Bayer 04 bleibt unbesiegt Meister Leverkusen gelingt makellose Bundesliga-Saison
Es ist geschafft: Bayer 04 Leverkusen hat in dieser Bundesliga-Saison die deutsche Meisterschaft ohne eine einzige Niederlage perfekt gemacht.
Am Samstag (18.05.2024) schlug die Werkself zu Hause den FC Augsburg mit 2:1 (2:0). Leverkusens Victor Boniface (12. Minute) und Robert Andrich (27.) sorgten für einen rauschhaften Start. Der 18-jährige Augsburger Debütant Mert Kömür (62.) sorgte wieder für etwas Spannung, aber es blieb beim Bayer-Sieg.
Bayer Leverkusen macht es Arsenal nach
Es war das wettbewerbsübergreifend 51. Pflichtspiel ohne Niederlage - historisch. In der Bundesliga ist bisher nicht einmal der FC Bayern München in einer seiner 33 Meister-Saisons unbesiegt geblieben. Nun winkt noch das Triple: Bayer steht im Finale der Europa League gegen Atalanta Bergamo (22. Mai) und im DFB-Pokal-Endspiel gegen Zweitligist Kaiserslautern (25. Mai).
Zuletzt wurde der FC Arsenal in der Premier League unter Arsène Wenger (Saison 2003/04) ohne Niederlage englischer Meister - und die Spieler deshalb als "Invincibles" (die Unbesiegbaren) verehrt. Auch die Leverkusener wurden nach dem Spiel frenetisch bejubelt, Kapitän Lukas Hradecky und Trainer Xabi Alonso feierten mit Meisterschale und Megafon ausgelassen in der Kurve mit den Fans.
Triple winkt: Bayer kippt sich keinen "hinter die Binde"
"Es ist sehr emotional zu sehen, was es für alle im Verein bedeutet", gab Meistercoach Alonso am Sportschau-Mikrofon einen Einblick. "Vielleicht brauchen wir ein bisschen Zeit um zu analysieren, wie groß dieser Erfolg ist." Allerdings betonte er auch: "Die Saison ist noch nicht vorbei. Wir feiern - aber ruhiger als nach Bremen."
Jonas Hofmann sagte: "Die Schale in die Luft zu strecken, ist was ganz Besonderes. Da kriegt man Lust auf mehr." Der Mittelfeldmann ergänzte mit Blick auf die Saison ohne Niederlage: "Es erfüllt einen mit Stolz, in den Geschichtsbüchern zu stehen. Wer weiß, ob das noch mal jemandem gelingt."
Doch Hofmann hielt sich an Alonsos Vorgabe: "Auch wir haben gefragt, wo das Bier bleibt. Aber das ist dem geschuldet, dass wir Spieler uns hier nicht einen hinter die Binde kippen. Am Mittwoch und Samstag geht es weiter. Wir wollen das Triple holen."
Leverkusen erst von Augsburgs Koubek eingeladen und dann übermächtig
Es ging von Anfang an nur in eine Richtung. Leverkusen verschwendete offenbar noch keinen Gedanken an die spätere Meisterschalen-Zeremonie und konzentrierte sich darauf, ungeschlagen zu bleiben. Augsburg hatte nichts engegenzusetzen - stattdessen lud Torwart Tomas Koubek Leverkusen zum Führungstor ein. Amine Adli ging nach einem FCA-Rückpass ins Pressing, stahl dem lethargischen Torhüter den Ball vom Fuß und legte auf für Boniface.
Schon das versetzte den Augsburger Resthoffnungen auf einen Europapokal-Platz einen vorentscheidenden Dämpfer. Denn der FCA bot in der Offensive sehr wenig an gegen die energischen, einfach stärkeren Leverkusener, die zeitweise über 75 Prozent Ballbesitz hatten.
EM-Fahrer Andrich trifft wie ein Mittelstürmer
Bei der auf allen Positionen überzeugenden Werkself stach in Hälfte eins Robert Andrich sogar noch hervor. Der Nationalspieler glänzte nicht nur als Abräumer, sondern auch als Lenker im Spielaufbau. Andrich konnte sich stets aus Drucksituationen lösen, brachte unter Bedrängnis über 90 Prozent seiner Pässe an den Mitspieler. Und er erhöhte nach einem abgefälschten Schuss von Jonathan Tah in Mittelstürmer-Manier mit der Hacke auf 2:0.
FCA-Debütant Kömür gelingt feiner Schlenzer
Auch nach der Pause kontrollierte Leverkusen zunächst das Spiel, ließ den Ball laufen. Aber Augsburg raffte sich noch einmal auf, ging auch selbst ins Pressing. So verlor Adli im Mittelfeld den Ball, der FCA schaltete schnell um. Arne Maier setzte Kömür in Szene, der mit einem feinen Schlenzer zum Anschluss traf.
Es war der erste Augsburger Abschluss, der auch aufs Leverkusener Tor kam. Und Kömür (18 Jahre) schrieb Geschichte, er löste Kevin Danso (damals 19) als jüngsten Bundesliga-Torschützen des FCA ab. Ihm war sein Premierentreffer 2017 ebenfalls gegen Leverkusen gelungen.
Torhüter in Schlussphase mit starken Paraden
In der Schlussphase hätte Florian Wirtz, der Adli ersetzt hatte (62.), fast das dritte Bayer-Tor besorgt. Doch Augsburgs Torhüter Koubek spitzelte dem Mittelfeldjuwel gerade noch so den Ball vom Fuß (78.). Auch Hradecky musste nochmal ran, er parierte stark gegen Pep Biel (80.).