BVB dreht Partie gegen Union Dortmund spielt Berliner Bollwerk auseinander
Drei VAR-Einsätze und ein in Hälfte zwei stark aufdrehender BVB: Borussia Dortmund hat in der Fußball-Bundesliga den 1. FC Union Berlin nach Rückstand noch verdient bezwungen.
So behielt Dortmund am Samstag (07.10.2023) mit 4:2 (1:2) die Oberhand. Niclas Füllkrug brachte den BVB gegen Union Berlin in Front (7.), doch Robin Gosens (9.) und Leonardo Bonucci (31., Foulelfmeter) hatten die passenden Antworten parat. Ein starker zweiter Durchgang des BVB resultierte aber noch in Toren von Nico Schlotterbeck (49.), Julian Brandt (54.) und Julian Ryerson (71.).
Zwei Eckbälle, zwei frühe Treffer für Dortmund und Union
Der Start der Partie barg keine Highlights. Auch die gesamte erste Hälfte war nicht gerade ein Feuerwerk fußballerischer Geistesblitze, stattdessen spielten sich die entscheidenden Szenen nach Standardsituationen ab.
So wurde Füllkrug bei einem Eckball von Marco Reus alleine gelassen, Bonucci prallte im Gewühl mit Innenverteidiger-Kollege Diogo Leite zusammen. So konnte er dem deutschen Nationalstürmer nicht mehr folgen, Füllkrug war blank. Sein Kopfball wurde noch von Union-Torwart Frederik Rönnow pariert, aber der Nachschuss saß.
Allerdings offenbarte auch der BVB Abstimmungsprobleme bei hohen Bällen, sonderlich sicher gab sich keine der Abwehrreihen. Und so trafen auch die Gäste nach einem frühen Eckstoß: Gosens' Kopfball nach Hereingabe von Christopher Trimmel wurde von Füllkrug, kurz zuvor noch als Torschütze umjubelt, entscheidend ins Netz gelenkt. Der Treffer wurde Gosens aber zugesprochen.
VAR-Eingriffe dominieren Hälfte eins
Spielfluss kam danach nicht auf. Was vor allem an drei VAR-Einsätzen lag. Zunächst ärgerte sich Dortmund über das vermeintliche zweite Standard-Gegentor: Alex Král köpfte einen Trimmel-Freistoß ins Netz (18.). Doch nach minutenlanger VAR-Überprüfung wurde der Treffer wegen Abseits aberkannt. Doppelt bitter für Union: Král hatte in der Wartezeit auf die Entscheidung auch noch angeschlagen das Feld verlassen müssen. Er wurde durch Lucas Toursart ersetzt (20.).
Kurz darauf kam es zu einer spiegelbildlichen Szene auf der Gegenseite: Freistoß Reus, Kopfball Füllkrug, die vermeintliche Führung für Dortmund. Aber auch diese wurde aufgrund einer Abseitsstellung des Torschützen abgepfiffen, die Entscheidung bestätigte auch der VAR-Check (29.).
Die dritte VAR-Situation in Hälfte eins sorgte erneut für Frust beim BVB. Mats Hummels stieg Sheraldo Becker beim Torschuss im Strafraum auf den Fuß. Nach VAR-Überprüfung entschied Schiedsrichter Patrick Ittrich auf Gelb für Hummels und Elfmeter für Union, Bonucci erzielte daraufhin vom Punkt sein erstes Bundesligator.
"Besonders in der ersten Hälft war es schwer, das Tempo und den Spielrhythmus hochzuhalten. Es gab sehr viele und sehr lange Unterbrechungen", sagte auch Dortmunds Trainer Edin Terzic, der mit dem Spielverlauf dennoch zufrieden war.
Schlotterbecks Hammer leitet BVB-Rausch ein
Dortmund kam deshalb durchaus mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch aus der Kabine. Der BVB machte umgehend Druck, Berlin hatte Dortmund in der gesamten zweiten Hälfte spielerisch nicht viel entgegenzusetzen. Der Ausgleich ging auf Schlotterbecks Konto, dessen Distanzschuss Union-Torwart Rönnow mit den Fingerspitzen nicht mehr am Einschlag hindern konnte.
Die Borussia spielte sich danach in einen Rausch. Reus legte mit seinem zweiten Assist perfekt auf für Joker Brandt. Er hatte zur zweiten Halbzeit Jamie Bynoe-Gittens ersetzt (46.). Kurz vor Beginn der Schlussviertelstunde landete nach einem weiteren furios vorgetragenen Angriff auch Ryersons Volleyschuss im Netz, denn Gosens fälschte noch ab, so dass Rönnow erneut hinter sich greifen musste.
BVB empfängt Werder, Union trifft auf Stuttgart
Dortmund eröffnet nach der Länderspielpause gegen Bremen den 8. Spieltag unter Flutlicht (Freitag, 20.10.2023, 20.30 Uhr). Für Union Berlin geht es zu Hause gegen den VfB Stuttgart (Samstag, 15.30 Uhr).