Harmlose "Wölfe" Wolfsburg nicht bissig genug für effizientes Gladbach
Der VfL Wolfsburg dominierte zu Beginn, verlor am 27. Spieltag der Fußball-Bundesliga bei Borussia Mönchengladbach aber schnell seine Linie. Und am Ende auch das Spiel.
Gladbach siegte mit 2:0 (1:0) und kletterte in der Tabelle ins Mittelfeld. Wolfsburg entfernt sich derweil immer weiter von den Europacup-Plätzen. Die Tore für die Gastgeber erzielten Nathan N'Goumou (34. Minute) und Marcus Thuram (63.).
"Das waren wichtige drei Punkte", sagte Gladbachs Trainer Daniel Farke. "Wenn du eine schwierige Phase hast, wo die Ergebnisse nicht so in deine Richtung gehen, dann musst du dir ein Ergebnis erarbeiten. Das haben wir heute gemacht mit einer sehr kompakten Mannschaftsleistung."
Nationalspieler Hofmann nur auf der Bank
Farke überraschte schon vor dem Anpfiff: Er beorderte Nationalspieler Jonas Hofmann auf die Ersatzbank, für ihn durfte Alassane Plea von Beginn an ran.
Die ersten Akzente setzte aber Wolfsburg. Die Gäste störten die Borussia schon im Aufbau mit konsequentem Pressing - das behagte den Gastgebern gar nicht. Die Borussia wirkte verunsichert, konnte sich nicht freispielen. Und musste den Ball nach zehn Minuten aus dem eigenen Netz holen.
Wolfsburgs Marmoush trifft - VAR hat etwas dagegen
Zum Glück aber für die Borussia zählte Wolfsburgs Treffer nicht. Felix Nmecha hatte die Kugel aus dem Zentrum zu Omar Marmoush durchgesteckt und der Angreifer aus 14 Metern halbhoch ins Netz der Borussia getroffen. Schiri Timo Gerach zeigte zur Mitte. Es schaltete sich aber der VAR ein: Der Torschütze hatte hauchdünn im Abseits gestanden.
Diese Szene weckte aber nicht etwa die Gastgeber - sie schien sie eher weiter zu verunsichern. Es spielte nur Wolfsburg. In der 25. Minute die Großchance für Kilian Fischer: Freistehend kam der Außenverteidiger aus 14 Metern zum Schuss, traf aber nur den sich in den Schuss werfenden Ramy Bensebaini.
Wolfsburg stürmt, Gladbach trifft
Und es geschah dann wie so oft - das Tor fiel auf der anderen Seite: Nathan N'Goumou wurde von Marcus Thuram freigespielt, nachdem Wolfsburgs Keeper Koen Casteels ein Abschlag einigermaßen misslungen war. Der Gladbacher Franzose kurvte noch nach innen und schoss platziert ins linke Eck - es stand 1:0 für Borussia.
"WIr haben in der ersten Halbzeit das Spiel dominiert, wir wissen selbst nicht, wie wir in Rückstand geraten sind", ärgerte sich Wolfsburgs Trainer Niko Kovac.
Die "Wölfe" waren geschockt, hatten bis zum Pausenpfiff offensichtliche Probleme, wieder in die Spur zu finden. Trainer Kovac musste seine Leute in der Halbzeit mutmaßlich beruhigen, was dem Kroaten zunächst gelang.
Svanberg scheitert an Gladbachs Keeper Omlin
Sein Team kam mit frischer Körpersprache aus der Kabine und hatte schon in der 49. Minute die große Chance auf den Ausgleich. Jakub Kaminski legte die Kugel nach feinem Solo nach halbrechts zu Mattias Svanberg, der aus recht spitzem Winkel aber an Gladbachs Keeper Jonas Omlin scheiterte.
Die Aktion blieb aber erstaunlicherweise nur ein kleineres Strohfeuer - irgendwie war den "Wölfen" der Schwung abhanden gekommen. Und die Ideen. Gladbach hatte kaum Mühe, den Gegner unter Kontrolle zu halten. Die Gastgeber übernahmen wieder das Kommando.
Französische Co-Produktion zum 2:0
Das 2:0 war dann eine echte französische Co-Produktion aus dem Hause Mönchengladbach: N'Goumou hatte von rechts geflankt, Plea im Zentrum per Kopf aufgelegt und der heranstürmende Thuram drückte die Kugel mit dem Schädel aus kurzer Distanz zum 2:0 über die Linie (63.).
Das war die Vorentscheidung, der schlecht gelaunt am Spielfeldrand herumtigernde Kovac sah seine Mannschaft weiter brotlos vor sich hin spielen. Ohne echten Druck nach vorn. Ohne zündende Ideen. Die Zuschauer bekamen nicht mehr viel zu sehen.
Mönchengladbach zu Gast in Frankfurt
Am nächsten Spieltag muss Borussia Mönchengladbach für das Topspiel gegen die SGE nach Frankfurt reisen (Samstag, 15.04.2023 um 18.30 Uhr). Wolfsburg empfängt einen Tag später Bayer Leverkusen (19.30 Uhr).