Eishockey-WM Starker Auftakt: Deutschland ringt Slowakei nieder
Vize-Weltmeister Deutschland hat bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in Tschechien einen Auftakt nach Maß erwischt.
348 Tage nach dem Silbercoup von Tampere schlug das effiziente Team von Bundestrainer Harold Kreis den Olympiadritten Slowakei mit 6:4 (0:0, 3:2, 2:1) und feierte schon im ersten Vorrundenspiel einen wegweisenden Sieg gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale.
Schweiz-Legionär Dominik Kahun (30.), der Berliner Jonas Müller (33.), der Bremerhavener WM-Debütant Lukas Kälble (40.), der künftige Mannheimer Marc Michaelis (45.) und die Berliner Meisterspieler Leo Pföderl (57.) und Tobias Eder (59.) erzielten am Freitag (10.05.2024) vor 9.000 Zuschauern in Ostrava die Tore für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), die mit 13 Vize-Weltmeistern antrat. Marek Hrivik (37.) und Martin Fehervary (39.) hatten Deutschlands zwischenzeitliche 2:0-Führung in einem wilden Mitteldrittel ausgeglichen. Die weiteren slowakischen Tore von Libor Hudacek (55.) und Matus Sukel (60.) kamen zu spät.
Jetzt gegen die USA und Schweden
Weiter geht es gegen die Favoriten in der Gruppe B: Am Samstag sind die fast komplett mit NHL-Profis antretenden USA, am Montag (jeweils 20.20 Uhr) die nicht minder prominent besetzten Schweden die nächsten Gegner. Vor einem Jahr war das deutsche Team mit drei Niederlagen gestartet, ehe es sensationell ins Finale stürmte.
Deutschland unbeeindruckt von slowakischen Fans
Die DEB-Auswahl spielte nicht nur gegen 22 Slowaken auf dem Eis, sondern auch gegen 8.000 auf den Rängen, die den kurzen Weg über die Grenze genommen hatten und die Ostravar Arena zu einem Heimstadion machten. Der Vize-Weltmeister startete aber unbeeindruckt: Schon nach 30 Sekunden hatte Frederik Tiffels die Chance zum 1:0, der Puck rutschte Torhüter Stanislav Skorvanek durch die Beine, blieb aber Zentimeter vor der Linie liegen. Wenig später traf Kälble den Pfosten (6.). Kurz vor Drittelende hatte NHL-Goalie Philipp Grubauer Glück, als Tomas Tatar ebenfalls die Scheibe ans Gestänge schoss (20.).
Wildes Mitteldrittel
Im Mittelabschnitt wurden die Slowaken stärker, doch die Deutschen machten die ersten Tore. Bei 5:3-Überzahl erzielte Kahun das längst fällige 1:0, das auch nach Videobeweis Bestand hatte. Weiter im Powerplay erhöhte Müller mit einem Schlenzer in den Winkel. Dann hatte Grubauer Pech, als er den Puck mit der Schulter ins eigene Tor lenkte. Nach dem Ausgleich brachte Kälble die DEB-Auswahl, die bei den Olympischen Winterspielen 2022 noch im Viertelfinal-Playoff an den Slowaken gescheitert waren, 28 Sekunden vor der Sirene wieder nach vorn.
Fünfter WM-Sieg in Serie gegen die Slowakei
Im Schlussdrittel erwischten die Deutschen den besseren Start. Michaelis, der zur kommenden Saison vom Schweizer Erstligisten EV Zug zu den Adlern wechselt, stellte per Abstauber die Zwei-Tore-Führung wieder her. Der schnelle Anschlusstreffer der Slowaken (48.), die mit fünf NHL-Profis um den ehemaligen Nummer-eins-Pick Juraj Slafkovsky antraten, zählte nach Videobeweis wegen Abseits nicht. Hudacek machte die Partie nochmal spannend, Pföderl sorgte aber wenig später für die Entscheidung und den fünften WM-Sieg nacheinander gegen die Slowakei.