Justus Strelow und Selina Groatian laufen in der Single Mixed Staffel von Oberhof aufs Podest

Biathlon-Weltcup Grotian/Strelow mit elf Nachladern auf das Podest

Stand: 12.01.2025 13:14 Uhr

Die deutschen Biathleten Selina Grotian und Justus Strelow sind am Sonntag (12.01.2025) bei der Single-Mixed-Staffel durch ein Wechselbad der Gefühle gegangen. Am Ende sprang der dritte Platz heraus.

Grotian und Strelow kamen in einem verrückten Rennen vor 20.500 Zuschauern bei strahlendem Sonnenschein in Oberhof nach insgesamt elf Nachladern als Dritte ins Ziel. Überraschungssieger wurde Finnland (Tero Seppälä und Suvi Minkkinen) vor Frankreich (Paula Botet und Quentin Fillon Maillet).

Während Strelow überragend schoss und für seine 20 Scheiben nur einen Nachlader brauchte, lief bei der erst 20-jährigen Grotian am Schießstand nichts zusammen. Drei Mal hatte sie die Strafrunde im Nacken, drei Mal konnte sie diese vermeiden und mit schnellen Ski jeweils wieder den Anschluss herstellen. Erst nach dem letzten Schießen platzte die Hoffnung auf den Sieg.

"Mega-Job von Justus"

"Der Justus hat einen Mega-Job gemacht. Da kann ich mir eine Scheibe davon abschneiden", sagte Grotian nach dem Rennen im ZDF. Strelow flachste: "Ich könnte öfter eine Zehn-Minuten-Pause während des Rennens gebrauchen." Es sei einfach ein geiler Tag gewesen. Die kurze Runde sei genau nach seinem Geschmack und er sei sehr happy mit seinem Rennen.

Strelow schießt unfassbar gut

Strelow eröffnete das Rennen für Deutschland und sorgte mit zwei fehlerfreien Schnellfeuereinlagen für bebende Tribünen. Der 27-Jährige aus Dippoldiswalde räumte alle Scheiben ohne Nachlader ab und schickte Grotian beim ersten Wechsel als Erste auf die Strecke. Der Vorsprung auf Slowenien und Frankreich war gering und nach dem ersten Schießen dahin.

Grotian brauchte einen Nachlader und fiel auf den fünften Platz zurück. Allerdings blieben die Abstände gering. Beim Stehendanschlag zitterte die erst 20-Jährige im Hexenkessel in Oberhof. Drei Scheiben blieben stehen. Grotian räumte sie mit den Nachladern ab und vermied die 75 Meter lange Strafrunde. Weil auch die Konkurrenz am Schießstand nicht sauber arbeitete, blieb der Rückstand gering.

Grotian wackelt am Schießstand

Mit 12 Sekunden ging Strelow als Fünfter auf seine zweite Runde. Und wieder zauberte der Sachse am Schießstand. Mit einem Nachlader im ersten Schießen und einer Nullserie im Stehendanschlag setzte sich Strelow wieder an die Spitze und schickte Grotian erneut als Erste auf ihre zweite Runde.

"Ruhe, Vertrauen und Fokus. Das schaffst Du", riefen die Trainer ihr beim Weg zum Schießstand zu. Doch Grotian machte es wieder extrem spannend, brauchte im Liegendanschlag erneut alle drei Nachlader und büßte die Führung ein. Als Dritte jagte sie knapp hinter Finnland und Frankreich her.

Während ihre beiden Kontrahentinnen fehlerfrei zurück auf die Strecke gingen, brauchte Grotian wieder alle drei Nachlader. 23 Sekunden nach dem Führungsduo ging Grotian zurück. Obwohl das Material top lief, kam sie nicht mehr heran, rettete aber zumindest den dritten Platz.

Favoriten abgeschlagen

Für Norwegen und Schweden verlief der Tag hingegen enttäuschend. Norwegen leistete sich gleich vier Strafrunden, was nicht mehr als den achten Platz zuließ. Das schwedische Team, das zuletzt in Kontiolahti triumphiert hatte, erwischte ebenfalls keinen guten Tag und landete nach zwei Strafrunden nur auf dem zwölften Platz.