Basketball-WM Vor Finnland-Spiel - Deutsches Team hofft auf Franz Wagner
Obwohl der Gruppensieg und die Zwischenrunde sicher sind, wollen die deutschen Basketballer das letzte WM-Vorrundenspiel gegen Finnland gewinnen. Doch auch für diese Aufgabe bleibt der verletzte Franz Wagner fraglich.
Franz Wagner lachte wieder mit seinen Teamkollegen, den Stützschuh hatte der NBA-Profi wieder gegen die Basketballtreter eingetauscht - und in der Trainingshalle der deutschen Mannschaft auf Okinawa waren die Kameraobjektive vor allem auf den "Knöchel der Nation" gerichtet. Spielt Wagner oder nicht?
Vor dem letzten WM-Vorrundenspiel am Dienstag (Live-Ticker ab 9.30 Uhr auf sportschau.de) gegen Finnland ist dies eine wichtige Frage, auf die Bundestrainer Gordon Herbert nicht eindeutig zu antworten vermochte. "Wir werden ihn nicht so schnell wie möglich zurückbringen", sagte der Coach am Montag: "Wir werden sicherstellen, dass er bereit ist zu spielen. Für mich muss er einen Tag trainieren, bevor er spielt."
Unnötige Hypothek vermeiden
Die Wahrscheinlichkeit für einen Einsatz schätzte der Kanadier auf "50:50", ansonsten dürfte Isaac Bonga wieder in die Starting Five rücken. Ein Hoffnungsschimmer: Am Montag wirkte Wagner beim Regenerationstraining der Deutschen mit, wobei nach dem umjubelten Sieg gegen Australien (85:82) nur etwas Krafttraining und Wurfübungen auf dem Plan standen.
"Es geht ihm besser. Er bewegt sich, wirft, läuft", sagte Herbert. Wagner war am vergangenen Freitag im Auftaktspiel gegen Gastgeber Japan (81:63) umgeknickt und gegen Australien am Sonntag ausgefallen - ausgerechnet an seinem 22. Geburtstag. Am Montagmittag begann die Vorbereitung auf Finnland. Wenn es ein Spiel gibt, das sich anbietet, um Wagner noch einen Tag mehr zu schonen, dann die Partie gegen die bereits gescheiterten Finnen.
Franz Wagner im Spezialschuh
Wobei: Obwohl Deutschland nach den beiden Siegen als Sieger der Gruppe E das Ticket für die Zwischenrunde gelöst hat, kommt dem Spiel eine wichtige Bedeutung zu. Schließlich werden alle Ergebnisse in die zweite Gruppenphase mitgenommen, in der am kommenden Freitag und Sonntag die Teilnehmer an der K.o.-Runde in Manila ausgespielt werden. Eine Niederlage wäre also eine unnötige Hypothek für die Deutschen, deren Medaillentraum auf Okinawa keinesfalls enden soll.
Trainer Herbert trifft auf alte Bekannte
Dafür muss die starke Vorstellung gegen Australien, bei der Kapitän Dennis Schröder mit 30 Punkten überragt hatte, schnell abgehakt werden. "Wir müssen die Selbstzufriedenheit bekämpfen. Wir haben den Spielern heute morgen gesagt: Wenn wir uns noch über gestern freuen, haben wir Probleme", sagte Herbert. Der 64-Jährige weiß um die Gefahr, die Finnland darstellt, auch wenn NBA-Allstar Lauri Markkanen und Co. nach zwei Pleiten schon aus dem Rennen sind.
"Sie sind ein gutes Basketball-Team. Sie können auf sehr hohem Level spielen. Und sie haben mit Lauri Markkanen einen Elitespieler", sagte Herbert, der lange in Finnland unter Vertrag stand, die Sprache spricht und gar einen finnischen Pass besitzt. Auch deshalb wird die Partie am Dienstag für den Bundestrainer besonders. "Es ist ein bisschen merkwürdig, weil ich alle Spieler kenne, ein paar habe ich selbst trainiert", so Herbert.