipzig gewonnen und eine große Serie von Marco Rose beendet. Ein Traumtor entschied die Partie.
Das 1:2 (1:0) am Samstagabend (11.02.2023) gegen die Eisernen war die erste Niederlage für RB-Trainer Rose nach 18 ungeschlagenen Pflichtspielen. Union liegt damit weiterhin nur einen Punkt hinter München - Leipzig fiel hinter Dortmund und Freiburg auf Rang fünf der Fußball-Bundesliga zurück.
In der ersten Halbzeit hatten sich die beiden Spitzenteams belauert, auf Fehler gewartet und insgesamt sehr verhalten agiert. Leipzig verzeichnete etwas mehr Spielanteile, lag zum Seitenwechsel bei 55 Prozent Ballbesitz, einer klar besseren Zweikampfquote (57,5 Prozent) und 5:1 Torschüssen. Deshalb ging die Halbzeit-Führung letztlich in Ordnung, ohne dass die Bullen ein spielerisches Feuerwerk abgebrannt hätten.
Unions Rönnow ohne die nötige Spannung
Den entscheidenden Unterschied machten die beiden Torhüter. Frederik Rönnow, der ansonsten eine Top-Saison spielt, sah in der 24. Minute beim 22-Meter-Schuss von Benjamin Henrichs ganz schlecht aus. Der Union-Schlussmann reagierte trotz freier Sicht auf das Geschehen viel zu spät, hatte dann zwar noch die Hand am Ball, aber ohne jede Spannung - so schlug die Kugel im linken Eck ein.
Leipzig verpasste es in der Folgezeit, den zweiten Treffer nachzulegen und zog sich erstaunlich weit in die eigene Hälfte zurück. Allein die Doppelchance durch André Silva und Konrad Laimer - beide Versuche in der 34. Minute wurden aber abgeblockt - sorgte nochmal für Aufregung im Strafraum der Eisernen. Dann hätte Union beinahe ausgeglichen: Aissa Laidouni schickte Sheraldo Becker steil, dessen Schrägschuss von halblinks lenkte RB-Schlussmann Janis Blaswich aber mit einem Klasse-Reflex so gerade noch um den Pfosten.
Kracher von Leipzigs Haberer zum Ausgleich
Definitiv nichts machen konnte Blaswich aber beim Ausgleich. Als die Partie im zweiten Durchgang optisch immer schlimmer wurde und nur noch von Fouls und Nickligkeiten geprägt war, setzte Janik Haberer den optimalen Gegenpart. André Silva hatte einen hohen Ball nur unzureichend kurz hinter die Strafraumlinie geklärt, da stand aber Haberer mit perfekter Körperhaltung zum Ball und jagte ihn volley mit dem Vollspann ins linke Eck - in die Auswahl zum Tor des Monats Februar dürfte er es damit sicher geschafft haben.
Von Leipzig kam zunächst keine Reaktion. Spielerisch führte kaum noch ein Weg nach vorne, Torszenen gab es entsprechend gar nicht mehr. Dann patzte auch die zuletzt so zuverlässige Defensive: Mohamed Simakan beförderte einen Ball ohne Not mit dem Arm aus dem Strafraum, den fälligen Elfmeter verwandelte Robin Knoche nervenstark zum 2:1 für die Gäste (72.)
VAR rettet Union den Sieg
Erst danach kamen die Bullen mal wieder mit etwas mehr Vehemenz nach vorne und schienen in der 78. Minute dafür belohnt zu werden: Der eingewechselte Yussuf Poulsen spitzelte den Ball nach einer unglücklichen Abwehraktion der Berliner über die Linie. Doch auf Intervention des VAR wurde der Treffer wieder aberkannt, weil Timo Werner in der Entstehung dieses Angriffs im Abseits gestanden hatte.
Es war eine überaus glückliche Entscheidung für die Eisernen, denn Danilho Doehki versuchte den Ball zu klären und schuf damit eigentlich eine neue Spielsituation - Schiedsrichter Daniel Schlager wertete die Aktion aber als unkontrolliert und entschied deshalb auf Abseits. In der vierten Minute der Nachspielzeit hatte Leipzig dann noch einmal die Chance zum 2:2, doch Emil Forsberg köpfte eine Werner-Flanke Zentimeter am rechten Pfosten vorbei - und in der 97. Minute rettete Rönnow kurz vor dem einköpfbereiten Poulsen.
Leipzig in Wolfsburg, Union gegen Schalke
Am 21. Spieltag ist Leipzig in Wolfsburg gefordert (Samstag, 18.02.2023 um 15.30 Uhr). Union Berlin empfängt einen Tag später Aufsteiger Schalke (15.30 Uhr).