Finalsieg gegen die Schweiz Ekstase in Prag - Tschechien krönt sich zum Eishockey-Weltmeister
Die Eishockey-WM in Tschechien endete mit dem Triumph des Gastgebers - im eigenen Land triumphiert Tschechien besonders gerne. Der entscheidende Treffer fiel Sekunden vor Spielende.
Im Hexenkessel von Prag gewann Tschechien im Endspiel 2:0 (0:0, 0:0, 2:0) gegen die Schweiz. NHL-Star David Pastrnak (50. Minute) und David Kämpf (60.) mit einem Treffer ins leere Tor schossen den Olympiasieger von 1998 zum Titel vor mehr als 17.000 ekstatischen Zuschauern.
Tschechien ist zum 13. Mal Weltmeister - zumindest dann, wenn man die sechs Titel der Tschechoslowakei mitzählt. Zuletzt war Tschechien 2010 in Deutschland Weltmeister geworden. Und im eigenen Land jubeln Tschechiens Eishockeyspieler ohnehin besonders gerne: Es war bereits der vierte tschechische Triumph in Prag nach 1947, 1972 und 1985.
Drittes Endspiel, dritte Niederlage - die Schweiz muss weiter warten
Die Schweizer um die NHL-Profis Roman Josi und Kevin Fiala, der als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet wurde, müssen dagegen weiter auf einen WM-Titel warten. Nach 2013 und 2018 gab es für die Schweizer die dritte Final-Niederlage. Bronze holte zuvor Schweden durch einen 3:2-Erfolg im Spiel um Platz drei gegen Kanada.
Vom Power-Eishockey der Tschechen wie beim 7:3 im Halbfinale gegen Schweden war in den ersten 20 Minuten zu selten etwas zu sehen. Wie schon beim 3:1 im Viertelfinale gegen Deutschland und dem Halbfinal-Sieg gegen Kanada stand die Schweizer Defensive bestens. Dazu hatte das Team von Trainer Patrick Fischer die beste Gelegenheit: Ein Schuss von Christoph Bertschy knallte an den Pfosten (17.).
Pastrnak macht den Unterschied
Auch im zweiten Durchgang versuchten die Tschechen, die Schweizer Mannschaft unter Druck zu setzen. Die Abwehr um Star-Verteidiger Josi von den Nashville Predators hielt gut dagegen. Gute Torchancen gab es erst in der Schlussphase. Angeführt von Pastrnak von den Boston Bruins drehten die Tschechen immer mehr auf. Kämpf scheiterte am Außenpfosten, seine Team-Kollegen am Schweizer Keeper Leonardo Genoni. Der 36 Jahre alte Torhüter war wie im gesamten Turnierverlauf der großer Schweizer Rückhalt.
Auch im Gruppenspiel beim 2:1-Erfolg der Schweizer nach Penaltyschießen dominierte auf beiden Seiten die Defensive. Pastrnak war zu dem Zeitpunkt noch in den NHL-Playoffs aktiv. Im Finale sorgte der Superstar dann für den Unterschied: Sein Knaller landete zehn Minuten vor dem Ende im Netz zum 1:0.
Die Schweiz versuchte alles, um nicht auch das dritte WM-Finale zu verlieren. Goalie Lukas Dostal bewahrte sein Team vor einem Gegentor. Kämpf machte wenige Sekunden vor dem Ende den 13. WM-Triumph der Tschechen perfekt.
Eine Nation schaut das WM-Finale - Public Viewing in Budweis
Schweden schlägt Kanada und gewinnt WM-Bronze
Zuvor hatte Schweden das kleine Finale bei der Eishockey-WM gewonnen und sich die Bronze-Medaille geholt. Die Schweden schlugen Kanada nach einer spannenden Partie mit 4:2 (1:0, 0:1, 3:1). Carl Grundström hatte die Skandinavier in Führung gebracht (13.), ehe Dylan Cozens (23.) und Pierre-Luc Dubois (45.) für Kanada trafen.
Kanada erstmals seit 2018 ohne Medaille
Doch auch die Schweden wissen, wie man Partien dreht. Erik Karlsson (50.), erneut Carl Grundström (54.) und Marcus Johannson (60) sorgten für weitere drei Tore und den Medaillengewinn der Schweden, die mit der besten Mannschaft seit Jahren angetreten waren.
Schweden, ungeschlagener Sieger der Vorrundengruppe B und vermeintlicher Goldfavorit, hatte im Halbfinale mit 3:7 gegen Tschechien verloren. Es ist die erste Medaille seit dem WM-Triumph 2018 in Dänemark. Rekordweltmeister Kanada, der in der Vorschlussrunde mit 2:3 nach Penaltyschießen an der Schweiz gescheitert war, blieb erstmals seit 2018 ohne Edelmetall.