Dallas Cowboys in der NFL "America's Team" will auch sportlich wieder glänzen
In den letzten 25 Jahren haben die Dallas Cowboys in der NFL genau drei Playoff-Spiele gewonnen. "America's Team" will das in diesem Jahr ändern - und hat ganz gute Chancen.
Wenn das Wirtschaftsmagazin "Forbes" jährlich seine Liste der finanziell wertvollsten Sportvereine herausbringt, stehen die Dallas Cowboys seit 2016 immer auf Platz eins. Acht Milliarden US-Dollar ist der Wert, auf den die Experten und Expertinnen den Wert der Cowboys im Jahr 2022 schätzen.
Die Dallas Cowboys sind wertvoll wie kein anderes NFL-Team
Dass Zahlen dieser Dimension keine Fabelwerte sind, sondern auch tatsächlich aufgerufen werden, zeigt der jüngste Preis, den die neuen Besitzer für die Denver Broncos zahlten: 4,65 Milliarden Dollar kosteten die Broncos im Sommer. Der erste Fußballverein in der Liste der wertvollsten Sportvereine war übrigens 2022 Real Madrid, das mit etwa fünf Milliarden Dollar auf Rang 13 lag.
Dass die Cowboys so wertvoll sind, liegt auch und vor allem an ihrer großen Fanbase, der entsprechenden Medienpräsenz, Werbeeinnahmen und allem was an diese große Popularität geknüpft ist. "America's Team" wird die Franchise auch genannt - und das, obwohl genau genommen viele Football-Fans in den USA den Cowboys nicht einmal das Schwarze unter den Fingernägeln gönnen.
"America's Team" dank Erfolgs-Ära bis in die 90er
Der Spitzname rührt also nicht daher, dass so viele US-Amerikaner Dallas unterstützen würden - auch wenn die Cowboys unter den NFL-Franchises beispielsweise die zweitmeisten Instagram-Follower haben. Vielmehr stammt der Spitzname daher, dass die Cowboys in den 1970er Jahren aufgrund ihrer großen sportlichen Erfolge so oft in den Playoffs und somit auch im nationalen Fernsehen zu sehen waren, dass nahezu jeder Fan die Gesichter der Spieler kannte.
Die sportliche Erfolgs-Ära hielt mit kurzer Unterbrechung übrigens bis in die 1990er. Fünf Super-Bowl-Siege und drei weitere Super-Bowl-Teilnahmen haben die Cowboys zwischen 1970 und 1995 auf ihrem Konto. Nur die New England Patriots standen öfter im Endspiel um die "World Championship" wie die US-Amerikaner ihren nationalen Meistertitel gewohnt selbstbewusst nennen.
Durststrecke seit 1995
Zurück in die Gegenwart: Natürlich sind Spieler wie Quarterback Dak Prescott, Wide Receiver CeeDee Lamb oder der dominante Defensivspieler Micah Parsons immer wie ihre prominenten Vorgänger sehr bekannt, aber seit dem letzten Super-Bowl-Erfolg 1995 haben die Cowboys genau vier Playoff-Spiele gewonnen, elf verloren und in 15 Saisons die Postseason überhaupt nicht erreicht. Zu wenig für eine so prestigeträchtige, selbstbewusste und erfolgsverwöhnte Franchise - findet auch Teambesitzer Jerry Jones, dem das Team seit 1989 gehört.
Es gibt zumindest leise Gerüchte, dass Jones seinen Headcoach Mike McCarthy nach dieser Saison entlassen könnte, wenn die Cowboys in den Playoffs nicht langsam wieder Erfolge feiern. Es ist aktuell McCarthys dritte Saison, letztes Jahr war in den Playoffs in Runde eins gegen die San Francisco 49ers Endstation.
Sieg über Philadelphia Eagles
Zumindest das Erreichen der Postseason hat Dallas zwei Spieltage vor Ende der Regular Season bereits sicher. Elf Siege und vier Niederlagen stehen auf dem Konto von Prescott und Co. Zuletzt gab es einen Erfolg über die Philadelphia Eagles, die in der NFC, einer von zwei Conferences in der NFL, noch vor den 49ers, den Minnesota Vikings und Dallas selbst wohl der heißeste Titelkandidat sind. Der Vollständigkeit halber: Die Eagles spielten in der Partie aus Verletzungsgründen mit ihrem Backup-Quarterback.
Durch den Erfolg ist nun sogar Platz eins in der NFC für Dallas zumindest theoretisch noch möglich. Der würde ein Freilos in der ersten Playoff-Runde bedeuten. Auch wenn das wohl nicht mehr erreicht werden wird: Eine gute Endplatzierung in der NFC ist trotzdem wichtig. Schließlich spielt beispielsweise das zweitbeste NFC-Team der Regular Season in der ersten Runde gegen das siebtbeste - also den vermeintlich schwächsten Playoff-Gegner.
Aggressive Defense, gute Offense - aber kaum Konstanz
Sportlich haben die Cowboys in dieser Saison bewiesen, dass sie das Potenzial haben, jeden Gegner zu schlagen. Die aggressive Defensive hat so viele gegnerische Ballverluste provoziert wie keine andere in dieser Saison - 30 mal gaben die Gegner den Ball an die Cowboys-Defense ab. Die Offensive ist auch jederzeit in der Lage, heißzulaufen und über Gegner hinwegzurollen.
In einem einzelnen Playoff-Spiel sind die Cowboys dementsprechend in der Lage, auch die besten Teams der NFL zu schlagen - problematisch ist aber die Konstanz: Mehrere überzeugende Auftritte nacheinander gab es nur selten. Die wird es aber über die kommenden Jahre brauchen, wenn Dallas wieder an alte Erfolgsepochen anknüpfen und dem Titel "America's Team" neuen sportlichen Glanz verleihen will.