Darmstadt trifft auf Köln "Not gegen Elend" im "Schneckenrennen" der Bundesliga

Stand: 30.11.2023 16:03 Uhr

Im Kellerduell der Fußball-Bundesliga erwartet Darmstadt 98 den 1. FC Köln. Das Duell sei Teil eines "Schneckenrennens", wie Kölns Trainer Steffen Baumgart den Abstiegskampf nennt. Am Ende könnten wenig Punkte zum Klassenerhalt reichen.

Der 1. FC Köln ist Tabellenletzter der Fußball-Bundesliga. Das ist aus Sicht der "Geißböcke" natürlich unschön, aber ein Grund zur Panik ist das auch (noch) nicht. Sechs Punkte haben die Kölner auf dem Konto, und sie liegen damit noch in Schlagdistanz zur Konkurrenz im Keller. Union Berlin ist nur einen Zähler weg, Mainz auf dem Relegationsplatz nur zwei.

Ein Sechs-Punkte-Spiel

Da, wo die Kölner am Ende der Saison mindestens stehen wollen, auf Platz 15, da steht gerade Darmstadt 98. Die "Lilien" haben gerade mal drei Punkte mehr als der FC, weswegen dem direkten Duell am Freitag (ab 20.30 Uhr im Audio-Livestream und im Live-Ticker auf sportschau.de) in Darmstadt eine ganz besondere Bedeutung zukommt. "Gewinnst du, ziehst du vorbei, verlierst du, ist der Gegner sechs Punkte weg. Wir sollten uns auf Augenhöhe befinden, es wird aber eine sehr schwierige Aufgabe", erklärt Kölns Trainer Steffen Baumgart und bringt es damit voll auf den Punkt.

Baumgart erwartet "Schneckenrennen" im Abstiegskampf

Doch auch im Falle einer Niederlage wird Baumgart nicht in Panik verfallen. Er rechnet mit einem engen Abstiegskampf bis zum Saisonende. "Das Schneckenrennen wird so bleiben", sagt er. In der Tat: Die Kellerklubs haben vor dem 13. Spieltag recht wenige Punkte gesammelt. Das liege daran, "dass die Oberen gegen die Unteren kaum mal Federn lassen. Da ist eine große Spanne in der Liga." Die Ausnahmen: der Sieg der Mainzer gegen RB Leipzig, ein Bochumer Punktgewinn gegen Borussia Dortmund sowie die Heidenheimer Erfolge gegen Stuttgart und Dortmund.

Umso wichtiger sei es, die direkten Duelle zu gewinnen. "Irgendwann spielst du auch mal gegeneinander. Und irgendeiner muss dann ja mal einen Punkt kriegen. Entweder kriegt Darmstadt Punkte oder wir", sagt der Trainer.

Wochen der Wahrheit

Aktuell sind sieben Mannschaften akut in den Abstiegskampf involviert. Neben Köln, Union Berlin, Mainz und Darmstadt sind das Bochum (10 Punkte), Heidenheim und Bremen (beide 11). Für Baumgart ist es wichtig, dass "keiner weg ist. Mag ja sein, dass alle mal einen Punkt holen, aber wenn du keinen Dreier holst, kommst du nicht von der Stelle."

Für Punkte und Dreier hat Köln in den nächsten Wochen reichlich Gelegenheit. In den noch ausstehenden fünf Partien der Hinrunde geht es viermal gegen direkte Konkurrenten. Nach Darmstadt warten Mainz, Union Berlin und Heidenheim. "Wir haben schon mehrfach gesagt: Jetzt kommen die Mannschaften auf Augenhöhe", betonte der 51-Jährige und ließ direkt ein Aber folgen: "Das Problem ist, dass das die anderen Mannschaften auch sagen." Denn auch die "Lilien" riechen Lunte. Dass der Aufsteiger mithalten kann, hat er in der Vorwoche beim 1:1 in Freiburg gezeigt, als erstmals in dieser Spielzeit gegen eine Mannschaft aus der oberen Tabellenhälfte gepunktet wurde. Nun kommt Köln, dann geht es zu Mitaufsteiger Heidenheim.

Schwächste Defensive gegen schwächste Offensive

Ob Darmstadt oder Köln schon am Freitag von der Stelle kommen, wird sich zeigen. So ein wenig ist es das Duell "Not gegen Elend". Die schwächste Defensive der Liga trifft auf die schwächste Offensive. Die Kölner haben in dieser Saison erst neunmal das Tor getroffen und die schwächste Abschluss-Effizienz aller Klubs. Darmstadt hat andere Probleme. 33 Gegentore sind die meisten aller Teams. Im jüngsten Heimspiel gegen Mainz spielte das Team aber erstmals in dieser Saison zu null, und in der Vorwoche in Freiburg ließ man nicht viel zu. Zu null haben die Kölner jetzt 20-mal in Serie nicht gespielt. Sollte der FC auch in Darmstadt nicht ohne Gegentor bleiben, wäre dies gleichbedeutend mit der Einstellung des Vereinsnegativrekords.

Reichen schon wenige Punkte?

"Es kann sein, dass im Abstiegskampf in dieser Saison wenige Punkte ausreichen", erklärt Baumgart. Auf die Frage, ob diesmal sogar weniger als 30 Punkte zum Klassenerhalt reichen werden, sagte der Coach: "Ich fange jetzt nicht an zu rechnen, ob 30 Punkte reichen. Es kann sein, dass weniger Punkte reichen, aber das ist Spekulation."