Eiskunstlauf Paarlauf-Legende Marika Kilius feiert 80. Geburtstag
Zusammen mit ihrem Partner Hans-Jürgen Bäumler bildete sie auf dem Eis in den sechziger Jahren das Traumpaar schlechthin. Jetzt wird Marika Kilius 80 Jahre alt.
Die deutsche Paarlauflegende Marika Kilius feiert am Freitag (24.03.2023) ihren 80. Geburstag. Die Hessin sieht sich noch längst nicht am Ende ihres Lebenswegs angekommen: "Leben heißt lernen. Man ist immer auf einem Schleifstein. Bis man so wird, wie man sein soll, das dauert."
Bei Eiskunstlauf-Veranstaltungen sieht man die ehemalige Paarlauf-Weltmeisterin nur noch sehr selten. Lediglich beim Ball des Sports und bei der Ehrung der Sportler des Jahres in Baden-Baden ist sie bis heute ein regelmäßiger Gast.
"Ein Stück Nostalgie"
Aber wenn Kilius, die mit ihrem Partner Hans-Jürgen Bäumler das Traumpaar der Sechziger Jahre bildete, doch mal ein Bad in der Menge nimmt, ist die Begeisterung zahlreicher Verehrer und Autogrammsammler auch beinahe 60 Jahren nach ihren größten sportlichen Erfolgen immer noch ungebrochen: "Wir sind halt ein Stück Nostalgie für die Leute, und wir wären dumm, wenn wir die Erinnerung der Menschen an uns selbst zerstören würden."
Die Großmutter zweier Enkeltöchter setzte auf dem Eis an der Seite ihres Partners Bäumler die Emotionen einer ganzen Nation frei. Fast wichtiger als die beiden WM-Titel 1963 und 1964 sowie die olympischen Silbermedaillen 1960 und 1964 war für die Nation aber stets die Frage nach dem privaten Verhältnis der beiden. Kilius rückblickend: "Wir haben uns eher als Geschwister gesehen."
1988: Abschied von der Eisshow
Die Beziehung auf dem Eis ging 1964 vom sportlichen in den künstlerischen Bereich über. Kilius/Bäumler liefen bei Eisrevuen, drehten Filme ("Die große Kür") und sangen deutsche Schlager ("Wenn die Cowboys träumen"). Bis 1988 ging das so, dann kam der endgültige Abschied von der Eisshow. "Wir wollten uns nicht der Lächerlichkeit preisgeben", erinnert sich Marika Kilius an die letzten Auftritte.
Doch die Erinnerungen an lange TV-Abende vor dem schwarz-weiß flimmernden Fernsehgerät sind nicht verblasst. Heutzutage unvorstellbare 21 Millionen Deutsche verfolgten im heimischen Wohnzimmer den letzten offiziellen Wettkampf von Kilius/Bäumler, der 1964 in der Dortmunder Westfalenhalle mit dem zweiten WM-Titel und einem Triumph über die ewigen russischen Rivalen Ludmilla Belussowa und Oleg Protopopow endete.
Eiskunstlauf-Paar Kilius/Bäumler genossen große Popularität
Und immerhin 2.000 Menschen füllten vor 24 Jahren das "Polarion" von Bad Liebenzell, als die Kufensenioren ein allerletztes Mal einfach nur zwei Runden auf dem Eisoval drehten und lächelnd für die Fotografen posierten. Eine Popularität, die Aljona Savchenko und Bruno Massot ungeachtet ihres Olympiasieges von Pyeongchang 2018 nie erreichen konnten.