NHL Draisaitl nimmt den nächsten Anlauf Richtung Stanley Cup
Leon Draisaitl unternimmt einen weiteren Anlauf, in der nordamerikanischen Eishockey Profilga NHL den Stanley Cup zu gewinnen. Doch er weiß auch, wie schwierig das wird.
Vor dem Start in die NHL-Hauptrunde brauchen die Edmonton Oilers um ihren deutschen Star Leon Draisaitl keine Motivationshilfe. Nach zwei enttäuschenden Saisonenden in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga habe das Team dazugelernt. "Es gibt einen Grund, dass wir nicht weiter gekommen sind. Es gibt einen Grund, dass wir nicht gewonnen haben. Aber wir sind definitiv nicht weit entfernt", sagte der Kölner vor dem Auftakt gegen die Vancouver Canucks in der Nacht zu Donnerstag (12.10.2023). "Wir sind bereit dafür zu gewinnen. Wichtiger: Wir sind bereit zu tun, was auch immer notwendig ist, um zu gewinnen", betonte der 27-Jährige: "Es fehlt nicht viel. Das ist zumindest mein Gefühl und ich glaube das von allen anderen. Ich denke, die ganze Liga denkt so über uns."
Oilers einer der Favoriten
Die Saison beginnt bereits am Dienstagabend amerikanischer Zeit mit den drei Partien der Nashville Predators bei den Tampa Bay Lightning, den Chicago Blackhawks um den deutschen Angreifer Lukas Reichel bei den Pittsburgh Penguins und den Seattle Kraken mit dem Rosenheimer Torwart Philipp Grubauer gegen Titelverteidiger Vegas Golden Knights. Die Oilers sind - ebenso wie Tim Stützle mit den Ottawa Senators im Duell mit den Carolina Hurricanes - am zweiten Tag der neuen Saison erstmals selbst auf dem Eis. Wie in den beiden vorausgehenden Jahren zählen sie erneut zu den absoluten Favoriten auf den Sieg im Stanley Cup. Beide Male aber waren die Playoffs vor der Final-Serie beendet.
Draisaitl: "Das ist ein Marathon"
Die Teilnahme an den entscheidenden Partien um den berühmten Pokal sind das ultimative Ziel, aber die 82 Partien auf dem Weg in die Playoffs sind nicht minder wichtig. "Das ist ein Marathon", erklärte Draisaitls kongenialer Mitspieler Connor McDavid. Zusammen bilden die beiden das torgefährlichste Angriffs-Duo der Liga. Insbesondere in der umkämpften Pacific Division der Western Conference kann jeder Punkt mehr oder weniger am Ende den Unterschied machen, wer in den knappen Playoff-Duellen das eine Heimspiel mehr hat und sich durch die eigenen Fans nach vorne peitschen lassen kann.
Die Golden Knights, die Oilers, die Los Angeles Kings und die Kraken kamen in der vergangenen Saison alle auf mindestens 100 Punkte in der Hauptrunde. In keiner anderen Divison hatten gleich vier Mannschaften diese Ausbeute. Wie wichtig der Heimvorteil sein kann, zeigten die Golden Knights auf dem Weg zu ihrem ersten Titelgewinn mit einer Ausbeute von neun Siegen in zwölf Heimspielen.
Mark Stone, rechter Flügel der Vegas Golden Knights, läuft mit dem Stanley Cup über das Eis.
Über das Jahr hinweg besser werden
Und für noch etwas sind die Spiele der Hauptrunde wichtig, findet Draisaitl: "Du musst dein Spiel aufbauen. Man muss gut starten und dann über Monate entwickeln und so über das Jahr hinweg besser werden." Um dann, so der Ansatz, in der wichtigsten Phase der Saison das beste Eishockey zu spielen.
52 Tore und 76 Vorlagen verbuchte Draisaitl in der vergangenen Saison, absolute Ausnahmewerte in einer so starken Liga wie der NHL. Trotzdem stand der Fußball-Fan oft im Schatten seines Kollegen McDavid, der auf unglaubliche 153 Punkte kam (64 Treffer und 89 Vorlagen). Dennoch hat Draisaitl in seinen inzwischen neun Jahren in der NHL an individuellen Auszeichnungen alle wichtigen abgeräumt. 2020 gewann er als erster Deutscher die Art Ross Trophy als bester Scorer der Liga, außerdem die Hart Memorial Trophy sowie den Ted Lindsay Award als wertvollster Spieler der NHL.
Leon Draisaitl (l) und Connor McDavid (r)
Sehnsucht nach dem Stanley Cup
Könnte er, würde er diese Ehrungen aber alle eintauschen für das eine Ziel, auf das er seit dem Beginn seiner Karriere hinarbeitet: Den Stanley Cup. "Wir befinden uns als Team in einer Phase unserer Karriere, in der es nicht mehr um individuelle Auszeichnungen geht, es geht auch nicht mehr um individuelle Statistiken", betonte er: "Also werde ich tun, was ich tun muss, um erfolgreich zu sein. Das Hauptziel ist immer, konkurrenzfähig zu sein und das letzte Team zu sein, das noch übrig ist. Und dafür spielen wir alle."