
Weltcup im Ski Mountaineering Fell-Zipfel verhindert Top-Platzierung für deutsche Skibergsteigerin Paller
Ski Mountaineering boomt. 2026 geht es im Skibergsteigen erstmals um Olympia-Medaillen - und die Deutschen haben mit Tatjana Paller ein heißes Eisen im Feuer. Beim Weltcup im spanischen Boi Taüll verhinderte ein "Zipfel" eine weitere Top-Platzierung.
Ski Mountaineering noch nie gehört? Kein Wunder. Das Skibergsteigen läuft (medial) noch ziemlich unter dem Radar. Das dürfte sich aber spätestens im nächsten Jahr ändern.
2026 feiert Skibergsteigen, auch Ski Mountaineering genannt, bei den Olympischen Winterspielen in Mailand und Cortina d'Ampezzo Premiere. Die Rennen um Gold, Silber und Bronze sind in Bormio im Veltlin geplant. Aus deutscher Sicht werden dann alle Augen auf Tatjana Paller gerichtet sein.
Tatjana Paller verpasst Podest in Boi Taüll
Paller war einst erfolgreiche Bahnradsportlerin
Die "Quereinsteigerin" - 2017 wurde die mittlerweile 29-Jährige im Bahnradfahren U23-Europameisterin im Punktefahren - hat durchaus Medaillenchancen. Ihre Schokoladendisziplin ist der Sprint. Nach vier Weltcup-Rennen in dieser Saison liegt Paller, die erst seit 2020 aktive Skibergsteigerin ist, auf dem vierten Platz der Sprint-Gesamtwertung.
Beim Weltcup im spanischen Boi Taüll musste die gebürtige Starnbergerin aber einen Rückschlag verdauen. Paller wurde bei der wilden Bergauf-Jagd und der kurzen Abfahrt nur 16., weil sie eine zehn Sekunden Strafe kassierte.
Der Grund: Das Fell, das an den Skiern klebt und vor der Abfahrt im Rennanzug "versteckt" werden muss, guckte mit einem Zipfel heraus. Das ist regelwidrig und verhinderte den Halbfinaleinzug der Deutschen. Paller war die Einzige aus der deutschen Mannschaft, die Podestchancen hatte. Sophia Weßling beendete den Sprint-Weltcup auf Rang 28.

Tatjana Paller beim Staffelrennen am Königssee (Archivbild)
Frankreich feiert Doppelsieg
Die überragende Emily Harrop (Frankreich) gewann auch in Spanien. Harrop lief im Finale von Beginn an vornweg und verwies ihre Landsfrau Lena Bonnel auf den zweiten Platz. Lokalmatadorin Ana Alonso Rodriguez wurde Dritte.
Die deutschen Männer scheiterten dagegen schon in der Qualifikation. Finn Hösch landete als bester Deutscher auf Rang 34, Franz Eder wurde 51..
Skibergsteigen wird immer beliebter
Bei den Olympischen Spielen gibt es je einen Sprint der Männer und Frauen sowie eine Mixed-Staffel. Das Sprintrennen besteht aus einem Aufstieg und einer Abfahrt. Beim Aufstieg finden drei Wechsel statt. Nach dem ersten Teilstück werden die Skier samt Fellen abgeschnallt, die Sportler sprinten ein Stück nach oben. Danach werden die Skier und Felle wieder angelegt - bis zum Gipfel. Dann kommt der "entspannte" Teil - die Abfahrt ins Ziel - ohne Felle.
Ähnlich wie beim Parallelslalom muss erst die Quali-Hürde genommen werden, danach stehen Ausscheidungsrunden an. Die besten Sechs schaffen den Sprung ins Finale. Die normale Dauer eines Sprintrennens beträgt rund 3,5 Minuten pro Lauf.