US Open Traum-Comeback für Wozniacki, Djokovic übernimmt Weltspitze
Caroline Wozniacki hat bei ihrem ersten Grand-Slam-Auftritt nach mehr als dreieinhalb Jahren einen Sieg gefeiert. Novak Djokovic erledigte seine erste Aufgabe bei den US Open im Eiltempo und wird wieder die Nummer eins der Welt.
Die 33 Jahre alte Dänin gewann am Montagabend (Ortszeit) souverän mit 6:3, 6:2 gegen die russische Qualifikantin Tatjana Prosorowa. In ihrer Pause war die frühere Weltranglistenerste Wozniacki zweimal Mutter geworden. "Es fühlt sich großartig an, wieder zurück zu sein. Ich war zu Beginn etwas nervös. Ich liebe es einfach, hier zu spielen, die Stimmung ist elektrisch", schwärmte die Australian-Open-Siegerin von 2018.
Wozniacki hatte vor knapp drei Wochen ihr Comeback gegeben und vor den US Open eine von drei Partien gewonnen. In der zweiten Runde bei dem Grand-Slam-Turnier in New York trifft sie nun auf die an Nummer elf gesetzte Petra Kvitova aus Tschechien.
Djokovic baut eigenen Rekord aus
Djokovic kehrte mit einem lockeren Sieg nach einem Jahr Pause zu den US Open zurück und wird damit die Spitze der Weltrangliste zurückerobern. Der 23-malige Grand-Slam-Turniersieger zeigte beim 6:0, 6:2, 6:3 gegen den Franzosen Alexandre Müller keine Schwächen und erreichte souverän die zweite Runde.
Durch den Erfolg wird der Serbe nach dem Grand-Slam-Turnier in New York wieder an Carlos Alcaraz vorbeiziehen und den Spanier als Nummer eins ablösen. Im vergangenen Jahr konnte Djokovic wegen einer fehlenden Corona-Impfung nicht in die USA einreisen und beim Hartplatzturnier dabei sein. Deshalb muss er keine Punkte verteidigen und wird Alcaraz überflügeln - selbst wenn dieser seinen Titelgewinn aus dem Vorjahr wiederholen sollte. Es wird die 390. Woche für Djokovic an der Spitze, damit baut er den Rekord im Profi-Tennis aus.
Thiem nach langer Zeit erfolgreich
Der österreichische Tennisprofi Dominic Thiem hat derweil zum ersten Mal seit über zwei Jahren die erste Runde eines Grand-Slam-Turniers überstanden. Gegen den an Position 25 gesetzten Kasachen Alexander Bublik gewann der Sieger von 2020 zum Auftakt in New York am Montag (28.08.2023) mit 6:3, 6:2, 6:4. "Es ist sehr besonders, denn es war eine lange Zeit. Ich könnte mir keinen besseren Ort vorstellen als hier mit all den Erinnerungen", sagte Thiem, "ich bin super, super happy und dankbar für den Support."
Während sein Gegner völlig inkonstant agierte und unter anderem 17 Doppelfehler produzierte, zeigte Thiem auf dem Grandstand in Flushing Meadows eine konzentrierte Leistung. Der Österreicher erreichte nach 1:54 Stunden zum siebten Mal die zweite Runde der US Open. Letztmals war ihm dies auf Grand-Slam-Niveau im Januar 2021 bei den Australian Open gelungen.
Für Thiem, der 2020 im Finale Alexander Zverev in einem denkwürdigen Tiebreak im fünften Satz den möglichen ersten Grand-Slam-Titel der Karriere weggeschnappt hatte, war der Sieg ein Befreiungsschlag. Die heutige Nummer 81 der Welt war in den vergangenen Jahren wegen einer anhaltenden Handgelenksverletzung in der ATP-Rangliste zwischenzeitlich bis auf Platz 352 gefallen. Im Frühjahr 2023 hatte der Niederösterreicher mentale Probleme öffentlich gemacht.
Der Weltranglistenvierte Holger Rune ist dagegen bereits in der ersten Runde gescheitert. Der dänische Tennis-Youngster verlor gegen den ungesetzten Spanier Roberto Carballes Baena mit 4:6, 6:4, 3:6 und 2:6.
Siegemund mit großem Kampf gegen Gauff
Laura Siegemund hat trotz starker Leistung eine große Überraschung verpasst. Vor den Augen des früheren US-Präsidenten Barack Obama verlor die 35 Jahre alte Schwäbin in der ersten Runde gegen Mitfavoritin Coco Gauff mit 6:3, 2:6, 4:6. Die US-Amerikanerin setzte sich nach packenden 2:51 Stunden durch.
Neben Obama und dessen Frau Michelle schauten auch zahlreiche andere Stars wie Schauspieler Danny DeVito, der frühere Ski-Star Lindsey Vonn und Ex-Boxweltmeister Mike Tyson im Arthur Ashe Stadium zu. "Nightsession auf Ashe - mehr kann man nicht verlangen", schwärmte Siegemund im letzten Interview kurz vor Spielbeginn.
Im Spiel war es dann oft auch kein großes Vergnügen für die 35-Jährige. Sie wurde phasenweise ausgebuht. "Ich bin sehr enttäuscht, wie die Leute mich behandelt haben", sagte Siegemund und weinte zeitweise bei der Pressekonferenz. "Sie hatten keinen Respekt für mich, sie hatten keinen Respekt für gutes Tennis, das tut sehr weh."
Swiatek locker in Runde zwei
Die Weltranglistenerste Iga Swiatek hat den ersten Schritt zur erfolgreichen Titelverteidigung bei den US Open locker gemeistert. Die vierfache Grand-Slam-Siegerin aus Polen schlug in ihrem Erstrundenmatch in New York die Schwedin Rebecca Peterson in nur 59 Minuten mit 6:0, 6:1. Swiatek trifft in der zweiten Runde nun auf die Australierin Daria Saville.
Mit der Griechin Maria Sakkari ist bereits die erste Top-Ten-Spielerin ausgeschieden. Die Weltranglistenachte verlor gegen Rebeka Masarova aus Spanien mit 4:6, 4:6 und scheiterte damit zum dritten Mal in Folge in der ersten Runde eines Grand Slam. Die erste Runde überstanden haben dagegen auch die Schweizer Olympiasiegerin Belinda Bencic und French-Open-Finalistin Carolina Muchowa aus Tschechien. Bencic gewann gegen die Russin Kamilla Rachimowa 6:2, 6:4, Muchova schlug Storm Hunter aus Australien mit 6:4, 6:0.