Spektakulärer NBA-Trade Doncic-Wechsel beschäftigt die NBA
Der Wechsel von Luka Doncic zu den Los Angeles Lakers hat in der NBA für Aufsehen gesorgt. Auch für Experten war der Deal eine Überraschung.
Als Luka Doncic in Los Angeles im Dunkel der Nacht aus dem Privatjet kletterte, hatte sich die Aufregung um seinen Abschied aus Dallas längst nicht gelegt. "Gottseidank kannst du als Fußballspieler nicht auf diese Weise getraded werden", schrieb etwa Mats Hummels bei X staunend über den Megatransfer in der NBA.
Wie aus dem Nichts war es am Wochenende zum Deal mit den LA Lakers gekommen. Dallas hat seinen Franchise-Player weggeschickt, fast weggejagt, und niemand ahnte etwas. Nicht die Medien, nicht Trainer Jason Kidd, und schon gar nicht Doncic. Kein Wunder, dass er es durchklingeln ließ, als der General Manager wegen der Neuigkeiten anrief. "Ich vermute, dass er nicht mit mir reden will", sagte Nico Harrison zur gescheiterten Kontaktaufnahme.
"Das ist ein Aprilscherz, oder?"
Über die Bühne ging der Transfer nur wenige Tage bevor das Transferfenster schließt. Doncic hatte beim Deal keine Mitsprache, genau wie Maximilian Kleber. Der Würzburger und Markieff Morris gehören mit zum Paket, das an die Kalifornier geht. Dafür kommen Anthony Davis und Max Christie zu den "Mavs".
Dass dieser Blockbuster mit Doncic in der unfreiwilligen Hauptrolle die Basketballwelt total unvermittelt traf, zeigen die Reaktionen - nicht nur von deutschen Fußballgrößen. "Das ist ein Aprilscherz, oder?", so NBA-Star Jalen Brunson (New York Knicks). "Wahnsinn. Es ist verrückt. Verrückt", sagte Kevin Durant (Phoenix Suns).
Eine Klausel mit großer Wirkung
Das Beispiel Doncic zeigt: Es kann jeden treffen. Steht keine "no-trade clause" im Vertrag, eine Vereinbarung, die einen Wechsel ohne Zustimmung des Profis verbietet, kann es schnell gehen. Heute hier, morgen dort - das ist im US-Sport Programm. Zuletzt erst war es für Weltmeister Dennis Schröder plötzlich von Brooklyn nach San Francisco gegangen.
"Heutzutage muss man für alle Fälle seine Koffer packen", schrieb CJ McCollum (New Orleans Pelicans) bei X: "Wenn der Don getradet wird, weiß nur Gott, was passieren wird."
Doncic schreibt: "Dachte, ich würde meine ganze Karriere hier verbringen"
Doncic klagte nicht öffentlich, das passiert auch selten in solchen Fällen, sondern zeigte sich dankbar: "Ich dachte, ich würde meine ganze Karriere hier verbringen und wollte euch unbedingt einen Meistertitel schenken", schrieb der Slowene an die Fans gerichtet in den sozialen Medien.
Doncic hätte in Dallas für bis zu 345 Millionen Dollar verlängern können, bei den Lakers sind im Sommer höchstens 229 Millionen für fünf Jahre drin. Womöglich auch ein Grund für die unpopuläre Entscheidung der Mavericks. Doncic kostete sie viel Geld, aber kostete er sie im Vergleich zu anderen Spielern seiner Klasse zu viel Geld?
Eine Rolle könnte neben finanziellen Aspekten auch die Einstellung von Doncic gespielt haben. Unvergessen ist die Szene, als Doncic im Vorjahr den Einzug ins (später verlorene) NBA-Finale mit Dosenbier feierte. Streng blickend nahm damals Michael Finley, Vizepräsident der Mavericks, seinem Star den Drink aus der Hand. Dirk Nowitzki hätte so etwas nie passieren können - und das Klubidol durfte für immer bleiben.