Last-Minute-Jubel gegen Freiburg Wahnsinns-Finale in Berlin - Haberer schießt Union zur direkten Rettung
Die Hauptstadt bleibt der Fußball-Bundesliga erhalten: Mit seinem Treffer in der Nachspielzeit hat Janik Haberer den 1. FC Union Berlin zum 2:1 (0:0)-Sieg gegen den SC Freiburg und zur direkten Rettung geschossen. Die Freiburger verpassten durch die Niederlage den Einzug in den Europapokal.
"Das war sehr emotional. Es war aber nicht so, dass wir uns als Spieler haben feiern lassen, sondern die Mitarbeiter und die Fans - weil wir können als Mannschaft wirklich nicht sagen, dass es eine gute Saison war. Die Mitarbeiter und die Fans haben fast im Alleingang die Klasse gehalten, ohne sie wäre es nicht gegangen", sagte Christopher Trimmel im Sportschau-Interview.
Der Union-Kapitän weiter: "Wir hatten uns den absoluten Glauben wieder erarbeitet, und das hat man heute gesehen. Das war das wichtigste. Das es so knapp und tragisch war, ist dann wieder typisch Union."
Freiburgs Atubolu lässt Union zunächst bangen
Freiburg war zu Beginn ganz klar die bessere Mannschaft. Für die Breisgauer selbst war noch fast alles drin. Mit einem Sieg hatten sie noch die Chance auf Platz sechs und damit die Möglichkeit, sogar in die Champions League einzuziehen, sofern Borussia Dortmund das Finale in der Königsklasse gewinnen würde. Maximilian Eggestein verpasste aber die erste große Gelegenheit, Freiburg diese Chance zu bescheren, als er aus kurzer Distanz an Frederik Rönnow scheiterte (10. Minute).
Roland Sallai verpasste die nächste aussichtsreiche Gelegenheit, er zielte aus 17 Metern knapp vorbei (17.). Danach folgte erstmal einiges an Leerlauf, ehe die dramatische 35. Minute folgte. Robin Gosens verfehlte das gegnerische Tor um wenige Zentimeter, im Vorfeld hatte es aber ein Handspiel von Freiburgs Jordy Makengo gegeben. Schiedsrichter Christian Dingert schaute sich die Szene nachträglich nach einem Hinweis des VAR an und entschied auf Elfmeter für Union.
Die riesige Chance auf den Sprung aus der Abstiegszone, weil der VfL Bochum gleichzeitig bei Werder Bremen zurückgelegen hatte - doch Josip Juranovic vergab sie. Noah Atubolu konnte den halbhohen Versuch des kroatischen WM-Teilnehmers entschärfen und avancierte zum Freiburger und Bochumer Helden (38.). Für den U21-Nationaltorhüter war es der erste gehaltene Elfmeter in der Bundesliga.
Hollerbach-Knaller lässt Berlin beben
Der großen Tristesse folgte in der zweiten Halbzeit aber der große Jubel. Benedict Hollerbach sorgte mit einem Traumtor aus 16 Metern (68.) für die Berliner Führung, die Erlösung und in diesem Moment die direkte Rettung. Jetzt ging es für Union in erster Linie darum, diesen Vorsprung zu verteidigen, aber auch darum zu hoffen, dass Bochum oder Mainz 05 verlieren. Denn durch die Misserfolge brauchten die Hauptstädter unbedingt Schützenhilfe.
Union ganz kurz vor dem großen Erfolg, Freiburg dagegen im Abschiedsspiel von Trainer Christian Streich vor der ganz großen Enttäuschung. Weil der 1. FC Heidenheim und Bremen führten, würde eine Niederlage das Verpassen des internationalen Geschäfts bedeuten.
Doan überrascht Gosens und schockt Union
Freiburg war in der Pflicht, brachte aber bis in die Schlussphase offensiv nahezu nichts zustande. Stattdessen vergab Hollerbach in der 83. Minute die Chance, mit dem 2:0 den direkten Klassenerhalt abzusichern. Bochum lag in dem Moment mit 0:3 in Bremen zurück, es lag also nur noch an den Berlinern. Würden sie die letzten Minuten ohne Gegentor überstehen, würden sie auch in der nächsten Saison in der Bundesliga spielen.
Doch das schaffte Union nicht. Nach einer Flanke von Vincenzo Grifo überraschte Ritsu Doan seinen Gegenspieler Robin Gosens und erzielte per Kopf den Freiburger Ausgleich. Der Tiefschlag für Union, und so wichtig für die Breisgauer. Denn das Remis wäre für das Streich-Team aller Voraussicht nach das Ticket nach Europa. Sollte Bayer Leverkusen das DFB-Pokalfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern gewinnen, würde der Bundesliga-Achte in der nächsten Saison in der Conference League vertreten sein.
Atubolu pariert zweiten Elfmeter - doch dann kommt Haberer
Doch das Spiel hatte eine noch eine ganz späte Pointe. Nach einem Foul an Danilho Doekhi gab es in der Nachspielzeit den zweiten Elfmeter für Union. Wieder hielt Atubolu, diesmal gegen Kevin Volland - aber Janik Haberer schaltete am schnellsten und schoss den Ball zum 2:1 ins Freiburger Tor (90.+3). Und dieser Treffer bedeutete tatsächlich die Berliner Rettung. Stattdessen muss Bochum in die Relegation gegen Fortuna Düsseldorf.