Offiziell bestätigt Ab zu Red Bull - neuer Job für Klopp
Im Sommer hat Jürgen Klopp seine Trainertätigkeit beim FC Liverpool beendet. Nun hat er einen neuen Job gefunden - nur eben nicht als Trainer. Das bestätigte der Konzern Red Bull am Mittwochmorgen (09.10.2024). Am Abend machten dann Medienberichte die Runde, wonach der Getränkehersteller den Spitzenreiter der zweiten französischen Liga, Paris FC, übernehmen wolle.
Klopp wird ab Januar für Red Bull als "Global Head of Soccer" arbeiten. In einer kurzen Mitteilung, die Red Bull auf Instagram und X veröffentlich hat, kommt auch Klopp zu Wort. "Nach fast 25 Jahren an der Seitenlinie könnte ich nicht aufgeregter sein, mich an einem Projekt wie diesem zu beteiligen", sagte Klopp demnach. "Ich möchte das unglaubliche Fußball-Talent, das wir haben, entwickeln, verbessern und unterstützen."
Klopp selbst hat bei Instagram ein Video geteilt, er spricht darin auch über seine neue Aufgabe. Vor seinem Abschied vom FC Liverpool habe er gesagt, er sehe sich nicht mehr als Trainer. Dazu stehe er, sagte Klopp. "Das ist nach wie vor der Fall." Aber er liebe den Sport und die Arbeit. "Red Bull gibt mir die perfekte Plattform dafür."
Neuer Job und neue Aufgabe für Klopp
Zuvor hatten verschiedene Medien über Klopps neuen Job berichtet. "Sky" schrieb außerdem, dass Klopp in seinem neuen Vertrag bei Red Bull eine Ausstiegsklausel für den Job als Bundestrainer haben soll. Dem widersprach Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff: "Jürgen Klopp hat keine Ausstiegsklausel und wir freuen uns auf eine langfristige Zusammenarbeit."
DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig sagte im WDR-Podcast "Einfach Fußball" dazu: "Die Vertragsinhalte nehmen wir zur Kenntnis, aber wir haben den derzeit besten Trainer, der für uns verfügbar ist." Man sei froh, stolz und glücklich über die Zusammenarbeit mit Julian Nagelsmann.
Bei Red Bull dürfte Klopp vor allem für das internationale Netzwerk und die strategische Ausrichtung aller Fußballklubs unter dem Dach von Red Bull verantwortlich sein, von Leipzig über Salzburg bis hin zu New York oder Bragantino in Brasilien.
Mintzlaff soll Klopp überzeugt haben
Die entscheidende Figur hinter dem Wechsel ist den Berichten von "Sky" und "Bild" zufolge Oliver Mintzlaff. Der frühere Vorstandschef von RB Leipzig soll die Verpflichtung von Klopp seit Monaten forciert und nun perfekt gemacht haben. Mintzlaff ist seit 2022 verantwortlich für alle Sport-Projekte im Red-Bull-Kosmos.
Auch Mintzlaff wird in der Pressemitteilung des Konzerns zitiert. Er sagt: "Wir erhoffen uns wertvolle und entscheidende Impulse in Schlüsselbereichen, um die Vereine noch besser zu machen, sowohl kollektiv als auch individuell."
Beim FC Liverpool prägte Jürgen Klopp eine Ära
Klopp, 57, hatte zuletzt bis Juni knapp neun Jahre den FC Liverpool trainiert und mit dem Klub je einmal die Champions League und einmal die englische Meisterschaft gewonnen. Zuvor hatte Liverpool 30 Jahre auf den Meistertitel gewartet. Zu Beginn des Jahres hatte Klopp verkündet, dass er seinen auslaufenden Vertrag bei den "Reds" nicht verlängern werde.
Zwei Ehrungen binnen einer Woche
Zuletzt war nach einigen Wochen Ruhe wieder mehrfach über Jürgen Klopp berichtet worden, es ging dann mitunter gar nicht um den Sport. Erst am Dienstag hatte Klopp für sein soziales Engagement abseits des Sports und seinen Einsatz gegen Rassismus den Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg erhalten.
Es war die zweite Ehrung binnen nur einer Woche, nachdem er bereits den Bundesverdienstorden von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bekommen hatte.
Red Bull treibt seine Expansionspläne voran
Nach der spektakulären Verpflichtung von Jürgen Klopp plant Red Bull offenbar eine Ausweitung seiner Aktivitäten im Profifußball. Wie die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle am Mittwochabend berichtet, wird der Konzern mit einem Übernahmeangebot für den französischen Zweitligisten Paris FC in Verbindung gebracht.
Demnach laufen derzeit Gespräche zwischen dem Verein, der die Ligue 2 nach acht Spieltagen anführt, und Red Bull sowie der Familie Arnault, die Eigentümerin des Luxusmarkenunternehmens LVMH ist.
Die Familie Arnault und Paris FC lehnten eine Stellungnahme auf AFP-Anfrage ab. Geschäftsmann und Mehrheitsaktionär Pierre Ferracci, seit 2012 Präsident des Klubs, hatte bereits seinen Wunsch geäußert, das Ruder abgeben zu wollen. Red Bull betreibt neben den Klubs in Leipzig und Salzburg unter anderem auch Teams in New York, Brasilien und Japan.