Tor des Monats Januar 1972 Nickels Dropkick-Hammer aus der Distanz
Bernd Nickel von Eintracht Frankfurt ist Torschütze des Monats Januar 1972. Sein wuchtiges Fernschuss-Tor in der 5. Minute zum 1:0 am 22.01.1972 im Bundesliga-Spiel gegen den Hamburger SV wird zum besten Treffer gewählt.
„Dr. Hammer“ macht seinem Namen an diesem 22. Januar 1972 wieder einmal alle Ehre. Den Namen hat Nickel gleich zu Beginn seiner Frankfurter Zeit von Eintracht-Torhüter-Legende Hans Tilkowski bekommen, dem die Hände von den Vollspangeschossen seines Kollegen öfter mal gebrannt haben dürften – wenn er denn mit den Händen überhaupt noch an den Ball gekommen ist.
Die Torhüter haben meist keine Chance
Denn oft sind die Schüsse des kompakten Mittelfeldspielers so platziert und kräftig, dass der Torhüter keine Chance mehr hat, auch nur die Fingerspitzen an die Kugel zu bekommen. So auch beim Spiel gegen den HSV. Nickel bekommt die Kugel von Bernd Hölzenbein in den Lauf gespielt. Dem zweitbesten Eintracht Torschützen aller Zeiten verspringt der Ball bei der Annahme zwar ein bisschen, aber er hält trotzdem einfach mal drauf. Aus 25 Metern zieht Nickel per Dropkick ab und der Ball schlägt kurz später im linken Winkel ein. Hamburgs Torhüter Rudi Kargus streckt sich zwar richtig, erreicht die Kugel aber nicht mehr.
Frankfurt gewinnt an diesem 18. Spieltag der Saison 1972/73 mit 4:0 und revanchiert sich so erfolgreich für die 5:1-Niederlage in Hamburg
Immer volles Risiko
„Ich hab immer mit vollem Risiko draufgehalten“, erklärte Nickel einmal auf die Frage nach dem Geheimnis seiner vielen Tore. 141 Mal hat er in der Bundesliga getroffen und war damit für die Eintracht erfolgreicher als die meisten Stürmer. Insgesamt drei dieser Treffer werden von den Zuschauern der Sportschau zum Tor des Monats gewählt.
Über 15 Jahre spielt der offensive Linksfuß für Eintracht Frankfurt und gewinnt in dieser Zeit drei Mal den DFB-Pokal (1974, 1975, 1981) und einmal den UEFA-Pokal (1980).