NFL NFL-Profi Hamlin ist zurück - und siegt
Ein kleines Football-Wunder ist vollbracht - neun Monate nach seinem Herzstillstand hat Damar Hamlin seine ersten Spielminuten in der NFL absolviert. Der Safety von den Buffalo Bills wurde im Heimspiel gegen die Miami Dolphins (48:20) am Sonntag (01.10.2023) im Highmark Stadium stürmisch gefeiert.
"Schön, dass Du wieder da bist, Nummer drei!", schrieben die Bills bei X. Hamlins Herz war am 2. Januar im Spiel der US-Football-Profiliga bei den Cincinnati Bengals stehengeblieben. Der heute 25-Jährige wurde noch auf dem Feld reanimiert und später im Krankenhaus in ein künstliches Koma versetzt. Die gesamte Liga stand unter Schock.
Dreieinhalb Monate nach seinem Zusammenbruch hatte Hamlin wieder grünes Licht von den Ärzten erhalten und die Arbeit für sein Comeback aufgenommen.
Ehrenrunde und Abklatschen mit den Fans
Ende August schaffte er es in den 53er-Saisonkader der Bills, bereits in der Preseason hatte er auf dem Feld gestanden. Am Sonntag ersetzte er den verletzten Jordan Poyer.
Schon beim Aufwärmen drehte Hamlin eine Ehrenrunde und klatschte mit den Bills-Fans am Spielfeldrand ab. Vor dem Kickoff lief er dann als letzter Spieler aus dem Tunnel, breitete die Arme aus und "flog" in Schlangenlinien über den ganzen Platz zu den Fans der Buffalo Bills. "Let's go!", rief der Footballprofi unter stürmischem Jubel.
Hamlin: "Dieser Moment hat mir alles bedeutet"
"Dieser Moment hat mir alles bedeutet", sagte Hamlin zu seiner Rückkehr auf das Grün, das ihm so viel bedeutet. Der Safety zelebrierte sein Comeback regelrecht, wer will es ihm auch verdenken. So legte Hamlin nach seinem Lauf in der Endzone dicht vor der Tribüne den Helm beiseite, ging auf sein Knie und hielt kurz inne, dann machte er sich endlich wieder an die Arbeit.
"Mehr als alles andere ging es darum, mir etwas zu beweisen", sagte Hamlin nach dem 48:20 über die Miami Dolphins, "dass ich den Mut, die Kraft, den Stolz habe, so etwas Traumatisches durchmachen und zurückzukommen zu können". Für ihn selbst sei es "erstaunlich", dass er weiterhin machen könne, was er so liebe.
Sean McDermott gab ihm im ausverkauften Stadion viel Einsatzzeit, und Hamlin zahlte in den Special Teams das Vertrauen zurück. "Es ist ein surrealer Moment", sagte der Headcoach am Tag, an den die Buffalo Bills noch lange zurückdenken werden. Besonders Hamlin.
Pop-Superstar Taylor Swift hat derweil erneut einen Sieg der Kansas City Chiefs im Stadion gesehen. Die Sängerin beobachtete am Sonntagabend (Ortszeit) im MetLife Stadium das 23:20 des Super-Bowl-Champions gegen die New York Jets. Travis Kelce, der Swift vergangene Woche ins Arrowhead Stadium von Kansas City eingeladen hatte, blieb dieses Mal ohne Touchdown.
Patrick Mahomes leistet sich zwei Fehlpässe
Umarmungen für seine Mutter Donna gab es von Swift aber dennoch - und Applaus nach dem am Ende härter erkämpften dritten Saisonsieg, als es nach einer frühen 17:0-Führung zu erwarten war. "Als wir 17:0 vorne waren, hätten sie uns einfach laufen lassen können, aber sie haben bis zum Ende gekämpft", sagte Patrick Mahomes dem TV-Sender "NBC".
Mit zwei Fehlpässen setzte er sein Team im zweiten Viertel mehrfach unter Druck, hatte mit starken Läufen in wichtigen Phasen der Partie aber auch großen Anteil am Erfolg. "Sobald du meinen Kopf etwas zur Seite klappen siehst, weißt du, dass ich renne, so schnell ich kann", sagte er.
Equanimeous St. Brown verliert mit den Bears knapp
21 Punkte Vorsprung im dritten Viertel haben den Chicago Bears gegen die Denver Broncos nicht zum ersten Saisonsieg in der NFL gereicht. Das Team, bei dem der Deutsch-Amerikaner Equanimeous St. Brown zum ersten Mal in dieser Saison einen Pass fing, gab am Sonntag ein 28:7 noch aus der Hand und verlor gegen die zuvor ebenfalls sieglosen Broncos 28:31.
Broncos-Quarterback Russell Wilson kam am Ende auf drei Touchdownpässe und hatte damit einen weniger als Justin Fields. Der Bears-Spielmacher leistete sich in der Schlussphase aber einen Fehlpass und besiegelte damit die vierte Niederlage im vierten Saisonspiel der Bears - und saisonübergreifend bereits die 14. Pleite in Serie.
Philadelphia Eagles mit vier Siegen
Als einzige Mannschaft der Liga bei bereits vier Siegen stehen die Philadelphia Eagles. Der Super-Bowl-Teilnehmer der vergangenen Saison musste beim 34:31 gegen die Washington Commanders dafür aber in die Verlängerung.
Für die Cincinnati Bengals geht die Serie an Enttäuschungen dagegen weiter. Gegen die Tennessee Titans unterlag der Super-Bowl-Teilnehmer von vor zwei Jahren 3:27 und steht bei bereits drei Niederlagen in vier Spielen. Titans-Runningback Derrick Henry hatte einen Touchdown-Lauf und verbuchte zudem einen Touchdown-Pass. Der an der Wade verletzte Bengals-Quarterback Joe Burrow blieb bei lediglich 165 Yards durch Pässe.