Eiskunstlauf - WM-Medaille winkt Paarläufer Hase/Volodin mit sehr starkem Kurzprogramm
Minerva-Fabienne Hase fiel eine Zentnerlast von den Schultern. Jubelnd zeigte die deutsche Eiskunstläuferin die Faust, klatschte ihrem Partner Nikita Volodin anerkennend auf die Brust und glitt hochzufrieden mit einem Lächeln vom Eis.
Bei der hochklassigen WM im kanadischen Montreal hatte das deutsche Top-Duo dem großen Druck standgehalten - und darf nun sogar von einer Paarlauf-Medaille träumen.
Grundlage für die erhoffte Podestplatzierung
Mit einem sauberen und sehenswerten Kurzprogramm hat das beste deutsche Paarlauf-Duo die Grundlage für die erhoffte Podestplatzierung gelegt. Bei der Kür in der Nacht zu Freitag (22.03.2024) können die Berliner eine starke Saison krönen.
Ein Selbstläufer wird der Sprung aufs Treppchen aber nicht. Die Konkurrenz ist stark, das Niveau ausgesprochen hoch. Für den Top-Wert sorgten die Kanadier Deanna Stellato-Dudek/Maxime Deschamps, die mit 77,48 Punkten deutlich vor den japanischen Titelverteidigern Riku Miura/Ryuichi Kihara (73,53) und Sara Conti/Niccolo Maccii aus Italien (72,88) führen.
Hase/Volodin starten als Jäger in die Kür
"Es war ein großartiges Gefühl. Die Atmosphäre und die Halle sind toll, da war so viel Energie und das Publikum hat uns noch mehr Energie gegeben", sagte Hase. "Das war von den Emotionen her eines der besten Kurzprogramme, das wir gelaufen sind." Nach der Enttäuschung bei der Europameisterschaft, bei der das Berliner Duo sich mit Rang fünf begnügen musste, hatte Hase ihre Einstellung geändert und geht entspannter an die Sache heran.
"Wir wollen es nur genießen und nicht an Platzierungen denken. Das Kurzprogramm war der erste Schritt in die richtige Richtung. Jetzt wollen wir einfach unser Bestes in der Kür geben und sehen, ob uns das aufs Podest bringt."
Saubere und flüssige Elemente
Am Mittwoch passte die Tagesform. 72,10 Punkte erhielten die deutschen Meister und Grand-Prix-Sieger für ihre Darbietung in der gut besuchten Centre-Bell-Arena von Montreal. Zur Musik von Pop-Star Rihanna ("Stay") zeigten Hase/Volodin saubere und flüssige Elemente, die Hebungen waren stark, Abzug gab es für die Todesspirale.
Die zweiten deutschen Starter Annika Hocke/Robert Kunkel (Berlin), die in der laufenden Saison verletzungsbedingt lange pausieren mussten, lieferten ebenfalls eine gute Darbietung und belegen mit 67,64 Zählern den siebten Rang.
Minerva Hase: "Noch lange kein Traumpaar"
Hase/Volodin hatten vor der WM die Erwartungshaltung gedämpft. Die Erfahrungen der EM Anfang Januar in Litauen wirken noch immer nach. Damals war die sicher geglaubte Medaille nach einem ebenfalls guten Kurzprogramm durch eine verpatzte Kür verspielt worden. "Wir sind noch lange kein Traumpaar", sagte Hase anschließend und sprach vor der WM von fehlender gemeinsamer Erfahrung.
Hase/Volodin laufen noch keine zwei Jahre zusammen. Dennoch haben sie mit Siegen bei den Grand-Prix-Events in Espoo und Osaka sowie dem Grand-Prix-Finale in Peking wichtige Erfolge gesammelt. Die EM war der bislang größte Rückschlag, im WM-Kurzprogramm zeigten sie nun wieder ihre alten Stärken.
Tag | Wettbewerb | In der Sportschau |
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Mittwoch, 20. März | 17 Uhr: Kurzprogramm der Paare | Ab 18.26 Uhr im Stream |
22 Uhr: Kurzprogramm der Frauen | Zusammenfassung: 21. März ab 15.25 Uhr | |
Donnerstag, 21. März | 16 Uhr: Kurzprogramm der Männer | Ab 17.48 Uhr im Stream |
23:10 Uhr: Kür der Paare | Zusammenfassung: 22. März ab ab 15.30 Uhr | |
Freitag, 22. März | 16:20 Uhr: Rhythmustanz Eistanzen | Ab 18.20 Uhr im Stream |
23 Uhr: Kür der Frauen | Zusammenfassung: 22. März ab 15.30 Uhr | |
Samstag, 23. März | 18:30 Uhr: Kür Eistanzen | Ab 18.30 Uhr im Stream |
23:00 Uhr: Kür der Männer |
Zusammenfassung: 24. März ab 15.30 Uhr | |
Sonntag, 24. März | 19 Uhr: Schaulaufen der Sieger | Ab 19 Uhr im Stream |