Rodel-Weltcup Loch siegt in Sigulda, Langenhan holt Gesamtweltcup
Er hat es geschafft: Max Langenan krönt sich beim Weltcup in Sigulda zum ersten Mal in seiner Karriere zum Gesamtsieger. Dabei profitierte der Rodel-Dominator vor allem von einem Patzer seines Kontrahenten Jonas Müller, der vor dem Weltcup in der Gesamtwertung auf Rang zwei lag, aber durch einen Sturz keine Punkte mehr sammeln konnte.
Auch Langenhan hatte zunächst ungewohnte Probleme. Der 25-Jährige, der in dieser Saison bereits sechs Weltcup-Siege feierte, fuhr im ersten Durchgang noch zögerlich. So blieb für den 25-Jährigen nur Rang vier nach Durchgang eins. Deutlich besser lief es dafür im zweiten Lauf. Er fuhr die ideale Linie und landete auf Platz drei.
Damit war schon vor dem Sprint am Sonntagnachmittag und dem Finale am ersten März-Wochenende an gleicher Stelle klar, dass Langenhan nach einer starken Saison, in der er bislang sechs Weltcupsiege und einen WM-Titel holte, nicht mehr von der Spitze zu verdrängen ist. Einziger Wermutstropfen: Langenhan zog sich im ersten Lauf eine Blessur am Rücken zu.
Felix Loch liefert
Für die größte Überraschung sorgte aber Felix Loch. Der Berchtesgadener hatte in diesem Winter immer wieder mit seiner Leistung zu kämpfen. In Sigulda lieferte er aber. Der 34-Jährige ging extrem viel Risiko, vermied nur knapp einen Sturz, wurde dafür aber belohnt: Nach dem ersten Durchgang lag er auf Platz zwei, nur 0,046 Sekunden von Platz eins entfernt. Im zweiten Durchgang zeigte er dann eine phänomenale Vorstellung und holte sich seinen 51. Weltcup-Sieg. Für Loch war es der erste Saisonsieg. Zweiter wurde der Lette Kristers Aparjods.
Loch auch im Sprint Erster
Wie sehr Loch die Bahn in Sigulda liegt, zeigte er nur wenige Stunden später. Denn auch im Sprint holte sich der dreifache Olympiasieger Platz eins und ließ erneut den Letten Aparjods hinter sich (+0,067 Sekunden). Dritter wurde der Österreicher David Gleirscher (+0,102). Max Langenhan verpasste im verkürzten Format zwar das Podest, er wurde Vierter (+0,132), sicherte sich aber die kleine Kristallkugel für den Sprint-Weltcup.
Eggert verkündet Comeback
Neben den deutschen Triumphen ließ auch Toni Eggert aufhorchen. Der 35-Jährige gab bekannt, dass er in der kommenden Saison wieder als Aktiver in den Weltcup zurückkehren wird. Aktuell trainiert Eggert das US-Team. Mit seinem Teamkollegen Sascha Benecken gewann er bei den Olympischen Spielen 2018 im Doppelsitzer Bronze und 2022 Silber. Mit welchem Partner er fahren wird, ist noch nicht bekannt.
Nächster Sieg für Taubitz im Sprint
Lochs Doppelsieg war allerdings noch lange nicht der einzige deutsche Triumph an diesem letzten Weltcup-Tag in Sigulda. Julia Taubitz, die am Vortag ihren Sieg im Gesamtweltcup feierte, gewann auch den Sprint und damit auch diese Sprint-Gesamtwertung. Auf Platz zwei landete die Lettin Kendija Aparjode (+0,108), Dritte wurde die US-Amerikanerin Emily Sweeney (+ 0,206).
Erneut überzeugen konnte Merle Fraebel. Die 20-jährige verpasste das Podest nur um 0,042 Sekunden. Weniger erfolgrfeich lief es für Anna Berreiter. Die Oberbayerin kam nicht über Rang elf hinaus. Im Gesamtweltcup bleibt sie vorerst auf Rang zwei (706 Punkte), dicht gefolgt von der Österreicherin Madeleine Egle (700 Punkte).
Wendl/Arlt auf Platz zwei
Die Doppelsitzer Tobias Wendl und Tobias Arlt sicherten sich ebenfalls einen Platz auf dem Podest. Im Sprint mussten sie sich nur dem lettischen Duo Martins Bots und Robert Plume geschlagen geben, die nur 87 Tausendstel schneller waren als die Oberbayern. Etwas abgeschlagen reihten sich Hannes Orlamünder und Paul Gubitz auf Platz acht ein.
Eitberger/Schirmer auf dem Podest
Auch die Frauen feierten einen Podestplatz: Dajana Eitberger und Saskia Schirmer holten sich im Sprint den dritten Platz (+0,148) hinter den Italienerinnen Andrea Voetter/Marion Oberhofer (31,187) und den Österreicherinnen Selina Egle/Lara Kipp (+0,074). Die Mitfavoritinnnen Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal stürzten und brachten sich damit auch fast um die Chancen im Gesamtweltcup .